Kommandanten!
Wir präsentieren euch ein weiteres Belohnungsfahrzeug, das im Rahmen des geplanten Battle-Path-Events ins Spiel kommen wird – den kroatischen M-95 Degman.Ähnlich wie der kürzlich vorgestellte M-80A erinnert auch er in gewisser Hinsicht an ein sowjetisches Fahrzeug, in diesem Fall den KPz T-72. Es handelt sich dabei jedoch um keinen gewöhnlichen T-72. Genau genommen ist es überhaupt kein T-72.
M-95 Degman
Und doch begann seine Geschichte mit einem T-72, beziehungsweise mit den ersten nach Jugoslawien importierten T-72. Dies geschah im Jahr 1979, in dem Historiker den Beginn des schleichenden Zerfalls der Republik Jugoslawien verorten. Jahrzehntelang wurde der Staat durch Josip Broz Titos eisernem Willen zusammengehalten. Tito setzte sich stets für einen internationalistisch ausgelegten Kommunismus ein, um die nationalistischen Strömungen in seinem eigenen Land unter Kontrolle zu halten. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch zusehends, was innerhalb eines Jahres zu seinem Tod führen sollte. Sein Vermächtnis aber war ein Land, das zwar in sich zerrissen war, andererseits aber eine leistungsstarke Schwerindustrie aufbauen konnte, die unter anderem in der Lage war, moderne Panzerfahrzeuge zu bauen (was in der Geschichte nur wenigen Ländern aus eigener Kraft gelungen ist.
Das Jahr 1979 ist für diesen Artikel insofern wichtig, als dass es sehr wahrscheinlich das Jahr gewesen ist, in dem Jugoslawien die ersten T-72 von der Sowjetunion erhielt (manche Quellen sprechen fälschlicherweise von der Tschechoslowakei als Ursprungsland, doch die tschechoslowakische Produktion des Panzers begann erst 1985 und die ersten importierten T-72 nahmen ihren Dienst nicht vor 1981 auf). Die ersten Dutzend dieser Panzer stellten veraltete Exportmodelle dar, doch schon bald trafen aufgerüstete T-72M-Panzer auf (eine Exportversion des T-72A), wenn auch in sehr begrenzten Stückzahlen. Je nach Quelle variieren die Zahlen der von 1979 bis 1981 importierten Panzer zwischen 70 und 90.
Was folgte hatte Ähnlichkeiten mit der Geschichte der jugoslawischen MTW-Produktion, die wir euch im Artikel über den BVP M-80A vorgestellt haben – das Verlangen nach einer autarken Panzerproduktion führte zur Entwicklung einer einheimischen Kopie des T-72M, die seit 1983 unter dem Namen M-84 umgesetzt wurde. Der KPz M-84 (nicht zu verwechseln mit dem Oplot-Vorgänger T-84) ist jedoch keine bloße Kopie gewesen. Das Ziel bestand darin, möglichst viele Komponenten aus jugoslawischer Produktion unterzubringen.
Der Panzer wurde größtenteils in Kroatien gebaut (in einem Werk namens "Đuro Đaković Specijalna vozila" in Slavonski Brod), gleichwohl Firmen aus ganz Jugoslawien an der Produktion beteiligt waren. Es gab mehrere Unterschiede zwischen dem T-72M und dem M-84, den größten machte die Feuerleitanlage aus – das sowjetische Original wurde durch ein Modell namens SUV-M-84 der slowenischen Firma Fotona ersetzt, das über einen Laserentfernungsmesser, einen Wettersensor und einen ballistischen Computer verfügte. Der Motor der ersten M-84-Serie war identisch mit dem des T-72M (V-46-6 V12 Diesel mit 780 PS) und wurde erst für die Kampfwertsteigerung M-84A durch eine 1000-PS-Variante namens V-46TK ersetzt. Der so aufgerüstete Panzer verfügte auch über verbesserte Panzerung und Nebelmittelwerfer.
Serbischer Panzer M-84A
Die erste M-84-Serie wurde zwischen 1984 und 1987 gebaut, während die Produktion des M-84A zwischen 1987 und 1991 in Jugoslawien stattfand und mehrere hundert Fahrzeuge umfasste. Die Zahl der insgesamt gebauten Einheiten variiert je nach Quelle, kann jedoch auf etwa 700 bis zum Zerfall Jugoslawiens gebaute Fahrzeuge geschätzt werden. Interessanterweise wurde der Panzer auch für den Export angeboten und konnte durchaus etwas Interesse im Nahen Osten wecken.
So gelangten etwa 150 dieser Panzer nach Kuwait, wo sie an der Operation Wüstensturm teilnahmen. Diese Exportfahrzeuge wurden nicht nur mit der Bezeichnung M-84AB versehen, sondern auch mit Schutzmaßnahmen gegen extreme Hitze und einer neuen Sprechanlage. Die M-84 legten zwar überall eine solide Leistung an den Tag, galten aber gemeinhin als wenig verlässlich. Das hatte jedoch hauptsächlich mit dem schlechten Training der größtenteils aus Wehrpflichtigen bestehenden Besatzungen und der daraus resultierenden falschen Handhabung der Fahrzeuge zu tun, die so manch einen Unfall zur Folge hatte. In einem Fall explodierte ein Geschoss im Kanonenrohr. Die Wucht der Explosion schleuderte das Rohr 30 Meter weit in die Luft, während der Verschluss erst durch die hintere Turmwand aufgehalten wurde. Wie durch ein Wunder kam bei diesem Vorfall niemand zu Schaden, das Fahrzeug allerdings war reif für die Schrottpresse.
Nach der Auflösung Jugoslawiens kamen sowohl Serbien, als auch Kroatien in den Besitz zahlreicher Panzer der M-84-Serie, was nach der Tragödie namens Jugoslawischer Bürgerkrieg zu der Entwicklung des kroatischen M-84A4 Snajper (aus dem im weiteren Verlauf der M-84D wurde) und der serbischen Kampfwertsteigerung M-84AS führte. Dazu später mehr. Doch kommen wir zunächst zu dem letzten Kampfpanzerprojekt zurück, das von der jugoslawischen Regierung in Auftrag gegeben wurde.
M-84AB in Kuwait
Mit Josip Broz Titos Tod 1980 verlor Jugoslawien einen seiner sinnstiftenden und vereinenden Elemente – Titos persönlichen Einfluss. Die Kriegsgeneration verehrte Tito zwar, ohne seinen Machtanspruch zu hinterfragen, doch die bereits im sozialistischen Jugoslawien geborenen Menschen wandten sich zusehends nationalistischen Ideen zu, während die Kommunistische Partei seit der Verfassung von 1974, die den einzelnen Republiken größere Autonomie zusprach, kontinuierlich an Einfluss verlor. Es gab auch spürbare ökonomische Unterschiede. Vergleicht man etwa das Bruttoeinkommen der Teilrepubliken und zieht dabei das damalige Einkommen der serbischen Republik zum Vergleich, dann lag das Einkommen der slowenischen Republik 87 Prozent und das der kroatischen Republik 23 Prozent darüber, während es in den südlichen Teilrepubliken 40 Prozent drunter lag.
Seit 1981 litt Jugoslawien darüber hinaus an einer wirtschaftlichen Krise. Die Inflation erreichte ungeahnte Höhen (50 Prozent in 1984, 100 Prozent in 1986) und das starre sozialistische Wirtschaftssystem hatte dem Abwärtstrend nichts entgegenzusetzen. Weil der Westen zögerte, weitere Hilfe nach Jugoslawien zu schicken, drohte das Land mit einer weiteren Öffnung gegenüber der Sowjetunion, was schließlich auch geschah – mit der wachsenden Abhängigkeit von diversen strategischen Ressourcen im Tausch gegen die westlichen Technologien, die das Land während der "Öffnungsphase" erworben hatte. Diese Entwicklung setzte eine Spirale in Gang, die den Lebensstandard der Bevölkerung noch weiter verschlechterte und damit auch dem Nationalismus weiteren Zulauf verschaffte.
Das war der Stand der Dinge im Jahr 1987. Die Krise erfasste auch die sonst stets privilegierte Jugoslawische Volksarmee, mit Kürzungen und Einsparungen im großen Stil. Ironischerweise war die jugoslawische Militärindustrie zur selben Zeit auf ihrem Höhepunkt und produzierte einige der modernsten Waffen der Welt. In dieser Umgebung wurde also das Projekt für einen zukünftigen KPz gestartet.
Das Programm begann 1984 unter dem Namen "Novi Domaći Tenk" ("neuer einheimischer Panzer"), die eigentliche Entwicklungsphase startete 1987 unter der Führung von Professor Milorad Dragojević, eines erfahrenen Projektleiters, der sich bereits für die Produktion des M-84 und des M-84A verantwortlich zeichnete. Dem Plan nach sollte die Entwicklung 1991 abgeschlossen sein, ein Prototyp sollte 1993 fertig sein und getestet werden und der Panzer 1995 in Serienproduktion gehen, die bis 2012 laufen sollte. Bis dahin sollten 100 Panzer jährlich gebaut werden, um die völlige veralteten T-55 der jugoslawischen Panzerverbände ersetzen. Das Projekt wurde unter dem Namen Vihor bekannt (einige Quellen sprechen bei dem Modell auch von M90 oder M91).
Vihor
Ungeachtet einiger visueller Ähnlichkeiten mit dem M-84 und dem T-72 ist der Vihor ein durchweg neues Fahrzeug gewesen. Man verwendete zwar einige ältere Komponenten, doch die Wanne wurde eigens für diesen Panzer entwickelt, was ein extrem ambitioniertes Unterfangen war. Einen Panzer in Eigenregie nicht nur zu entwerfen, sondern auch zu bauen, und das noch in den Realitäten der 1980er-Jahre, war ein waghalsiges Unterfangen. Doch das Team hatte Erfolg und schaffte es, zwei nahezu komplette Prototypen (oder zumindest Teile von ihnen) zu bauen, als Jugoslawien in den Krieg abdriftete. Ein kompletter Prototyp verblieb in Jugoslawien, während sich der andere zusammen mit diversen Teilen in Kroatien wiederfand, genauer gesagt in Slavonski Brod, wo das Fahrzeug im Werk "Đuro Đaković Specijalna vozila" gebaut werden sollte. Auf serbischer Seite wurde das Projekt wegen der fehlenden Expertise des Herstellers fast umgehend auf Eis gelegt und 2005 schließlich offiziell für beendet erklärt, auch wenn diverse Komponenten Eingang in andere serbische Projekte fanden. Ganz anders verhielt es sich auf kroatischer Seite,
wo man sich eingehend mit dem Vihor-Modell beschäftigte. Das Fahrzeug sollte mit einer sowjetischen 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ 2A46 ausgerüstet werden, allerdings mit optimiertem Lauf und neuen Geschossen, sowie einer neuen Lademechanik, die eine Kadenz von 10 Schuss pro Minute ermöglichen sollte. Die FLA entstammte dem SUV-M-84 und verfügte über einige Verbesserungen, die eine 50-prozentige Trefferquote für Unterkalibergeschosse gegen 4,6x2,3 Meter Ziele auf 2.000 Meter Entfernung und bei 40 km/h ermöglichte.
Die Mobilität dieses 44-Tonnen-Fahrzeugswurde durch eine Doppelturbo-V-12-Version des V-46-Motors namens V-46TK1 mit 1.200 PS ersetzt, gepaart mit einem brandneuen hydrodynamischen Getriebe (das bisherige M-84A-Getriebe galt als störanfällig). Von dem Getriebe wurden mehrere Versionen entwickelt, sowohl für den manuellen, als auch für den automatischen Betrieb. Der Panzer wurde bis zu 72 km/h schnell und die maximale Rücklaufgeschwindigkeit betrug 7 km/h.
Was den Schutz anbelangt, so besaß der Panzer eine verschweißte Wanne und sollte einen Turm mit Verbundpanzerung erhalten (auch wenn der Prototyp nur mit dem M-84A-Turm als Interimslösung ausgestattet war), dessen Schutz vor HEAT-Geschossen durch ein ERA-Paket (KAO M99, ähnlich dem Kontakt-1-System) gewährleistet werden sollte. Sein Frontalschutz (ohne ERA) entsprach 500 mm RHAe gegen kinetische Geschosse und 600-650 mm gegen HEAT-Geschosse. Die Seitenpanzerung war 70 mm dick und die Flanken wurden zusätzlich durch neue Anti-HEAT-Platten geschützt. Darüber hinaus war das Fahrzeug geschützt durch:
- Laserwarnungssystem LIRD-4
- Automatischer Feuerlöscher
- Nebelmittelwurfanlagen
- ABC-Schutz mit speziellem Splitterschutz
Alles in allem war es eine solide Konstruktion, die fortschrittliche westliche Elemente mit der traditionell gedrungenen sowjetischen Silhouette verband. Die Kroaten brachten es jedoch nicht zur Serienreife, sondern verwendeten einige seiner Komponenten beim Bau eines ziemlich interessanten, gänzlich in Kroatien entstandenen Fahrzeugs.
Vihor
Fast ein Jahrzehnt später als geplant, nach Abschluss der Kampfhandlungen, begab sich die kroatische Armee auf die Suche nach einem Ersatz für die in die Jahre gekommene M-84-Flotte. Mitte der 1990er-Jahre tauchte eine kroatische Version des M-84A namens M-84A4 Snajper auf. Diese Kampfwertsteigerung verfügte über eine neue FLA namens Omega-84, sowie eine neue Funkanlage. Die FLA bestand aus:
- Kommandanten-Tag/Nachtoptik DNZN-2
- Richtschützenvisier SCS-84
- Feuerleitrechner DBR-84
- Laserabstandsmesser und weitere optimierte Sensoren
Zusätzlich wurde das Fahrzeug mit einem Laserwarnsystem ausgestattet, das mit der Nebelmittelwurfanlage verknüpft wurde, um Nebelmittel einzusetzen, sobald das Fahrzeug ins Visier eines feindlichen Lasers geriet. Eine Version mit dem deutschen 1100-PS-Motor MTU wurde für das Exportmodell angeboten. Zwischen 1996 und den frühen 2000er-Jahren entstanden etwa 40 Snajper-Upgrades, auch wenn diese Zahl mit Vorsicht zu genießen ist.
Die Kroaten realisierten aber auch gewagtere Projekte, insbesondere in Form des brandneuen KPz M-95 Degman.
Der speziell auf die Bedürfnisse der kroatischen Armee zugeschnittene Kampfpanzer tauchte erstmals 1999 in Form unterschiedlicher Studien auf. Der erste Prototyp entstand 2003. Während er von manchen Quellen fälschlicherweise als Kampfwertsteigerung des M-84 ausgewiesen wird, handelte es sich in Wahrheit um ein komplett neues Projekt, das sich am Vihor orientierte. Die Ähnlichkeiten beziehen sich hauptsächlich auf die äußere Form des Panzers, insbesondere bei dem neuen geschweißten Turm und dem Vorhandensein der explosiven Reaktivpanzerung. Doch der Degman ist im Vergleich ein viel potenteres Fahrzeug.
Der Panzer wiegt 44,5 Tonnen und verfügt über eine Besatzung von drei Mann (wie bei Fahrzeugen mit automatischer Lademechanik üblich). Die grundlegende Konstruktion der Wanne ähnelt der des Vihor, auch hier besteht die obere Frontalplatte aus einer Kombination von Panzerstahl und glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Frontalschutz fiel im Vergleich zum Vihor etwas höher aus – 650 statt 550 mm RHAe.
Degman-Kleinmodell
Einigen Quellen zufolge soll die Turmpanzerung darüber hinaus über Wolfram- oder gar Titaneinlagen verfügen, was jedoch kaum der Wahrheit entsprechen dürfte. Wahrscheinlicher ist, dass die Trumpanzerung mit Luftkammern durchsetzt ist, ähnlich wie beim Leopard 2. Zusätzlich zur Basispanzerung verwendet der Panzer die charakteristischen, in Israel entwickelten RRAK-ERA-Kacheln. Die Leistungsfähigkeit dieser explosiven Reaktivpanzerung ist nicht bekannt, liegt aber wohl auf dem Niveau der Kontakt-5-ERA. Auch der vordere Teil der Flanken wird durch ERA-Kacheln geschützt, doch der Rest besteht nur aus Stahl. Zusätzliche Schutzmaßnahmen beinhalteten:
- ABC-Schutzsystem SZ-2000
- Laserwarnungssystem LIRD-4A
- Automatisiertes Feuerlöschsystem
- Rauchgenerator
- Nebelmittelwurfanlage 902A Tucha
Die Bewaffnung besteht aus einer aufgerüsteten 125-mm-Glattrohrkanone der 2A46M-Serie, die von einer Lademechanik mit 22 Projektilen im Rundmagazin gefüttert wird (20 weitere Geschosse befinden sich im Turmheck). Die Feuerrate beträgt 8-9 Schuss pro Minute.
Das Geschütz ist komplett stabilisiert, der Höhenrichtwert beträgt +13 bis -6 Grad. Die Feuerleitanlage Omega-D der slowenischen Firma Fotona (ein Nachfolgemodell der Omega-84) besteht aus:
- Kanonenvisier SGS-D
- Laserabstandsmesser
- Bildverstärker der zweiten Generation (oder Wärmebildkamera TSGS-D)
- Kommandantenvisier COMTOS
Der Panzer wird von dem 1000-PS-Motor V-46TK angetrieben (gleiches Modell wie beim M-84A), der auf die für den Vihor entwickelte 1200-PS-Variante V-46TK1 aufgerüstet werden kann. Beide Motoren verwenden das aufgerüstete Vihor-Getriebe. Das Fahrwerk ähnelt dem des M-84, das wiederum auf dem des T-72 basiert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h und der Panzer beschleunigt in ca. 7 Sekunden von 0 auf 32 km/h.
M-95 Degman
Kurzum ist der Degman seinerzeit ein leistungsstarker KPz gewesen, der sich mit den besten Modernisierungen des T-72 messen konnte. Doch der Beginn der 2000er-Jahre war eine Zeit, in der Kroatien ungeachtet der von Jugoslawien geerbten Infrastruktur keine ausreichenden finanziellen Mittel für eine großangelegte Panzerproduktion besaß. Das Geld reichte nur für zwei funktionsfähige Prototypen. Angesichts dieser Situation bot der Hersteller den Degman potenziellen ausländischen Käufern an, vor allem Kuwait.
Den größten Anreiz stellte dabei die modulare Struktur des Fahrzeugs dar, der unter anderem mit einer anderen Kanone ausgerüstet werden konnte, der 120-mm-Glattrohrkanone Compact Tank Gun L/50 von RUAG. In dieser Konfiguration konnte der Panzer LAHAT-Lenkflugkörper einsetzen. Zu diesem Zweck wurde die Feuerleitanlage Omega-D um eine Steuereinheit erweitert und die Kanone mit einem neuen Lademechanismus ausgestattet. Das Geschütz war damit in der Lage, standardmäßige 120-mm-NATO-Munition zu verschießen.
Leider konnte der Degman kein Interesse bei ausländischen Käufern wecken und verblieb auf dem Prototypstatus. Doch die Zeit und die Ressourcen, die bei der Entwicklung des KPz investiert worden sind, kamen dem Konzern bei der Aufrüstung der in die Jahre gekommenen M-84-Serie zugute (einschließlich des Snajper). Einige für den Degman entwickelte Komponenten, wie die ERA, die FLA und der 1200-PS-Motor wurden bei der Entwicklung einer Variante namens M-84D eingesetzt. Diese aufgerüsteten M-84 sollten das Rückgrat der kroatischen Armee für die Zukunft stellen.
Bei Armored Warfare wird der M-95 Degman ein Premium-Kampfpanzer des 6. Tiers sein. Die Version im Spiel wird über die letzten Exportoptionen verfügen, darunter die sehr präzise 120-mm-Glattrohrkanone CTG nach NATO-Standard, die ihr bereits von dem Tier-8-KPz Challenger Falcon her kennt.
Das wird dem Panzer extrem gute Präzisionswerte und Zielzeiten garantieren, ebenso wie die einzigartige Fähigkeit, 120-mm-NATO-Munition auf Tier 6 zu verschießen. Beide Werte werden zusammen mit dem Schaden pro Minute und dem Höhenrichtwert (-6/+13) zwar etwas schwächer ausfallen, als beim Leopard 2AV, doch der Degman wird ein As im Ärmel haben, nämlich die Option, LAHAT-Lenkflugkörper abzufeuern, sowie die aktive Schnellfeuer-Fähigkeit einzusetzen, die seinen Schaden pro Minute kurzzeitig um 25 Prozent auf Kosten der Präzision erhöht (bei LAHAT-Geschossen erhöht sich die Fluktuation).
Vom Gameplay her wird der Degman ein höchst mobiler, wenn auch relativ schlecht geschützter KPz sein. Dank der Kombination aus 1200-PS-Motor und niedrigem Gewicht wird es einer der mobilsten und wendigsten KPz seines Tiers (oder gar des ganzen Spiels) sein. Der Preis für exzellente Mobilität und Feuerkraft wird die schwache Panzerung sein. Frontal wird er Tier-6-Geschossen widerstehen können, bei Tier-7-Geschossen und potenteren Projektilen wird es gefährlich. Der Schutz an Seiten und Heck wird dem des T-72A entsprechen, der eine Stufe unter dem Degman angesetzt ist.
Kurzum wird dieser Panzer genau das richtige Fahrzeug für diejenigen unter euch sein, die Feuerkraft und Mobilität vor Schutz bevorzugen. Damit wird er sich an das Konzept der Leichtpanzer-Klasse anlehnen und perfekt für Fans gewagter Flankenmanöver sein.
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!