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In Entwicklung: BTR-82A

Kommandanten!

Jawohl, man glaubt es kaum, aber es ist mal wieder so weit. Heute wollen wir euch etwas über den ersten Belohnungspanzer des kommenden Battle Paths „Tales from the Dark“ erzählen – den Schützenpanzer BTR-82A.

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BTR-82A

Der BTR-82A stellt eine modifizierte Variante des BTR-80 dar, der wiederum seinen Anfang im BTR-70 nahm, sodass es Sinn macht, in der Vergangenheit anzufangen. Lasst uns also bis in die 1950er Jahre zurückgehen. Zu jener Zeit war die Sowjetarmee mit einer gepanzerten, dreiachsigen Variante des ZIS-151-Lastwagens namens BTR-152 ausgerüstet. BTR steht dabei für russisch „bronetransportjor“, zu deutsch „gepanzerter Transporter“, wird aber auch im Sinne von Mannschaftstransportwagen (MTW) benutzt. Er hatte viele Schwächen, vor allem aber die Unfähigkeit, mit Panzern und anderen Kettenfahrzeugen in schwierigem Gelände Schritt zu halten, insbesondere beim Überqueren von Gräben und anderen Hindernissen. Dessen ungeachtet war es ein recht erfolgreiches Fahrzeug, das von 1950 bis weit in die 1960er Jahre hinein produziert, in großem Umfang exportiert und in China auf Lizenz gebaut wurde.

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BTR-152

Doch die Sowjetarmee verlangte nach mehr – dort wollte man einen Truppentransporter mit hervorragenden Geländeeigenschaften und ohne die Schwachstellen des BTR-152. Und so begann die Geschichte des BTR-60. Das Modell verfügte über eine abgeschrägte Frontpanzerung für besseren Schutz und bot dank seiner acht Räder ausgezeichnete Mobilität. An den Seiten war das Fahrzeug nicht besonders gut geschützt (Stahlpanzerung), was jedoch auch nicht unbedingt nötig war. Was den Ausschlag gab, war die Tatsache, dass er endlich mit gepanzerten Verbänden mithalten und wie der BMP-1 schwimmen konnte. Er trat 1960 unter der Bezeichnung BTR-60P (P steht für „plavajushij“ – „amphibisch“) in den Dienst der Sowjetarmee und wurde bis 1987 fast drei Jahrzehnte lang in vielerlei Modifikationen produziert (die erfolgreichste davon war die BTR-60PB), bis am Ende über 10.000 Einheiten die Kasernen bevölkerten (westliche Quellen sprechen gar von 25.000 Stück).

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BTR-60PBK

Eine Kampfwertsteigerung des BTR-60PB namens BTR-70 wurde 1969 entwickelt und verfügte über einige Änderungen, die auf den ersten Blick nur schwer erkennbar waren, darunter eine längere Wann und leistungsstärkere Motoren (der Antrieb des BTR-60PB bestand aus zwei 90-PS-Motoren, während der BTR-70 mit zwei 120-PS-Motoren aufwartete). Das Modell wurde 1971 in den Dienst der Armee gestellt und ab 1976 bis weit in die 1980er Jahre hinein abermals in Tausenden von Einheiten produziert und exportiert.

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BTR-70

Damit wären wir bereits in den 80ern und mitten im Afghanistankrieg. Die Erfahrungen aus dem langjährigen bewaffneten Konflikt führten zu einer weiteren Aufrüstung der vierachsigen BTR – dem BTR-80. Der BTR-70 litt unter einer Reihe von Problemen. Die beiden Vergasermotoren waren unzuverlässig, der Schutz der Besatzung mehr als dürftig und auch die Konstruktion an sich ließ viel zu wünschen übrig. Der BTR-80 löste einige dieser Mängel, indem die beiden Motoren durch einen einzigen 260 PS Dieselmotor ersetzt und die überarbeitete Ausstiegsluke an die Seiten verlegt wurde.

Um diese und andere Änderungen unterzubringen, wurde der BTR-80 im Vergleich zu seinem Vorgänger länger, breiter und schwerer, wenn auch nicht dramatisch (der Gewichtsanstieg betrug 2 Tonnen auf 13,5 t). Nachteilig war, dass der Schutz nur minimal erhöht wurde und weiterhin aus geschweißten Stahlplatten bestand, die allenfalls gegen Kleinkaliberwaffen schützten (die abgeschrägte Front war 10 mm dick, die Seiten 7 bis 9 mm).

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BTR-80

Trotz der Gewichtszunahme und des Motorwechsels blieb die Mobilität ungefähr gleich (die Reichweite erhöhte sich sogar). Das Fahrzeug war immer noch ziemlich schnell und brachte es auf 80 km/h auf befestigten Straßen, bzw. 40 km/h im Gelände. Und es konnte ebenfalls schwimmen (die maximale Schwimmgeschwindigkeit betrug 9 km/h). Die Bewaffnung bestand, ebenso wie bei den Vorgängern, aus einem Maschinengewehr in einem kleinen Turm – das war‘s.

Der MTW wurde 1986 in Dienst gestellt und blieb bis weit über den Zusammenbruch der Sowjetunion hinaus in Produktion, wobei etwa 4.000 Stück entstanden. Ehemalige Sowjetrepubliken erbten die in ihren Verbänden stationierten BTR-80, das Fahrzeug wurde außerdem in mehrere Dutzend Länder exportiert. Mit der Zeit wurden weitere Kampfwertsteigerungen entwickelt und produziert, darunter das Modell BTR-80A von 1994 mit einer 30-mm-Maschinenkanone in einem neuen Turm, die seine Feuerkraft deutlich erhöhten. Auch heute noch ist der BTR-80 häufig anzutreffen, obwohl das Konzept, auf dem er beruht, etwas veraltet ist.

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BTR-80A

Der BTR ist nicht mehr zeitgemäß, weil die Armeen weltweit von großen Mengen billiger MTW zu teureren, aber weniger zahlreichen Schützenpanzern übergegangen sind – zumindest im Fronteinsatz. Die Gründe dafür sind einfach: Nur wenige Länder können sich mittlerweile große Verbände leisten, die sie „entbehren“ könnten, und da moderne Waffen zunehmend spezialisierte und besser ausgebildete Truppen erfordern, ist das Leben jedes einzelnen Soldaten ein kostbares Gut geworden.

Die Produktion des BTR-80 wurde 2011 eingestellt, und vor allem Russland blieb auf Hunderten (wenn nicht Tausenden) dieser Fahrzeuge sitzen, während es über die entsprechende Infrastruktur verfügte, um weitere zu produzieren. Zusätzlich hatte man zahlreiche Lektionen aus den bewaffneten Konflikten der 1990er und 2000er Jahre gezogen (vor allem den Tschetschenienkriegen).

Um all dieses Potenzial zu nutzen und zu etwas Neuem zu formen, entwickelte AMZ (Arzamas Maschinenbau-Werke) zwischen 2009 und 2011 eine umfangreiche Kampfwertsteigerung der beiden Varianten BTR-80 und BTR-80A, wobei die ersten Prototypen 2009 fertiggestellt und 2010 ausgiebig getestet wurden. Diese Nachrüstungen erwiesen sich als so umfassend, dass jedes Fahrzeug eine neue Bezeichnung erhielt:

  • Die BTR-80-Variante mit Maschinengewehr erhielt den Namen BTR-82
  • Die BTR-80A-Variante mit 30-mm-Maschinenkanone wurde zu BTR-82A

Die Hauptziele der Aufrüstung bestanden in einer allgemeinen Verbesserung der wichtigsten Parameter sowie einer Erhöhung der Zuverlässigkeit. Bei der Präsentation hieß es, die aufgerüsteten Fahrzeuge hätten einen doppelt so hohen Kampfwert wie ihre früheren BTR-80-Pendants, während die Besatzung von zwei Mann beibehalten wurde und acht weitere Personen auf dem Rücksitz befördert werden konnten.

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BTR-82A

Die größte Verbesserung gab es in Sachen Feuerkraft. Der BTR-82A wurde mit einem neuen unbemannten Turm mit stabilisierter Geschützlafette ausgestattet, in dem die 30-mm-Maschinenkanone 2A72 und ein koaxiales 7,62-mm-PKT-Maschinengewehr untergebracht waren. Der Turm wurde so konstruiert, dass er auch andere Bewaffnung tragen konnte, wie etwa ausländische Alternativen im Fall der Exportvariante. Während der Entwicklung wurde die Variante mit dem 14,5-mm-Maschinengewehr KPVT komplett fallengelassen.

Dem Richtschützen stand ein neues, stabilisiertes Visier vom Typ TKN-4GA zur Verfügung. Es war allerdings nicht alles eitel Sonnenschein, denn die anfängliche Treffsicherheit beim Feuern während der Fahrt war recht gering (aufgrund der Instabilität der auf Rädern gelagerten Plattform im Vergleich zu einer Kettenplattform). Dieses Problem wurde allerdings behoben, sodass der BTR-82A schließlich genauso zielsicher in der Bewegung wurde wie der BMP-2.

Während die Panzerung relativ dünn blieb und im Grunde nur gegen Gewehrkugeln schützte, wurde der Schutz der Besatzung durch einen neuen Aramid-Splitterschutz verbessert. Auch der Boden wurde umgestaltet und mit Platten aus Schottpanzerung versehen, um den Schutz gegen Minen zu erhöhen. Das Fahrzeug behielt die seitlichen Luken bei, so dass die Truppen schneller aussteigen und die jeweils günstigste Luke benutzen konnten (zumindest in der Theorie).

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BTR-82A

Diese Änderungen erhöhten das Gewicht des Fahrzeugs auf 16 Tonnen, was jedoch durch den Einbau eines stärkeren Motors (KamAZ-740.14-300 Diesel mit 300 PS) sowie durch Verbesserungen am Getriebe und dem Fahrwerk kompensiert wurde. Der BTR-82A war auch nach wie vor amphibisch. Weitere Verbesserungen gab es im Bereich der Elektronik, zur Steigerung des Komforts wurde eine Klimaanlage eingebaut.

Offiziell wurde das Fahrzeug im Dezember 2012 in den Dienst der Russischen Armee gestellt und während der Militärparade zum Tag des Sieges 2013 in Moskau erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Produziert wurde das Modell aber bereits seit 2011. Erwähnenswert dabei ist, dass es sich dabei allesamt um neu gebaute Fahrzeuge handelte – ältere BTR-80 wurden zwar ebenfalls auf den BTR-82-Standard gebracht, doch diese nachgerüsteten Modelle erhielten die Bezeichnung BTR-82AM. Die Umrüstungen waren allerdings nicht viel billiger – aufgrund des Umfangs der Überholung lagen die Kosten für ein solches Fahrzeug nur etwa 15 % unter denen eines neuen Modells.

Die Produktion des BTR-82 dauert bis heute an und die Anzahl der hergestellten Fahrzeuge variiert je nach Quelle zwischen 1500 und 2000, wobei unklar ist, wie viele neu gebaute und wie viele umgerüstete Einheiten darunter sind. Zurzeit deckt das Fahrzeug fast ausschließlich den Bedarf der russischen Armee ab, obwohl es in der Vergangenheit offenbar in geringer Stückzahl exportiert wurde, vor allem nach Kasachstan. Es wurde auch während der russischen Intervention in Syrien gesichtet und einige Einheiten sollen angeblich den syrischen Streitkräften übergeben worden sein.

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BTR-82A in Kasachstan

Interessanterweise schwanken die Angaben zu den Auslandsverkäufen dieses BTR sehr stark:

  • Aserbaidschan soll angeblich 100 bis 200 davon besitzen (von 2018 bis 2023) und sie während des Krieges in Berg-Karabach im Jahr 2020 eingesetzt haben (was angesichts der Tatsache, das eines dieser Fahrzeuge von den Armeniern erbeutet wurde, durchaus plausibel erscheint).
  • Belarus soll etwa 30 dieser Fahrzeuge besitzen
  • In Usbekistan und Kirgisien sollen sich zwischen 20 und 110 Einheiten befinden

Seit seiner Indienststellung war der BTR-82A bei mehreren bewaffneten Konflikten im Einsatz. Wie bereits erwähnt, wurde er 2015 in Syrien, bei den Auseinandersetzungen zwischen Armenien und Aserbaidschan 2020 und vor allem in der Ukraine eingesetzt, wo einige Einheiten von den Ukrainern erbeutet wurden.

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BTR-82A mit Käfigpanzerung

Im Laufe der Jahre wurden mehrere Aufrüstungen für das Fahrzeug entwickelt, darunter ein Panzerungspaket mit Schottpanzerung, ein weiteres mit Käfigpanzerung obendrauf und zwei am Turm montierte Kornet-Werfer.

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Turm montierte Kornet-Werfer

Doch selbst in der Basisversion ist es eine solide Maschine, die auf dem Schlachtfeld gute Dienste leistet – oder besser gesagt, so gut, wie man es angesichts der Veränderungen, die der massenhafte Einsatz von Drohnen mit sich gebracht hat, erwarten kann.

Bei Armored Warfare wird der BTR-82A als Premium-Schützenpanzer auf Tier 8 gesetzt sein.

Das Fahrzeug bietet jede Menge Feuerkraft in einem relativ fragilen Gesamtpaket. Von vornherein muss einem klar sein, dass der BTR nicht gut gepanzert ist, und obwohl ein Panzerungspaket als Battle Path Überfortschritts-Modul erhältlich sein wird, wird die Panzerung bei weitem nicht so dick sein wie bei anderen modernen Schützenpanzern.

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Doch seine anderen Eigenschaften machen dieses Handicap mehr als wett. Der BTR-82A wird dank seines niedrigen Gewichts und des mächtigen Motors ein hochgradig mobiler Panzer sein, wie der Blick auf die dazugehörigen Parameter zeigt:

  • Beschleunigung auf 32 km/h in 3,8 Sekunden
  • Die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h wird in 21,41 Sekunden erreicht
  • Wannenschwenkung von 47 Grad/s

Am wichtigsten ist jedoch, dass der BTR-82A im Wesentlichen über eine Feuerkraft des 10. Tiers verfügen wird, da seine Maschinenkanone der des T-15 ähnelt und über die gleichen Geschosse, die gleiche Genauigkeit und so weiter verfügt. Wir werden natürlich den Schadensoutput herunterschrauben müssen, damit er nicht alles auf seiner Stufe dominiert, doch die Feuerkraft wird immer noch sehr hoch sein. Und das sogar ohne das zweite Überfortschritts-Update, das dem Fahrzeug zwei Doppelrohr-Kornet-Werfer hinzufügen wird (ähnlich wie beim T-15 Armata) – und ja, diese werden über eine Doppelabschussfunktion verfügen.

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Künftig soll das Fahrzeug auch eine neue Fähigkeit namens Drohnen-Störsender erhalten, das, wie der Name schon sagt, die Bedrohung durch Drohnen bekämpfen wird (das Modell wird mit dem Volnorez-Störsender ausgestattet sein).

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der BTR-82A ein Schützenpanzer mit dünner Panzerung, aber viel Feuerkraft sein wird – ein großartiges Fahrzeug für riskantes PvP-Gameplay oder eine insgesamt großartige Leistung beim PvE.

Wir hoffen, dass es euch gefällt, und sagen wie immer:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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