Kommandanten!
Als Appetithäppchen für den anstehenden Desert Storm Raid haben wir euch bereits den von der irakischen Armee verwendeten T-72M1, den britischen Challenger Mk.3 ODS-Skin, sowie den französischen ERC-90 F4-Skin vorgestellt. Heute möchten wir euch die amerikanische Eventbelohnung vorstellen – den U.S. Marine Corps Skin für den Tier-4-Kampfpanzer M60A1.
USMC M60A1, 1991
Doch lasst uns zunächst ein paar Worte über den Panzer selbst verlieren. Ursprünglich hatten wir gar nicht vor, einen neuen Abrams-Skin ins Spiel zu bringen, weil ein solcher zum einen bereits vorhanden ist (nicht exakt passend zur Operation Desert Storm, aber ähnlich) und zum anderen der M1A1 Storm als separates Fahrzeug im Fuhrpark zugegen ist. Der nächstbeste passende Kandidat wäre der Bradley gewesen, doch das im Spiel befindliche Modell basiert auf einer späteren Variante und es wäre leider unmöglich gewesen, einen historisch adäquaten Wüstensturm-Skin dafür zu kreieren. Also haben wir uns schließlich für die Marine-Version des altehrwürdigen M60A1 entschieden.
Für den M60A1 bedeutete die Operation Desert Storm den letzten Aufmarsch. Der in den frühen 1960er-Jahren entwickelte Panzer war bereits seit 1961 im Einsatz und blieb bis in die 1990er-Jahre hinein im Dienst des U.S. Marine Corps (auch wenn er bis 1991 ausgemustert werden sollte). Zu diesem Zeitpunkt war er bereits komplett veraltet, ähnlich wie die Standardversion des T-54/55.
Der Grund, warum er so lange im Dienst des USMC verblieb, hing mit dem ursprünglichen Konzept zusammen, wonach die M60-Serie nur als Zwischenlösung geplant war. Was die Bestückung mit Panzern anging, so standen die Marines seit jeher am Ende der Nahrungskette, während die coolen neuen Spielzeuge meist an die Armee gingen. Das hatte zur Folge, dass die Kampffahrzeuge generell veraltet waren, sobald sie die Marines erreichten.
USMC M60A1
Natürlich war das ständige Warten auf neue Gerätschaft kein wünschenswerter Zustand. In den 1980er-Jahren wurde dem USMC ein neuer Panzer angeboten – der Abrams in der M1-Version mit 105-mm-Kanone. Die Marines sahen darin jedoch keine nennenswerte Aufrüstung und waren sich auch der Pläne bewusst, wonach das Hauptgeschütz in absehbarer Zukunft auf 120 mm aufgerüstet werden sollte. Sie lehnten den alten Abrams kurzerhand ab und entschieden sich, auf den M1A1 zu warten, der eine große Kampfwertsteigerung darstellte.
Es war natürlich nicht so, dass keine Verbesserungen für den M60A1 verfügbar gewesen wären. Die M60A1-Flotte durchlief bereits in den 1970er-Jahren ein Nachrüstungsprogramm, der die Zuverlässigkeit des Panzers erhöhen sollte. Dabei wurde ein Waffenstabilisator und viele weitere Komponenten hinzugefügt.
Die Kampfwertsteigerungen führten schließlich zur Variante M60A3, die mit einigen Exemplaren auch im Fuhrpark der Marines vertreten war und sich dank der eingesetzten Wärmebildkameras hervorragend für den Nachteinsatz eignete. Die Hauptstütze der Panzereinheiten der USMC stellte jedoch bis ins Jahr 1991 hinein der alte M60A1 dar.
Zu Beginn der Operation Desert Storm bot man den Marines an, auf den Abrams umzusatteln, was jedoch aufgrund des fehlenden Trainings erneut abgelehnt wurde – der USMC bevorzugte Fahrzeuge, die seinen Besatzungen vertraut waren. Im Vergleich zum M60A3 verfügte der M60A1 mittlerweile über einen hervorragenden Schutz in Form einer Zusatzpanzerung, die ca. 1988 hinzugefügt wurde. Dieses Zusatzpaket erhöhte zwar die Überlebenschancen des Fahrzeugs, hatte aber auch einige Nachteile:
- Es erhöhte das Gewicht des Panzers um zwei Tonnen (was zu Problemen mit dem Fahrwerk führte)
- Es war nicht gerade billig und deshalb nicht in großer Stückzahl verfügbar
Die U.S. Army war zu jener Zeit gerade dabei, ihre Pattons auszumustern, sodass am Ende alle diese Aufrüstungspakete bei den Marines landeten.
Im Verlauf der Operation Desert Storm legten die alten Pattons eine solide Leistung an den Tag und setzten eine Vielzahl gegnerischer Panzer außer Gefecht (einschließlich irakischer T-72), wenn auch die Abrams-Einheiten insgesamt erfolgreicher waren.
USMC M60A1, 1991
Am 24. Februar, um 4 Uhr örtlicher Zeit, wurden USMC-Einheiten an der Ostflanke der Bodenoffensive zur Befreiung von Kuwait-Stadt eingesetzt. Die mit Bulldozerschaufeln ausgestatteten Panzer der Marine pflügten sich durch Minenfelder und geradewegs auf die Stellungen der irakischen Armee zu. Die ersten Gefechte waren kurz und brutal, am Ende gerieten tausende irakische Soldaten in Gefangenschaft. In einem besonderen Fall durchlöcherte ein M60A1 einen gegnerischen T-72M auf kurze Distanz mit einem APFSDS-Geschoss, und zwar buchstäblich, weil das Projektil dabei die gesamte Wanne durchquerte und hinten wieder heraustrat. Ein weiterer Erfolg gelang der 2. Marinedivision mit der Einnahme des gesamten irakischen 9. Panzerbataillons mit 35 intakten Panzern und weiteren dreitausend Gefangenen.
Am Ende wurde das Ziel, also die Befreiung von Kuwait-City, in drei Tagen erreicht. Die restlichen irakischen Truppen, die aus der Stadt flohen, wurden auf dem berühmt-berüchtigten Highway of Death Richtung Westen dezimiert, den nach einer Nacht hunderte zerstörte Fahrzeuge säumten. Bilder von diesem Schlachtfeld gehören bis heute zu den bekanntesten Symbolen des Golfkriegs.
Nach dem Ende des Konflikts wurde die Außerdienststellung der Patton-Serie beschleunigt, sodass der letzte Vertreter dieser Panzerfamilie die U.S.-Armee 1997 verließ.
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Im Gegensatz zum Daguet-Skin nimmt der USMC-Skin des M60A1 keinen Bezug auf ein bestimmtes historisches Fahrzeug, sondern basiert auf mehreren M60A1-Panzern der USMC. Das liegt daran, dass die Panzer im realen Einsatz oft unter Zeitnot und per Hand umlackiert und mit taktischen Abzeichen versehen wurden.
Den Basisanstrich liefert natürlich eine Sandfarbe, die jedoch in einer Vielzahl von Abstufungen existierte, sodass es keine „richtige“ Basisfarbe für dieses Fahrzeug gibt. Die Abzeichen an der Wanne und am Turm repräsentieren keine spezifischen taktischen Markierungen, die sich auf bestimmte Einheiten beziehen, sondern Erkennungssymbole der Koalition. Diese waren meist so angebracht, dass die Spitze nach unten zeigte, es gab aber auch Fahrzeuge, an denen sie nach unten zeigten oder gar Panzer mit sowohl nach unten, als auch nach oben ausgerichteten Abzeichen – je nach Ausführung. Sie wurden zum größten Teil mit Sprühdosen lackiert, manchmal aber auch mit Pinsel und Farbe, selten wurde mit Panzerband improvisiert.
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So wie es sich gehört, sieht die Oberfläche schön abgenutzt aus, inklusive abgeplatzter Farbe und verrußten, rostigen Kühlergrills. Es sind eben alte Panzer und müssen dementsprechend aussehen.
Wie ihr sicherlich bemerkt habt, verfügt der Panzer nicht über die M9-Bulldozer-Erweiterung, die im wirklichen Leben von den Marines eingesetzt wurde, um diverse Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Minenfelder zu durchqueren. Der Grund dafür ist einfach – eine solche Erweiterung würde den Rahmen eines gewöhnlichen Skins überschreiten. Ohne die Bulldozerschaufel sieht das Modell durchaus nicht weniger realistisch aus. Darüber hinaus verfügten nicht alle USMC-Panzer über diesen Zusatz.
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Das Fahrzeug ist mit zahlreichen Boxen und Kanistern für Wasser und Treibstoff ausgestattet. Beides konnte in der Wüste den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, was den Marines genau bewusst war. Am Turmheck ist ein Ersatzrad angebracht.
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An der rechten Flanke könnt ihr außerdem ein Ersatznetz finden. Wir haben auch die Stoffummantelung der Kanonenblende und die MG-Kuppel überarbeitet.
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Und schließlich wäre da noch der Kanonenlauf, an dessen Ende sich ein charakteristischer schwarzer Ring befindet, wie er an diversen damaligen Panzern angebracht war. Noch wichtiger ist jedoch der Name. Dieser Panzer heißt „Saddamizer“ und ja, er bezieht sich auf ein historisch belegtes Fahrzeug, das tatsächlich diesen Namen trug. Verziert wird der Schriftzug von dem Bild einer spärlich gekleideten Dame, weil... na ja, eben darum. Es waren Soldaten, was gibt‘s da noch zu sagen.
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Wir hoffen, dass euch dieser Skin ebenso gefallen wird, wie die anderen Neuzugänge. Es gibt noch einen Skin, den wir euch vorstellen werden, und wir versprechen euch, dass er episch aussehen wird. Aber das ist ein Thema, das wir und für ein anderes Mal aufheben. Bis dahin aber:
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!