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In Entwicklung: Pereh

Kommandanten!

Letzte Woche haben wir das erste Fahrzeug des kommenden Battle Path „On the Hunt“ vorgestellt – den Bulsae-6 – und heute ist es an der Zeit, zum zweiten überzugehen. Das zweite Fahrzeug dieses Battle Path ist kein anderes als der lang erwartete Pereh.

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Wie Nordkorea ist auch Israel berüchtigt für seine Geheimhaltung in militärischen Angelegenheiten, weshalb die Existenz des Panzerjägers Pereh erst relativ kürzlich nach Jahren des Einsatzes bekannt wurde.

Das Wort „Pereh“ hat im Hebräischen zwei Bedeutungen – in biblischem Kontext steht es für „wilder Mann“ (also ungezähmt), wörtlich bedeutet es jedoch „wilder Esel“ (konkret der syrische Wildesel, der in der Region beheimatet ist). Welche dieser Bedeutungen ursprünglich gemeint war, lässt sich schwer sagen, aber sicher ist, dass der Pereh ein israelischer Raketenwerfer ist, der auf dem veralteten Chassis eines Magach-5-Kampfpanzers basiert – über den wir bereits einen ausführlichen Artikel veröffentlicht haben, da er im Spiel als Tier-4-Kampfpanzer existiert.

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Die Entwicklung des Konzepts begann vermutlich direkt nach dem Jom-Kippur-Krieg von 1973, in dem Israel trotz des Sieges schwere Verluste erlitt. Eine der geheimen Waffen, die danach entwickelt wurden, war die Tamuz-Rakete mit Steuerung aus der Ich-Perspektive (der Name „Tamuz“ leitet sich wahrscheinlich vom hebräischen Wort für den vierten Monat des jüdischen Kalenders ab – also etwa Juni bis Juli). Die ersten Modelle entstanden vermutlich um 1982. Die Rakete wurde vom Bediener über eine direkte Verbindung zu einer Kamera in der Nase gesteuert, was für die frühen 1980er Jahre eine bislang unerreichte Präzision und Tödlichkeit ermöglichte. Je nach Version betrug die Reichweite zwischen 10 und 25 Kilometern.

Falls euch das bekannt vorkommt – genau, die Tamuz-Rakete wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ist heute unter dem Namen Spike (oder genauer Spike NLOS) kommerziell erhältlich. In diesem Sinne gibt es die Spike-ATGM-Familie bereits seit über vier Jahrzehnten.

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Um die Existenz der Rakete geheim zu halten, modifizierten die Israelis eine Reihe älterer Magach-5-Kampfpanzer zu Raketenwerfern. Der Turm wurde vollständig umgebaut, um einen massiven, ausfahrbaren Raketenwerfer mit zwölf Raketen aufzunehmen. Dieser Werfer und seine Optiken fahren nur aus, wenn das Fahrzeug zum Schuss bereit ist. Anschließend werden sie wieder eingefahren, sodass das Fahrzeug weiterhin wie ein normaler Panzer aussieht. Es besitzt sogar eine attrappe Hauptkanone, die in Wirklichkeit nur ein Rohr ist. In Wahrheit ist der Pereh jedoch ausschließlich mit Raketen und einigen Maschinengewehren bewaffnet.

Der Pereh wiegt rund 50 Tonnen. Das Chassis ähnelt weitgehend der M48- bzw. Magach-5-Serie, ist jedoch mit Blazer-ERA-Modulen und seitlichen Verbundpanzerplatten versehen. Der Motor dürfte derselbe AVDS-1790 wie im Magach sein, was dem Fahrzeug eine ähnliche Mobilität verleiht. Der Turm hingegen wurde stark überarbeitet – mehr als die Hälfte wurde komplett neu konstruiert. Trotz der ERA-Module ist er vermutlich nicht besonders gut gepanzert, doch das ist bei einem Langstreckenfahrzeug auch nicht zwingend notwendig. Der ausfahrbare Raketenwerfer ist im Inneren untergebracht.

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Die tatsächliche Geschichte des Pereh ist größtenteils spekulativ. Das Fahrzeug wurde vermutlich in den frühen 1980er Jahren entwickelt und blieb fast drei Jahrzehnte lang streng geheim. Entsprechend ist auch die Produktionsmenge unbekannt, aber angesichts der spezialisierten und geheimen Natur vermutlich gering. Die Tamuz-Rakete wurde erst 2011 offiziell bekanntgegeben, der Pereh selbst erstmals 2013 fotografiert, 2015 öffentlich präsentiert und 2017 außer Dienst gestellt. Viel mehr ist nicht bekannt.

Er kam im Libanonkrieg 2006 sowie im Gaza-Krieg 2014 zum Einsatz, allerdings nicht in einer Panzerabwehrrolle. Die Tamuz-5-Raketen verfügten über eine hochexplosive Sprengkopfvariante, die sich hervorragend für präzise Gebäudesprengungen eignete.

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In Armored Warfare wird der Pereh ein Tier-8-Premium-Jagdpanzer sein.

Spielerisch ähnelt das Fahrzeug dem Bulsae-6, da es sich ebenfalls um einen Raketenwerfer handelt, der keine Sekundärbewaffnung außer einem Maschinengewehr besitzt. Die Raketen des Pereh werden in zwei Varianten verfügbar sein – der normalen und der mit Steuerung aus der Ich-Perspektive. Wir überlegen derzeit noch, ob wir eine hochexplosive Variante der Tamuz-Rakete hinzufügen, abhängig von weiteren Tests.

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Insgesamt ist das Fahrzeug älter als der Bulsae-6, und die Tamuz-5-Raketen werden etwas geringere Leistung aufweisen als die modernen Bulsae-Raketen (weniger Durchschlag und Schaden). Andererseits trägt der Pereh 12 Raketen im Werfer (statt 8) und ist dank ERA und seiner älteren MBT-Panzerung besser geschützt. Die Einstufung in eine niedrigere Tier-Stufe beruht daher eher auf seinem Alter als auf seiner Kampfeffizienz – außerdem erlaubt der Pereh, die Raketenfähigkeit gegen Gegner einzusetzen, die ein Tier niedriger sind als beim Bulsae.

Das war’s zum Pereh, Kommandanten. Wir wissen, dass ihr ihn euch praktisch seit dem Start des Spiels gewünscht habt – und nun ist seine Zeit endlich gekommen. Genau wie der Bulsae-6 wird auch der Pereh in der Lage sein, jedes Ziel auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen – vorausgesetzt, ihr spielt ihn richtig. Wir freuen uns schon darauf, euch die beeindruckenden Animationen des Pereh sowie weiteres Gameplay mit Raketensteuerung aus der Ich-Perspektive zu zeigen, doch das kommt später. Für den Moment möchten wir wissen, was ihr davon haltet, und wie immer gilt:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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