Stanisław Maczek – Der Held Polens

Obwohl alle polnischen Truppen im Zweiten Weltkrieg für ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit berühmt waren, gab es wenige, die diese Eigenschaften so sehr verkörperten wie General Stanislaw Maczek.

Stanislaw Maczek wurde am 31. März, 1892 in der Nähe von Lviv geboren. Nachdem er studiert hat, war er in verschieden patriotischen Kreisen aktiv, aber seine Karriere wurde durch den Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Maczek hat gegen die Russen und an der italienischen Kriegesfront gekämpft. Nachdem der Krieg beendet war, trat er der neuen Armee Polens bei.

Maczek

Im Krieg gegen Russland bewies er des Öfteren, dass er ein besonderes Talent für das Befehligen mobiler Truppen hat und verschaffte sich den Ruf eines fürsorglichen, tapferen Kommandanten. Zwischen 1928 und 1938 war er Kommandant der 10. Kavallerie-Brigade, einer Panzertruppe, die später unter dem Namen „Schwarze Brigade“ bekannt sein würde.

Unter seinem Kommando kämpfte seine Einheit 1939 gegen die Deutschen, aber ein Angriff von Hitlers russischen Alliierten zerstörte jegliche Chance auf den Sieg und zwang Maczek, seine Truppen nach Ungarn zurückzuziehen, wo er kurzzeitig interniert war. Er und seine Männer gingen anschließend nach Frankreich, wo sie mit anderen polnischen Truppen im Exil lebten.

Für Maczek und seine Truppen brachen in Frankreich schwierige Zeiten an, da er das französische Misstrauen und die Bürokratie genau so bekämpfen musste, wie die Deutschen. Nach dem Fall Frankreichs floh er über Tunesien, Marokko und Portugal nach England, um einer Gefangenschaft zu entgehen.

Die Briten hießen Maczek und seine polnischen Soldaten alles andere als willkommen und es dauerte mehr als ein Jahr, bis sich die erste polnische Panzerdivision (1st Armoured Division) formiert wurde – und Maczek musste erneut gegen Misstrauen und Verdächtigungen kämpfen, dieses Mal von Seiten der Briten. Die polnischen Panzereinheiten wurden unter seinem Kommando erstmals in der „Operation Totalize“ eingesetzt und waren Teil der Ersten Kanadischen Armee. Die polnischen Panzerfahrer bewiesen einmal mehr ihre Tapferkeit und Zähigkeit, besonders in der Kesselschlacht um Falaise. Es war diese Schlacht, in der der taktische Geniestreich von Maczek die Schlacht für sich entschied. Seine Panzertruppen schlossen die Lücke und dezimierten die sich zurückziehenden Deutschen.

Die 1st Armoured Division rückte weiter durch Belgien und die Niederlande vor und befreite mehrere Städte, einschließlich Breda, wo die Polen schwere Verluste in Kauf nehmen mussten. Für Maczek stand das Leben seiner Truppen an erster Stelle und die Verluste in Breda trafen ihn schwer. In Breda erfuhren die Polen von der Konferenz von Jalta. Mit den Ergebnissen waren sie unzufrieden, denn viele stammten aus Ost-Polen und sahen ihre frühere Heimat nun plötzlich in der Sowjetunion, dem Land, das Polen einige Jahre vorher angegriffen hatte. Viele sahen darin einen weiteren Verrat. Trotz dieser Nachrichten trieben die Polen ihre Kampagne weiter voran und marschierten in Deutschland ein, wo am Ende ein Krieg in der Nähe von Wilhelmshaven stattfand.

General Maczek wollte endlich heimkehren, aber für ihn und seine Soldaten sollte es kein glückliches Ende nehmen. Er erlebte, wie die Kommunisten die westlichen Soldaten behandelten (Verhaftungen und Inhaftierungen) und entschied sich daraufhin, in Großbritannien im Exil zu bleiben. 1946 erkannte ihm das kommunistische Regime die polnische Staatsbürgerschaft ab, als Dank für seine Dienstjahre. Da er genaugenommen auch nicht den britischen Truppen gedient hat, konnte er keinerlei militärische Pensionsansprüche geltend machen und sah sich deshalb gezwungen, nach dem Krieg als Barmann in Edinburgh zu arbeiten. Sein Hotel wurde ein bekannter Treffpunkt für ehemalige polnische Soldaten, die niemals vergaßen, dem Mann hinter der Theke zu salutieren.

General Maczek erlangte erst nach dem Fall des kommunistischen Regimes Zufriedenheit. 1994 erhielt er eine offizielle Entschuldigung und erhielt den Orden des Weißen Adlers, das höchste Ehrenzeichen Polens. Er starb am 11. Dezember 1994. Sein Wunsch war es, mit den Männern bestattet zu werden, die er dort vor 50 Jahren einst dort zurückließ. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt.

Nach oben

Sei dabei!