Die meisten Abhandlungen über die Entwicklung gepanzerter Fahrzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg setzen den Fokus auf den Wettstreit zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt, wobei die vielen anderen Konflikte rund um den Globus außer Acht gelassen werden. Meistens handelte es sich um Stellvertreterkriege in ehemaligen Kolonien, bei denen die Supermächte die im Hintergrund die Fäden zogen. Ein Beispiel dafür ist Südafrika gewesen.
In den frühen 60er Jahren brach ein bewaffneter Konflikt im Südwestafrika aus, einem Gebiet, das zu der Zeit von Südafrika kontrolliert wurde. Eine von Andimba Toivo ya Toivo und Sam Nujoma gegründete Widerstandsgruppe namens Südwestafrikanische Volksorganisation (South-West African People's Organization, SWAP) rief zum Widerstand gegen die Besatzer auf, während ihr militanter Flügel, die People’s Liberation Army of Namibia (PLAN), im Jahre 1966 damit begann, südafrikanische Truppen anzugreifen und von Sambia aus einen Guerilla-Krieg zu führen. Im Jahre 1968 wurde die ehemalige deutsche Kolonie in Namibia umbenannt. Nachdem das benachbarte Angola 1975 die Unabhängigkeit erlangte, gewann die Guerillabewegung bis zum Ende des Krieges in 1990 immer mehr an Macht und Einfluss in der Region. Die Südafrikaner reagierten auf die Provokationen, indem sie PLAN-Basen in Angola angriffen, was zu immer blutigeren Auseinandersetzungen führte. Trotz dieser Verschärfung wurde zu keinem Zeitpunkt schweres Geschütz aufgefahren. Der Konflikt fiel überwiegend in die Kategorie Guerillakrieg, verschärfte sich jedoch im Verlauf der siebziger und achtziger Jahre, was schließlich zur Entwicklung des Rooikat führte.