Eintrag 16 - Ankunft in Bulgarien
Die Passage durch Serbien nach Bulgarien stellte sich als äußerst tückisch heraus und machte die immer größer werdenden Spannungen innerhalb der Hajduken-Miliz deutlich, während sich die Seahawks ihren Weg durch die vom Krieg zerstörte Landschaft bahnten. Kleinere Gruppen von Hajduken machten ihnen bis Belgrad das Leben schwer, wo sie einen beschlagnahmten Güterzug bestiegen, der sie über Niš und Pirot nach Sofia und weiter bis Istanbul bringen sollte.
Selbst aus dem Zuge heraus war die allgegenwärtige Verfall des gebrochenen Staates zu sehen. Nach der Intervention durch Clayburn und Lodestar waren ganze Landstriche verwüstet und mit ausgebrannten Wracks von Militärfahrzeugen übersät. Ganze Stadtviertel wurden im Zuge der gnadenlosen Gefechte zwischen den drei Konfliktparteien dem Erdboden gleichgemacht. Die verbitterten Kämpfe zwischen ehemaligen Nachbarn und Landsleuten muteten an wie eine blutige Wiederholung des jugoslawischen Bürgerkriegs von vor vierzig Jahren.
Die Seahawks hatten bei Gefechten und Angriffen aus dem Hinterhalt mehrere Fahrzeuge verloren und konnten sie erst kurz vor ihrem Abzug in Richtig Süden bergen. Sie hatten keine Zeit, sie wieder in Schuss zu bringen, was einigen Mitgliedern der Gruppe missfiel, die sie für unnötigen Ballast hielten und forderten, sie zurückzulassen. Blackwood wollte von all dem nichts hören und so arbeiteten die Mechaniker Tag und Nacht daran, sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln instandzusetzen. Trotz aller Bemühungen erwiesen sich zwei Abrams-Panzer als unrettbar.
Gelegentlich kam es zu Schusswechseln zwischen lokalen Milizen und den Seahawks, im Großen und Ganzen hatten sie jedoch Glück, da die meisten Gruppierungen in Kämpfe untereinander verwickelt waren, sodass die Angriffe gegen die Seahawks mit jedem Tag und jedem Kilometer weniger wurden.
Die Einheit erreichte die bulgarische Grenze bei Dimitrovgrad in relativ solider Kampfstärke und ohne nennenswerte Verluste. Mehrere verwundete Frauen und Männer wurden mit entsprechenden Mitteln ausgestattet und im örtlichen Krankenhaus zurückgelassen. Und an der bulgarischen Grenze trafen sie auf einen seltsamen Verbündeten.