Kommandanten!
Der zweite Teil der Season Arabian Nights beschert uns den Start der langerwarteten französischen Fortschrittslinie. Wir freuen uns, euch heute den ersten Vertreter dieser Linie vorstellen zu können – den Tier-3-Kampfpanzer AMX-50, der als Startfahrzeug in der Linie fungieren wird.
AMX-50
Die Geschichte des AMX-50 beginnt mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankreich. Im Mai 1945 war die fünf Jahre dauernde deutsche Besatzung ausgestanden und die französische Militärindustrie fand sich in einer gänzlich anderen Wirklichkeit wieder, als dies im Jahr 1940 der Fall gewesen war.
Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte Frankreich eine der mächtigsten Armeen des europäischen Kontinents vorweisen und verfügte zu Beginn des Konflikts auch über moderne Panzerfahrzeuge, wie etwa den Kreuzerpanzer Somua S35. Überwiegend waren jedoch veraltete Modelle aus der Zeit des Ersten Weltkriegs im Einsatz, vor allem Leichtpanzer von der Art des Renault R35. Nicht zu vergessen auch die großen Bestände des allerersten Panzers, der nach dem Drehturm-Prinzip gebaut wurde und der ebenfalls aus der Zeit des Ersten Weltkriegs stammte – des FT-17. Viele dieser in die Jahre gekommenen Fahrzeuge konnten sich noch an den großen Sieg von 1918 erinnern und zeigten bereits Altersschwäche.
Die stärksten Panzer im Arsenal der französischen Armee stellten die ca. vierhundert Schwerpanzer vom Typ Char B1 dar. Es waren schwerfällige Riesen mit extrem eingeschränkten strategischen Möglichkeiten, denen zwar einige taktische Siege gelangen, wie der heldenhafte Durchbruch des Pierre Billotte, die dem deutschen Blitzkrieg jedoch nicht wirklich die Stirn bieten konnten.
Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren die französischen Ingenieure von der immer schneller werdenden Entwicklung des Panzerbaus abgeschnitten. Sie wussten zwar um die Existenz neuer Panzermodelle, die auf beiden Seiten eingesetzt wurden und auch im Land selbst arbeitete man insgeheim an neuen Panzern, doch die Mehrheit der einheimischen Versuche wurzelte immer noch in den 1930er-Jahren und basierte auf Vorkriegstechnologie, derweil sich die Welt rasant weiterdrehte. In Zeiten des Panthers, des Tiger II, des IS-3 und des Pershings machte die Kampfwertsteigerung uralter Modelle keinen Sinn, sodass sich die französischen Panzeringenieure nach der Befreiung ihres Landes mit einer Menge unbekannter Technologie konfrontiert sahen.
Kurz nach Kriegsende brannte sowohl die Bevölkerung, als auch das Militär darauf, die angeschlagene Ehre der französischen Nation wiederherzustellen. Der Ruf nach kostspieligen Unternehmungen wurde laut, mit denen man an die modernsten Entwicklungen im internationalen Waffenbau anknüpfen wollte. Das Geburtsland des modernen Panzers konnte den anderen Panzernationen schließlich nicht hinterherhinken und auch der massenhafte Ankauf ausländischer (sprich amerikanischer) Panzer kam nicht infrage.
Stolz war jedoch nur eine der Antriebsfedern der Franzosen. Die andere war ein neuer Konflikt. Aus den Wirren des Krieges erhob sich die Sowjetunion als globale Supermacht und die westlichen Alliierten mussten einsehen, dass die von der Roten Armee besetzten Gebiete nicht so schnell wieder aufgegeben werden würden (wenn sie nicht gar für immer verloren waren). Die Sowjets mussten in Schach gehalten werden und Frankreich wurde dazu aufgerufen, seinen Teil zur Verteidigung Westeuropas beizutragen.
Große Sorgen bereitete dem Westen die hohe Qualität der sowjetischen Panzerfahrzeuge. Das Auftauchen des Schwerpanzers IS-3 sorgte für einen wahren Schock und führte zur Entwicklung unterschiedlicher Gegenentwürfe. Auch Frankreich sollte Teil dieses Rüstungswettkampfs werden und die Franzosen beschlossen, den gepanzerten sowjetischen Monstern Monster aus eigener Produktion entgegenzustellen.
Im ersten Schritt warfen die französischen Ingenieure einen genaueren Blick auf die Technologie jener Nation, die sie vor einigen Jahren in die Knie gezwungen hatte – Deutschlands. Dabei spielte sicherlich auch die Reputation der deutschen Schwerpanzer eine Rolle, doch allein der Besitz eines Fahrzeugs dieser Kategorie stellte zu jener Zeit eine Sache des Prestige dar, wobei Logik in den Hintergrund trat.
Das Modell, das den Franzosen am meisten zusagte, war (natürlich) die letzte deutsche "Großkatze", der Schwerpanzer Tiger II. Sie übernahmen seinen kastenförmigen Aufbau, statteten ihn mit einer massiven 90-mm-Kanone aus und nannten das daraus entsiandene Fahrzeug ARL-44.
Der bekannte britische Panzerhistoriker David Fletcher zählt den ARL-44 zu den schlechtesten jemals gebauten Panzern – und das aus gutem Grund. Es war ein katastrophaes Gefährt. Zum einen basierten einige Teile lose auf Komponenten des Char B1 aus der Vorkriegszeit, allen voran die antiquierte Federung. Es gab auch keinen französischen Motor, der diese riesige Bestie hätte bewegen können, sodass sich die Franzosen gezwungen sahen, ihn mit einem erbeuteten deutschen Maybach HL 295 auszustatten. Nicht exakt das, was die Franzosen üblicherweise machen, aber es war eine praktische Lösung, die funktionierte. Doch selbst mit dem 600-PS-Motor war das 50 Tonnen schwere Ungetüm extrem langsam.
ARL-44
Auch der Turm nahm sich furchtbar aus. Er bestand aus krude zusammengeschweißten Panzerplatten, die aus dem Rumpf eines Kriegsschiffs herausgeschnitten wurden – als "Spender" für die Panzerung der ARL-44-Serie diente das abgewrackte Schlachtschiff "Dunkerque". Die französische Stahlproduktion konnte ein Projekt dieser Größe zu jenem Zeitpunkt noch nicht wuppen. Jedenfalls wurden die einzelnen Teile grob zusammengeschweißt und das Ganze sah entsprechend primitiv aus. Und dann war da noch das Geschütz, das zwar durchaus ansehnlich war, für den praktischen Gebrauch jedoch viel zu lang. Um dem Fahrzeug etwas von seiner unfreiwilligen Komik zu nehmen, wurde ein Mechanismus eingebaut, mit dem das Geschütz außerhalb des Einsatzes eingefahren werden konnte. Diese Notlösung verdeutlichte nur noch zusätzlich die Mäkel der Konstruktion.
Aber es war immerhin etwas. Kurz nach Kriegsende bauten die Franzosen an die sechzig dieser Ungetüme. Wie zu erwarten war, stellten sie sich im Einsatz genauso furchtbar an, wie sie auf dem Zeichenbrett aussahen, wurden von allen gehasst und vom Militär bei der erstbesten Gelegenheit ausgemustert. In diesem Sinn kann man sie mit dem mittlerweile legendären Bob Semple Panzer vergleichen – sie nahmen an einigen Paraden teil und das war's im Großen und Ganzen. Es musste auf jeden Fall etwas besseres her.
Den Franzosen wurde am praktischen Beispiel klar, dass Konstruktionen, die auf Vorkriegstechnik basierten, bestenfalls nur eine Zwischenlösung darstellen konnten. So begann in Frankreich die Entwicklung eines Kampfpanzers der neuen Generation. Man wählte wiederum den Tiger II als Referenzmodell und startete ein Entwicklungsprogramm namens M4, das von dem Konstruktionsbüro AMX (Atelier de Construction d'Issy-Les-Moulineaux) durchgeführt wurde. Das Ergebnis bildete ein moderner Schwerpanzer, der an den kleineren Tiger II erinnerte. Das Modell verfügte über eine zeitgenössische Federung und auch die Bewaffnung konnte sich sehen lassen (die 90-mm-Kanone hatte ähnliche Eigenschaften, wie die berühmte deutsche 88-mm-L/71). Es war zwar nicht ganz das, was sich die Franzosen vorgestellt hatten (die Schutzeigenschaften waren zu niedrig), aber es war ein guter Start. Das Fahrzeug, das den Franzosen als Ziel vorschwebte, sollte über folgende Eigenschaften verfügen:
- Feuerkraft eines Tiger II (Äquivalent einer 88-mm-L/71)
- Panzerung eines Panther
- Mobilität eines T-34
An diesem Punkt gerieten die Franzosen in dasselbe DIlemma, das bereits den Deutschen zu schaffen machte. Im Grunde benötigten sie einen Panzer, der groß genug war, um eine ausreichend starke Kanone tragen zu können, die wiederum groß genug war, um feindliche Schwergewichte außer Gefecht zu setzen. Und da leistungsstarke Geschütze nun mal groß sind, muss auch der Panzer entsprechend groß sein. Ein großer Panzer mit ausreichender Panzerung zum Schutz der Besatzung legt ein enormes Gewicht auf die Waage. Eine Verkleinerung des Fahrzeugs würde das Gewichtsproblem zwar lösen, dafür jedoch zu wenig Platz für ein großes Geschütz lassen. Das war natürlich lange vor der Zeit moderner Panzerungstechnologie, die den heutigen Kampfpanzern exzellente Schutzeigenschaften bei relativ geringem Gewicht ermöglicht.
Die Franzosen wollten auf jeden Fall die Fehler der Deutschen vermeiden, deren Schwerpanzer nicht nur unzuverlässig und schwer zu transportieren waren, sondern auch extrem viel Treibstoff verbrauchten. Auch die Lektionen aus dem desaströsen ARL-Projekt hatte sie eines Besseren belehrt. Stattdessen entwickelten sie ein durchaus cleveres Konzept, bei dem das Gewicht durch eine Verkleinerung des Geschützturms reduziert wurde. Man erreichte dies mit dem Einsatz eines neuartigen Wiegeturms der Firma Compagnie des forges et aciéries de la marine et d'Homécourt (FAMH), oft auch St. Chamond genannt.
Der Wiegeturm versteht ist ein eher ungewöhnlicher Geschützturm, der nicht wie üblich auf die Wanne "gesetzt" wird, sondern durch einen Drehkranz mit zwei Lagerzapfen mit dem Rest des Panzers verbunden ist. Die fest mt dem Turm vebundene Kanone verändert ihren Höhenbereich mithilfe der Zapfen, die dabei den gesamten Turm anheben bzw. senken.
Die Vorteile eines solchen Turms liegen auf der Hand, wenn es darum geht, leistungsstarke Geschütze auf relativ kleine Fahrzeuge zu montieren, die sonst nicht in der Lage wären, Kanonen dieser Größe zu tragen. Dank der Tatsache, dass sich der gesamte Turm mitbewegt, kann der Höhenrichtwert sogar besser verändert werden, als bei einer Standardkanone. In Kombination mit einem automatischen Lademechanismus (alles andere wäre sehr schwierig) wird eine relativ hohe Schusskadenz möglich, weil das Geschütz nicht jedesmal vor dem Nachladen neu ausgerichtet werden muss. Alles in allem ergibt das einen leichteren Turm, der eine größere Waffe mitführen kann, als in der jeweiligen Gewichtskategorie üblich, mitsamt höherer Feuerrate dank automatischer Nachladung und einem weiteren Vorteil, der in der insgesamt geringeren Größe des Fahrzeugs besteht, das dadurch zu einem schwerer zu treffenden Ziel wird. Warum also wurde dieses System nicht überall eingesetzt?
Wie ihr bereits wisst oder euch schon denken könnt, hatte diese Konstruktion auch eine Vielzahl gewichtiger Nachteile. Zum einen war es aufgrund seines Aufbaus nahezu unmöglich, den Panzer ausreichend abzudichten und mit Druck zu beaufschlagen, was ihn anfällig für Angriffe mit Gas und anderen Massenvernichtungswaffen anfällig machte. Dieses Merkmal allein reichte aus, um den Panzer für den NATO-Dienst zu disqualifizieren, allerdings verfügten die Sowjets zu jenem Zeitpunkt noch über keine einsetzbaren Atomwaffen und die Fahrzeuge, die diese Art von Turm verwendeten (wie der Leichtpanzer AMX-13 und der Panzerwagen Panhard EBR) waren für den Einsatz in französischen Kolonien vorgesehen.
Leider war das nicht der einzige Nachteil; weitere Probleme umfassten:
- Komplexe Mechanik und (damit verbunden) eine niedrige Zuverlässigkeit.
- Aufgrund der Tatsache, dass der gesamte Turm angehoben oder gesenkt werden musste, war eine ausreichende (und damit entsprechend gewichtige) Panzerung des Turms ausgeschlossen.
- Es gab keinen direkten Zugang zwischen Wanne und Turm (im Falle eines verletzten Fahrers müsste ein Besatzungsmitglied aus dem Turm das Fahrzeug verlassen, um den Fahrer zu versorgen oder zu ersetzen).
- Das Gewicht des Turms verhinderte praktisch jede manuelle Handhabung der Kanone und im Falle eines klemmenden Turms (was durchaus oft vorkommen konnte, wie spätere amerikanische Testreihen ergaben) konnte das Geschütz gar nicht mehr abgefeuert werden.
Kurzum war es eine eigentümliche Lösung, die nur in Frankreich exekutiert wurde, während sie von den anderen Panzerbaunationen erst gar nicht angegangen oder im Prototypstadium aufgegeben wurde.
AMX-50 100mm
Nachdem dieser Turmtyp mit dem AMX kombiniert wurde, erhielt das draus entstandene Fahrzeug die Bezeichnung AMX-50 (die Zahl bezog sich das vorgesehene Gewicht des Fahrzeugs von 50 Tonnen), wobei unterschiedliche Quellen bei der Namensgebung variieren und dasselbe Modell unter AMX 50, AMX 50t, AMX-50A/B u.a. fungieren kann. Das Projekt war in vier Stufen unterteilt. Zunächst als mittlerer Panzer klassifiziert, wurde das Projekt im späteren Verlauf als Schwerpanzer gehandhabt, weil 50 bis 60 Tonnen Gewicht selbst in Deutschland nicht als mittlerer Panzer galten, sonder ganz klar als Schwerpanzer.
Die Originalausführung des AMX 50 mit automatisch geladener 100-mm-Zugrohrkanone (als Ersatz für die 90-mm-Kanone des M4) wurde 1949 vorgestellt. Die automatische Ladevorrichtung verfügte über ein Trommelmagazin mit 9 Schuss (der Panzer trug insgesamt 60 Geschosse mit sich). Das Fahrzeug wog 53 Tonnen und wurde von dem abermals aus Deutschland stammenden 850-PS-Motor HL295 angetrieben (manche Quellen behaupten, dass die Leistung mit Unterstützung von Maybach-Ingenieuren auf 1000 PS erhöht wurde). Die massive Wanne erinnerte an einen Panther oder Tiger II, bestand aus Stahl, war gut angewinkelt und ca. 80 mm dick.
Ungeachtet der Tatsache, dass kein Ladeschütze benötigt wurde, hatte das Fahrzeug eine Vier-Mann-Besatzung. Zwei Besatzungsmitglieder befanden sich im Turm (Kommandant und Richtschütze), zwei in der Wanne (Fahrer und Funker). Die Federung verfügte über einen Torsionsstab und der Prototyp war leicht daran zu erkennen, dass er keine überlappenden Laufräder besaß. Zwischen 1950 und 1952 wurden zwei Prototypen dieses Panzers gebaut und ausgiebig getestet. Diese Variante wird manchmal "AMX-50 100mm" bezeichnet.
Die zweite und bekanntere Variante wurde 1951 vorgestellt. Die Wanne erinnerte noch an den ursprünglichen Prototypen, während gleichzeitig die Panzerungsstärke auf 90 mm erhöht wurde (die effektive Panzerungsstärke betrug demnach etwas über 150 mm).
Kombiniert wurde sie mit einer großen Wiegeturmvariante namens T.O.A. 120, deren Bewaffnung aus einer massiven, automatisch geladenen 120-mm-Zugrohrkanone mit 6-Schuss-Trommel bestand. Wie sein Vorgänger wurde er von dem modifizierten deutschen 850-PS-Motor Maybach HL295 angetrieben (dieselben Quellen, die behaupten, der Motor des AMX 50 100 würde 1000 PS Leistung aufbringen, weisen in diesem Fall auf eine Abschwächung der Motorleistung aus Gründen der Zuverlässigkeit hin). Gleichzeitig erhöhte sich sein Gewicht auf fast 58 Tonnen. Zum Ausgleich für den Gewichtsanstieg wurde die Federung auf zwei Linien verteilt, ähnlich wie es bereits bei früheren deutschen Konstruktionen gemacht wurde. Auf diese Art und Weise wurde das Gewicht besser verteilt, was zu einem besseren Bodendruck und damit besserer Geländefähigkeit führte. Mit 50 km/h war es ein für sein hohes Gewicht durchaus schnelles Fahrzeug, manche Quellen sprechen gar von 65 km/h.
Das Modell stieß auch international auf Interesse, was unter anderem zu einer Reihe von Testläufen auf dem Versuchsgelände in Aberdeen, USA, führte. Auch Schweden bekundete 1951 Interesse an dem Projekt, das die Entwicklung der schwedischen EMIL- und Krv-Serien beeinflusste. Schließlich wurden zwischen 1955 und 1956 zwei weitere Varianten entwickelt:
- AMX 50 “Surblindé”
- AMX 50 “Surbaissé”
Wie der französische Name andeutet, handelte es sich bei der Surblindé-Variante von 1955 um eine im Kampfwert gesteigerte Version. Dieser neue AMX-50 besaß im Gegensatz zu den ursprünglichen Prototypen eine andere Wanne. Inspiriert von dem IS-3 war die Frontalpanzerung zugespitzt, was den Frontalschutz gegen AP-Geschosse jener Zeit erhöhte, indem der Aufprallwinkel und damit die Wahrscheinlichkeit auf Abpraller erhöht wurde. Die Panzerungsstärke blieb zwar unverändert, doch die geänderte Form machte das Fahrzeug sehr widerstandsfähig – die effektive Frontalpanzerungsstärke betrug ca. 200 mm Stahl. Auf der Kehrseite steig auch das Gewicht des Panzer weiter an und drohte die kritische Grenze von 60 Tonnen zu überschreiten.
Die Variante "Surbaissé" ("abgesenkt") von 1958 wurde entworfen, um das Problem des steigenden Gewichts mit einem aberals leichteren Wiegeturm zu lösen, der jedoch (ironischerweise, wenn man den Beinamen bedenkt) noch größer als sein Vorgänger ausfiel. Das Gewicht reduzierte sich auf 58 Tonnen (auch dank der niedrigeren Wanne, auf die sich der Name "Surbaissé" bezog). Die Franzosen wollten um jeden Preis die Leistung ihrer mit Kopien des ZF-Getriebes kombinierten Maybach-Motoren erhöhen und wandten sich dabei sogar an die Deutschen um Hilfe, doch das Projekt hatte keinen Erfolg und der Panzer wurde unverändert von dem 850-PS-Motor HL295 angetrieben.
AMX 50 “Surblindé”
Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits klar, dass der AMX-50 weder von der französischen Armee übernommen, noch in Serie produziert werden würde. Dafür gab es mehrere Gründe.
Zum Einen litt das Projekt an vielen Verzögerungen, die in den Einschränkungen gründeten, mit denen sich die französischen Ingenieure konfrontiert sahen. Doch Mitte der 1950er-Jahre wurde klar, dass Schwerpanzer nicht mehr zeitgemäß waren, außer vielleicht in der Sowjetunion, wo sie eher aus politischen Gründen am Leben gehalten wurden, als aufgrund ihrer praktischen Einsatzmöglichkeiten im Kampf.
Im Jahr 1958, als der AMX-50 das Licht der Welt erblickte, hatte sich diese bereits weitergedreht. Seit der berühmten Berlin-Parade waren 13 Jahre vergangen und 1958 war auch das Jahr, in dem die Massenproduktion des T-55 startete. Ein Jahr zuvor entstanden die Objekt-430-Prototypen, aus denen später die bekannte T-64-Serie entstand. All diese Panzer schossen modernste Projektile ab, gegen die einfaches Stahl nichts ausrichten konnte, und besorgten ihren Job zu einem Bruchteil der Kosten eines Schwerpanzers.
Ein weiterer Faktor war der zu jener Zeit in Korea aufgeflammte Konflikt. Die Amerikaner bauten angesichts des neuen Krieges massenhaft M47-Patton-Panzer (die im Grunde eine Aufwertung der Pershings aus dem Zweiten Weltkrieg darstellten), mussten jedoch einsehen, dass diese Modelle (milde ausgedrückt) ihren Zweck nicht erfüllten und wandten sich dem Bau des M48 zu, während die älteren Modelle europäischen Armeen zu einem Sonderpreis angeboten wurden. Die Franzosen, die mittlerweile verzweifelt auf der Suche nach einem Ersatz für ihre veraltete Ausrüstung waren, nahmen den Deal an und nahmen den M47 in ihren Dienst auf. Einige Verantwortliche des französischen Militärs kritisierten diese Entscheidung und prophezeiten ein Ende der glorreichen französischen Panzerbautradition, wurden jedoch durch den Erfolg des Leichtpanzers AMX-13 und seiner Nachfolger bis hin zum AMX-30 eines Besseren belehrt.
Auf einen Befehl des neuen Premierministers Charles de Gaulle hin, der viele kostspielige Waffenprojekte beendete, die keinen unmittelbaren Erfolg versprachen, wurde das AMX-50-Programm abgeschlossen und mit ihm auch die Schwerpanzer-Episode des französischen Panzerbaus.
Heute erinnert nur noch ein einziger erhaltener Prototyp an diese Epoche, der im Panzermuseum Saumur bewundert werden kann. Den Franzosen lieferte das Programm eine kostbare Lektion, die ihnen einige Jahre später bei der Entwicklung des sog. Standardpanzers zugute kommen sollte, aus dem anschließend der deutsche Leopard 1 und der französische AMX-30 hervorgingen. Aber das ist ein Thema für sich und wir heben uns diese Geschichte für später auf.
AMX 50 “Surbaissé”
Wie bereits erwähnt, ist der AMX-50 bei Armored Warfare als Tier-3-Kampfpanzer und Startfahrzeug der neuen französischen Kampfpanzerlinie geplant und wird bei der neuen Händlerin Francine De Laroche erhältlich sein.
Während die vor kurzem eingeführte israelische Linie für neue Spieler gedacht ist, richtet sich die neue französische Linie an fortgeschrittene Spieler. Statt gut geschützter und relativ einfach zu handhabener Fahrzeuge mit solider Leistung, wird die französische KPz-Linie auf Mobilität und Feuerkraft setzen. Die KPz werden natürlich nicht völlig ungeschützt ins Feld ziehen, doch im Vergleich zu den Israelis werden die Franzosen spezielle Taktiken und umsichtiges Gameplay erfordern. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, die Linie erst bei Tier 3 zu beginnen. Bei Armored Warfare dienen Fahrzeuge der Tiers 1 und 2 als Einstiegspanzer, die den Start ins Spiel unterstützen sollen, während die komplexeren Mechaniken erst auf höheren Stufen hinzukommen. Tier-1- und 2-Fahrzeuge geniessen einen Sonderstatus beim Matchmaking und erst ab Tier 3 werdet ihr mit erfahrenen Spielern höherer Tiers konfrontiert. Eine Linie für fortgeschrittene Spieler mit Fahrzeugen dieser Tiers zu beginnen, würde gegen dieses etablierte System verstossen.
In diesem Sinne ist der AMX-50 eine gute Einführung in seine Linie. Im Vergleich zu anderen KPz wird er zwar nicht die besten Schutzeigenschaften besitzen (einfache angewinkelte Panzerung nützt auf diesem Tier nur wenig), dafür jedoch mit überdurchschnittlicher Mobilität aufwarten und dank des automatischen Lademechanismus Salven mit hohe SPM-Werten abfeuern können. Der Panzer wird sowohl über eine 100-mm- als auch eine 120-mm-Kanone verfügen. Wir sind momentan immer noch dabei, die einzelnen Fahrzeuge auszubalancieren und werden euch über die Einzelheiten auf dem Laufenden halten. Beachtet bitte, dass die oben erwähnten Informationen immer noch den Status "in Entwicklung" innehaben und Änderungen immer noch möglich sind.
Wir hoffen, dass euch die französische KPz-Linie gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!