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Fahrzeuge im Fokus: 2S3 Akatsiya

Die Selbstfahrlafette 2S3 Akatsiya (russ. für Akazie) ist eine von zwei derzeit verfügbaren Tier-6-SFL bei Armored Warfare. Sie wird mit dem Vorgängerfahrzeug auf Tier 4 freigeschaltet, der 2S1 Gvosdika. Das ist kein Zufall, denn die beiden Modelle haben vieles gemeinsam, auch wenn die Akatsiya definitiv mehr Power besitzt.

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Ähnlich wie die 122-mm-Gvozdika, ist auch die Akatsiya das Ergebnis einer Orientierung der sowjetischen Streitkräfte hin zu selbstfahrender Artillerie in den 1960er-Jahren. Im Jahre 1965 durchgeführte Testreihen zeigten die Schwächen sowohl älterer Fahrzeuge, als auch gezogener Artillerie auf, woraufhin auf Erlass Nr. 609-201 des Zentralkomitees der kommunistischen Partei der Sowjetunion vom 4. Juli 1967 nicht nur die Entwicklung einer neuen 122-mm-Selbstfahrlafette für die sowjetische Armee veranlasst wurde, sondern auch der Entwurf einer größeren 152-mm-Version.

Die Auswahl der Kalibergröße von 152 mm ist nicht zufällig gewesen. Sie wurde bereits in älteren Fahrzeugen verwendet, darunter beim legendären ISU-152, wobei die zerstörerische Feuerkraft der massiven 152-mm-Geschosse ausreichte, um selbst Konstruktionen aus gehärtetem Stahl zu zerstören. Ein weiterer wichtiger Grund bestand darin, dass die Amerikaner zu diesem Zeitpunkt bereits eine Selbstfahrlafette mit 155-mm-Kanone betrieben (die M109), und zwar mit einem ganz besonderen Geschosstyp: der nuklearen Artilleriegranate M454 mit 0,1 Kilotonnen. Eine selbstfahrende 152-mm-Haubitze wäre in der Lage, die gleichen Zerstörungen anzurichten, während sie im Vergleich zu gezogenen Varianten mobiler und vor ABC-Waffen geschützt sein würde.

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Als die Entscheidung zum Bau gefällt wurde, arbeitete man im technischen Institut VNII-100 bereits an mehreren SFL-Konzepten mit 152-mm-Geschützen. Von den zwei Varianten mit dem meisten Potenzial basierte eine auf dem Fahrgestell des Objekt 124 (der wiederum eine Weiterentwicklung des SU-100P darstellte), die andere auf dem Chassis des Objekt 432 (T-64). Beide Konzepte waren mit einer 152-mm-Haubitze ausgerüstet, die dieselben ballistischen Eigenschaften besaß, wie das ältere, gezogene 152-mm-Geschütz D-20. Ein vorn angebrachter Motorraum wurde als ideale Lösung für das Fahrzeug befunden und das bei Uraltransmasch in Swerdlowsk gebaute Objekt-124-Fahrgestell als Basis für das Fahrzeug erkoren. Das Fahrzeug bekam den offiziellen Namen Akatsiya verliehen (GRAU-Bezeichnung 2S3). Seine Aufgabe bestand darin, die gezogenen Haubitzen ML-20, D-1 und D-20 in den Artillerieregimentern der motorisierten Infanterie- und Panzerdivisionen zu ersetzen.

Im ursprünglichen Entwurf des VN-100-Institus sollte das Fahrzeug mit einer D-20-Haubitze ausgerüstet werden, nahezu 26 Tonnen wiegen und einen 500 PS-starken V-59 Dieselmotor besitzen. Das Uraltransmasch-Werk (Ural-Transportmaschinenfabrik) wurde als Hauptentwickler des Akatsiya bestimmt, wo mit Ausnahme der Kanone sämtliche Teile produziert werden sollten. Die D-20 wurde durch eine neuere Haubitze mit der Fabrikbezeichnung D-22 ersetzt (deren offizielle Bezeichnung 2A33 lautete), die vom Konstruktionsbüro OKB-9 entwickelt wurde.

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Die ersten zwei Prototypen des Fahrzeugs sind Ende 1968 fertig gewesen und schlossen die Fabriktests im Oktober 1969 ab. Weitere vier Prototypen wurden im Sommer 1969 gebaut, um an Testläufen des Militärs teilzunehmen. Im Verlauf der Testreihen trat dasselbe Problem zutage, wie schon bei den Gvosdika-Tests, nämlich inakzeptable Konzentrationen von Rauchgasen im Besatzungsraum, was zu dem Versuch führte, eine 152-mm-Variante der D-22 mit dem Namen D-11 zu bauen, die zweiteilige Projektile verwenden sollte. Das Initiative scheiterte ebenso wie ein ähnlicher Versuch bei der Gvosdika-Entwicklung, da es die Rauchmenge im Besatzungsraum kaum effektiv reduzierte und die für zweigeteilte Projektile ausgelegte Kanone keine Vorteile gegenüber der standardmäßigen D-22 besaß. Das Problem wurde schließlich gelöst, indem man einen modernisierten, leistungsstarken Rauchabsauger installierte und verbesserte Projektile einführte.

Die Serienproduktion des Fahrzeugs begann 1970 (die Geschütze wurden zunächst in Perm hergestellt, nach 1983 dann in Wolgograd) und endete 1993 mit nahezu 4000 produzierten Einheiten. Es wurden zwei modernisierte Varianten produziert:

  • Der 2S3M (ab 1975) mit verbessertem Lademechanismus und Munitionslager, einer auf 46 Stück erhöhten Munitionskapazität und dem optimierten Funksystem R-123M
  • Der 2S3M1 (ab 1985) mit 1P5-Panoramavisier für den Richtschützen, optimierten internen Kommunikations- (1V116) und Funksystemen (R-173) und weiteren Verbesserungen

Nach dem Fall der Sowjetunion wurden bei Uraltransmasch drei modernisierte Varianten gebaut:

  • Der 2S3M2 (ab 2006) mit verbessertem 1V514-1 „Mechanizator-M“-Feuerkontrollsystem und dem 902B-Rauchgranatenwerfer
  • Ein Prototyp der Exportvariante 2S3M2-155 mit der 155-mm-Haubitze M-385 für potenzielle Käufer, die an einer Version mit NATO-Kaliber interessiert wären
  • Der 2S3M3-Prototyp mit einer kräftigeren 2A33M (die Originalversion 2A33 ist eine L/28, die verbesserte Variante eine L/39 mit einer maximalen Reichweite bis zu 19,8 Kilometern)

Anders als die 2S1 Gvosdika wurde die Akatsiya zu keinem Zeitpunkt außerhalb Russlands und der Sowjetunion auf Lizenz produziert und nur in relativ geringen Stückzahlen exportiert. Zu den Ausnahmen gehört hierbei der Irak, der 150 Fahrzeuge erwarb, sowie die DDR mit 95 Fahrzeugen.

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Ungeachtet der geringen Exportzahlen fand die Akatsiya ihren Weg in viele Armeen der ganzen Welt und nahm an einigen bedeutenden Konflikten teil, darunter der sowjetischen Intervention in Afghanistan, den Unruhen nach dem Zusammenbruch der UdSSR, sowie dem Golf- und dem Irakkrieg. Das Fahrzeug wurde kürzlich in Syrien gesichtet und wird auch von beiden Seiten im Ukrainekonflikt eingesetzt. Während seiner Dienstzeit erwarb es sich den Ruf als solides und robustes Fahrzeug, das selbst unter widrigsten Umständen eingesetzt werden kann.

Bei Armored Warfare

Bei Armored Warfare ist die Akatsiya eine Selbstfahrlafette des 6. Tiers und kann bei Sophie Wölfli freigeschaltet werden. Ihre massive 152-mm-Kanone stellt gegenüber der 122-mm-Haubitze der Gvosdika eine erhebliche Steigerung der Feuerkraft dar, wobei damit nicht alle Vorteile genannt sind.

Anders als die Gvosdika, ist die Akatsiya in der Lage, neben dem Standardarsenal aus HE-Projektilen und Rauchgranaten auch Leuchtgeschosse zur Gefechtsbeleuchtung abzufeuern. Leuchtgeschosse beleuchten einen ausgewählten Bereich des Gefechtsfelds und machen umgehend jedes gegnerische Fahrzeug in dem Bereich sichtbar. Sie eignen sich hervorragend dazu, frühzeitig die eingeschlagene Richtung des gegnerischen Teams zu erkennen. Außerdem helfen sie dabei, gegnerische Ziele für andere Artilleriefahrzeuge deines Teams zu markieren, bzw. einen hinter einem Busch getarnten lästigen Späher sichtbar zu machen.

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Das 152-mm-Geschütz der Akatsiya ist ein mächtiges Werkzeug der Zerstörung, das mit einem der drei upgradefähigen HE-Projektile gnadenlos gegen statische oder in freiem Feld erspähte Spieler eingesetzt werden kann.

Auf der anderen Seite besitzt die Akatsiya, wie auch die übrigen Artilleriefahrzeuge bei Armored Warfare, eine dünne Panzerung und im Vergleich zu anderen Klassen schwache Mobilität. Die frontale Panzerung ist gerade einmal 30 mm stark und damit nicht in der Lage, das Fahrzeug vor anderen Vertretern seines Tiers zu schützen, es sei denn, es handelt sich um Flächenschaden durch Sprenggeschosse (die Panzerung wurde explizit dafür ausgelegt und ist nicht für direkte Fronteinsätze geeignet), und auch wenn der V-59-Motor die Akatsiya auf 63 km/h beschleunigt, lässt die Steuerung sehr zu wünschen übrig und macht das Fahrzeug für den Nahkampf nahezu unbrauchbar.

Ungeachtet dieser Kehrseiten ist die Akatsiya ein exzellentes Feuerunterstützungsfahrzeug, das den Ausgang einer Schlacht für sein Team entscheiden kann, wenn es unentdeckt bleibt.

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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