Geschichte
Wie bereits erwähnt begann die Geschichte des Begleitpanzers 57 als Projekt zum Bau eines zukunftsfähigen und praktischen gepanzerten Infanteriefahrzeugs, welches auf Basis des Schützenpanzers Marder gebaut werden sollte. Es ist ein gemeinsames Unterfangen des Marder-Produzenten Thyssen-Henschel und der Firma Bofors gewesen, die das Geschütz beisteuerte. Interessanterweise ist es ein durch und durch kommerzielles und privates Projekt gewesen - zu keinem Zeitpunkt lag eine Bestellung de Bundeswehr oder einer anderen Armee vor. Beide Unternehmen gingen davon aus, dass ein relativ günstiges und sehr robustes Fahrzeug dieses Typs seine Nische auf dem Waffenmarkt finden würde, speziell in Südamerika.
Ein Prototyp wurde gebaut und den Bundeswehr-Offiziellen am 30. November 1977 vorgestellt. Er wurde auf dem Rumpf eines Marder-Prototyps konzipiert (derselbe Rumpf wurde beim Bau des TAM-Prototyps eingesetzt und ist etwas anders gestaltet gewesen, als die letztendlich produzierte Marder-Version). Die Wanne hatte folgende Maße:
- Länge: 6410 mm
- Breite: 3306 mm
- Höhe: 1848 mm
Das Fahrgestell des Marder-Prototyps ist frontal nur leicht gepanzert gewesen und konnte sowjetischen Maschinenkanonen-Runden bis 30mm, sowie schwerem MG-Beschuss standhalten (14,5mm AP-Runden):
- Obere Frontalplatte - 11mm bei 12 Grad (53mm effektive Panzerung)
- Untere Frontalplatte - 32mm bei 66 Grad (35mm effektive Panzerung)
- Seiten - 15mm (bei 90 oder 60 Grad)
- Heck - 11mm bei 60 Grad (13mm effektive Panzerung)
- Dach - 11mm
Das Fahrzeug wog 28,5 Tonnen und wurde von einem MTU 833 Ea-500 600PS-Motor mit HSWL-194-Getriebe angetrieben, was ihm ein Leistungsgewicht von 21 PS/t verlieh und auf 70 km/h beschleunigte (sowohl im Vorwärts-, als auch im Rückwärtsgang). Das Fahrzeug hatte eine Reichweite von 600 km.
Das interessanteste an dem Begleitpanzer ist jedoch die Bewaffnung gewesen. Das Fahrzeug wurde mit einer ursprünglich für Kampfschiffe entworfenen 57mm Bofors L/70 Mk.1-Maschinenkanone ausgerüstet, die 200 57x438R HE-Runden bei 1020 m/s feuern konnte. Andere Munition bestand aus AP-Geschossen, halb-AP-Geschossen (950 m/s) und modernen 3P-Runden (1035 m/s, programmierbar, vorfragmentiert, mit Abstandszünder). Mit seinem modernen Feuerkontrollsystem und einer Elevation von -8/+45 konnte die Kanone sowohl Ziele am Boden, als auch Hubschrauber anvisieren (letztere dank eines integrierten Hubschraubersensors). Um gegen feindliche Panzer vorzugehen, ist das Fahrzeug auch mit einem TOW-Raketenwerfer ausgestattet gewesen. Der Munitionsvorrat bestand aus 48 Runden für beide Gurtzuführer (insgesamt trug das Fahrzeug ca. 100 Runden) und 6 Panzerabwehr-Lenkflugkörpern. Der Richtschütze konnte zwischen den beiden Gurtzuführern wählen (jeder verfügte über 24 Runden).
Da keine potenziellen Käufer Interesse an dem Modell bekundeten, ging der Prototyp nicht in Serienproduktion. Die Bundeswehr entschied sich wegen des unklar definierten Einsatzbereichs gegen einen Kauf, woraufhin das Prototyp nach einiger Zeit zerlegt wurde.
In Armored Warfare
Beim Early Access 4 von Armored Warfare taucht der Begleitpanzer 57 als Leichtpanzer des Tier 5 in Marat Shishkins Leichtpanzer-Zweig auf, zwischen dem Sheridan und dem Stingray. Ungeachtet seiner leichten Panzerung wird er dank seiner exzellenten Mobilität und Präzision bei Bewegung ein hilfreicher Gefährte sein. Im Gegensatz zum Prototypen wird die Spielvariante eine Kompressor-Variante des Marder-Motors verwenden (dessen Leistung von 600 auf 710 PS erhöht wurde). Das Fahrzeug wird sowohl das 57mm-Hauptgeschütz mit einer Vielzahl von Munition, als auch die TOW-Raketenwerfer abfeuern können, was den Leichtpanzer zu einem tödlichen Gegner in jeder Situation machen wird. Der relativ gering geschützte Begleitpanzer 57 wird Rauchvorhänge produzieren können, um sich vor Gegnern zu schützen.
Das Fahrzeug ist dank der hohen Feuerrate seiner Maschinenkanone und der exzellenten Mobilität durch sehr hohe Schadenswerte charakterisiert.
Ihr werdet den Begleitpanzer 57 während der Early Access 4 von Armored Warfare spielen können.