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In Entwicklung: Magach 5

Kommandanten!

Bei unserem Neuzugang, dem Kampfpanzer Magach 5, handelt es sich im Grunde um ein Upgrade des amerikanischen KPz M48A5, der wiederum eine Kampfwertsteigerung des M48A3 darstellt. Die Geschichte des Magach ist ziemlich lang und interessant, deshalb werden wir sie in diesem Artikel in drei Abschnitte unterteilen, die jeweils eine Frage beantworten:

  • Wie kamen die israelischen Streitkräfte an den M48?
  • Wobei handelt es sich bei dem M48A5 genau?
  • Was ist ein Magach?

Was die erste Frage betrifft, müssen wir auf die Artikel über den M50 und den M51 zurückblicken – genauer gesagt auf den Teil über die israelisch-amerikanischen Beziehungen und die Gründe, warum der heutige engste Verbündete der Israelis der neu gegründeten Nation im Jahr 1948 den Verkauf amerikanischer Waffen verwehrte.

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Magach 5

Der Grund dafür war ziemlich simpel. Auf emotionaler Seite war die amerikanische Gesellschaft bis hin zum Präsidenten tief geschockt über das Schicksal des jüdischen Volkes während des Krieges. Gleichzeitig und ungeachtet der Tatsache, dass Präsident Truman den jüdischen Gemeinden durchaus wohlgesinnt war, war das Programm der Regierung pragmatischer ausgerichtet und zielte auf harmonische Beziehungen mit den arabischen Nationen im Nahen Osten ab, die nach dem Zusammenbruch des britischen Imperiums ihre Unabhängigkeit gewonnen hatten.

Übrigens vetrat auch Großbritannien diesen diplomatischen Kurs. Die jüdische Migration nach Palästina war ein heikles Thema. Zum einen hatten die Palästinenser während des Krieges offen das Deutsche Reich unterstützt, zum anderen wurde auch die militärische Stärke der Araber nicht unterschätzt – eher das Gegenteil war der Fall. Die Juden wiederum versuchten die Briten vor ihrer eigenen Stärke zu überzeugen, was zu einer Reihe von antibritischen Angriffen in Palästina führte.

Die Sowjetunion sah in der Situation eine Möglichkeit, ihren Einfluss im Nahen Osten auf Kosten der westlichen Mächte auszuweiten, weshalb sie anfangs sogar die jüdischen Siedler in ihrem Kampf gegen die Briten unterstützte. Schnell wurde jedoch klar, dass die aufgrund des verlorenen politischen und militärischen Konflikts von 1948 und der Ausrufung des Staates Israel aufgebrachten Araber einen viel besseren Verbündeten abgeben würden.

Der Krieg war zwar ein überragender Sieg für die jüdische Gemeinschaft in Palästina, hinterließ jedoch in der gesamten Region einen bitteren Nachgeschmack. Für die Juden waren das die hohen Verluste. Den Briten waren die Angriffe der jüdischen Siedler aus der Zeit vor dem Krieg und die Verluste der ehemaligen Kolonien noch in frischer Erinnerung. Die Amerikaner waren hin- und hergerissen zwischen dem Druck der jüdischen Daspora in den USA und der Angst vor dem Einflussverlust im Nahen Osten. Besonders der letzte Punkt war hochaktuell, nachdem sich Ägypten und Syrien auf die Seite der Sowjets schlugen, weil ihnen der Westen finanzielle Unterstützung versagte. Beide Länder vertraten die Meinung, dass Israel von dem Antlitz der Erde ausgemerzt werden sollte und das mitsamt der gesamten jüdischen Bevölkerung.

Für die Vereinigten Staaten waren die frühen 1950er-Jahre alles andere als friedlich. Der Koreakrieg, der 1953 endete, kostete dreißig Tausend amerikanische Soldaten das Leben, während weitere hundert Tausend verwundet wurden. Die Intervention der Vereinten Nationen hatte zwar das Vorrücken der nordkoreanischen Armee (misamt hunderttausenden chinesischen "Freiwilligen") gestoppt, doch der Preis, der für diesen Erfolg gezahlt werden musste, war hoch. Um eine Eskalation dieser Art in Nahen Osten zu verhindern, entschieden sich die USA schließlich, Israel nicht mit modernen Waffen zu versorgen, wie sie es im Falle anderer NATO-Länder taten. Nach dem verlustreichen Koreaeinsatz positionierte sich auch die amerikanische Öffentlichkeit klar gegen eine neue "Intervention". Israel jedenfalls versuchte ohne Erfolg, im Jahr 1955 mehrere Dutzend M47-Panzer zu erwerben, was auch noch 1958 abgelehnt wurde.

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M48A1 in Sinai, 1967

Die Sowjets hatten deutlich weniger Bedenken und begannen Mitte der 1950er-Jahre damit, Syrien und Ägypten massenhaft mit relativ modernen Waffen zu versorgen, hauptsächlich über die Tschechoslowakei. Dis Spannungen in der Region entluden sich in der Suez-Krise von 1956, als die Armeen Israels, Frankreichs und Großbritanniens Ägypten dazu zwangen, den Suezkanal wieder freizugeben. Die erfolgreiche Operation zog nenneswerte Ergebnisse nach sich:

  • Die Beziehungen zwischen Israel und Großbritannien entspannten sich so weit, dass der IDF in den späten 1950er-Jahren eine Reihe von Centurion-Panzern erwerben konnte
  • Der Sieg der westlichen Allierten war ein herber politischer Rückschlag für die Sowjets und ihre Verbündeten
  • Die U.S.-Regierung freute sich im Stillen, dass sie nicht auf Seiten Israels hatte eingreifen müssen

Der Konflikt zeigte aber auch, dass die Sowjetunion nicht davor zurückschreckte, Streitkräfte in der Region durch Waffenlieferungen zu stärken, was die restriktive Politik der USA gegenüber Israel überholt aussehen ließ. Gleichzeitig mussten die USA um ihren Einfluss in der Region fürchten, weshalb sie seit den frühen 1960er-Jahren begannen, Israel über Westdeutschland mit modernen Waffen zu versorgen, darunter Panzern der M48-Serie. Die erste Lieferung bestand aus 150 KPz des Typs [4512M48A1] und M48A2, von denen 40 aus der Bundesrepublik und 110 aus den Vereinigte Staaten angeliefert wurden.

Diese Geschichte hat allerdings auch eine andere Dimension. In Wahrheit nämlich war die Beziehung zwischen Deutschland und Israel zu jener Zeit immer noch von den verheerenden Ereignissen der Shoah belastet, sodass die Waffengeschäfte meist heimlich abgewickelt werden mussten und teilweise als Reparationszahlungen abgegolten wurden. Dies ging so weit, dass einige Geschäfte selbst vor den USA geheimgehalten wurden, was zu Verstimmungen zwischen den beiden Ländern führte, weil die Amerikaner genau wissen wollten, wohin und wie viele ihrer Waffensysteme verkauft wurden, weshalb die eigenständigen deutschen Operationen umgehend unterbunden wurden. Zwischen 1965 und 1966 wurden jedenfalls 210 Panzer an Israel geliefert und im Jahr 1967 war das Land in Besitz von:

  • 100 M48A1
  • 150 M48A2 oder M48A2C (die C-Version stammte aus Westdeutschland)

Von diesen Panzern waren 1967 nur 120 einsatzfähig und wurden in ihrer nicht modifizierten Ausführung unter der Bezeichnung Magach in die israelischen Streitkräfte eingebunden.

Der Ursprung dieses Namens ist seit jeher Gegenstand von Diskussionen. Die gängigsten Theorien lauten:

  • Althebräisch für "Rammbock" oder "Rammstoß"
  • Aus den ersten Buchstaben der hebräischen Zahlen "mem", "chet" und "gimel" (48, 3 oder 48G für "Germany") gebildete Abkürzung

Die M48/M48A1-Panzer wurden als Magach 1 bekannt, während die Bezeichnung der M48A2- und M48A2C-Modelle Magach 2 lautete.

Zusätzlich zum eigenen Bestand erbeuteten die Israelis 100 der 170 aktiven jordanischen M48. Zwischen dem Sechstagekrieg und dem Jom-Kippur-Krieg erwarb Israel eine unbekannte Zahl von M48A3-Panzern, womit der Magach 3 ins Spiel kommt.

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Magach 3

Zwischen 1967 und 1973 wurden alle im Dienst befindlichen Panzer der M48-Serie auf den Magach-3-Standard gebracht. Bei den Modellen vor der M48A3-Variante wurde die 90-mm-Kanone durch eine in Israel produzierte Lizenzversion der britischen 105-mm-Kanone L7 ersetzt, die auch die 20pdr der israelischen Centurions ersetzte. Das erhöhte nicht nur die Feuerkraft der Panzer auf eine der Zeit angebrachte Stufe (Ende der 1960er-Jahre waren die 90-mm-Kanonen derart überholt, dass die israelischen Soldaten sich weigerten, die mit ihnen bestückten erbeuteten jordanischen M47 zu verwenden), sondern vereinheitlichte auch die verwendete Munition, um sie mit dem zweiten Kampfpanzer im Einsatz der israelischen Armee kompatibel zu machen, dem Sho't. Logistik ist stets ein entscheidender Faktor, um so mehr in der Wüste.

Die Magach-3-Panzer wurden anschließend weiter modifiziert:

  • Der alte Motor wurde durch einen 750-PS-Dieselmotor vom Typ AVDS-1790-2A ersetzt, wie er auch beim Sho't zum Einsatz kam
  • Eine neue Kommandantenkuppel namens "Urdan" aus israelischer Produktion bot im Vergleich zum älteren amerikanischen Design besseren Schutz
  • Die älteren Machinegewehre wurden durch neuere Modelle ersetzt
  • Eine neue, verbesserte Funkanlage wurde installiert

Im Jahr 1973 zogen sämtliche auf 540 auf Magach-3-Niveau gebrachten Panzer der M48-Serie an der Seite der moderneren M60A1 in den Krieg – und mussten herbe Verluste hinnehmen. Als Schwachstelle wurde später die leicht entzündliche Hydraulikflüssigkeit im Vorderteil des Turms ausgemacht, die bei einem Treffer sofort in Flammen aufging und der Besatzung jede Fluchtmöglichkeit nahm. Sie wurde kurz nach dem Krieg durch eine nicht-entflammbare Flüssigkeit ersetzt, doch der Schaden war bereits getan. Ein anderes großes Problem war die Anfälligkeit des Panzers für moderne sowjetische Panzerabwehrraketen. Die präzisen Schüsse aus ägyptischen Maljutka-Stellungen hatten die israelischen M48-Verbände dezimiert. Zur Lösung des Problems wurde die explosive Reaktivpanzerung entwickelt, die auch bei späteren Sho't-Varianten installiert wurde.

Das löste jedoch nicht das Problem der verlorenen Fahrzeuge. Die Israelis mussten im Krieg enorme Verluste hinnehmen, die nur teilweise durch amerikanische Lieferungen im Rahmen der "Operation Nickel Grass" wettgemacht werden konnten. Manchen Quellen zufolge wurde diese Operation von der amerkanischen Regierung nur angesichts des anstehenden Aufstiegs Israels zur Atommacht gebilligt. Israel war zu jenem Zeitpunkt drauf und dran, seine Jericho-I-Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu bestücken, die eigentlich nicht existieren sollten. Es war eine außergewöhnliche Situation und wäre kurz darauf ein ähnlich großer Konflikt ausgebrochen, wäre es kaum noch einmal dazu gekommen.

Als Teil der Ersatzbemühungen wurde die neueste Version der M48-Serie beschafft, der M48A5. Dieses Fahrzeug wurde als Magach 5 in den Dienst der israelischen Armee gestellt.

Beim M48A5 handelte es sich um einen M48A3-KPz mit der 105-mm-Zugrohrkanone M68 des M60A1. Die Idee, den Patton mit einer 105-mm-Kanone aufzuwerten, war nicht neu (schließlich war die M60-Serie wie dafür geschaffen), doch nach dem Ende des Vietnamkriegs erhielt die Kampfwertsteigerung der existierenden M48 Priorität, was mit dem Alter der bereits erwähnten 90-mm-Kanone zusammenhing.

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Magach 5

Die fortschreitende Entwicklung dieses Modells kann auch den israelischen Erfahrungen von 1973 zugeschrieben werden. Diverse Upgrades des M48A5 wurden direkt von den israelischen Modifikationen des Magach 3 übernommen. So entstammte seine neue gedrungene Kuppel dem israelischen Urdan-Design. Die ersten fünf Prototypen dieses Panzers wurden im Juni und Juli 1975 getestet, während die Umbauphase im Oktober dieses Jahres startete. Zwischen Oktober 1975 und Dezember 1976 wurden 501 M48A3-KPz auf M48A5-Standard aufgewertet.

Die Aufwertung der älteren M48A1-Modell zum M48A5-Niveau gestaltete sich um einiges schweiriger, weil insgesamt 67 einzelne Komponenten modifiziert werden mussten (verglichen mit 11 Komponenten im Falle des M48A3). Die Umwandlung des M48A1 begann nach der Umwandlung des M48A3 und die Produktion lief zwischen August 1976 und März 1978. Bis Dezember 1979 wurden insgesamt 2069 M48A5-Modelle aus Fahrzeugen der M48-Serie konvertiert.

Der M48A5 unterschied sich nicht sonderlich von dem M48A3. Er besaß eine Vier-Mann-Besatzung, wog 48,98 Tonnen (etwa ein halbe Tonne mehr als der M48A3) und seine Stahlpanzerung besaß die Stärke seiner Vorgänger.

  • Obere Frontalplatte: 110 mm (angewinkelt bei 60 Grad)
  • Untere Frontalplatte: 102-61 mm (angewinkelt bei 30 Grad)
  • Seitenpanzerung Wanne: 76-51 mm
  • Oberseite Wanne: 57 mm
  • Kanonenblende: 114 mm (angewinkelt bei 30 Grad)
  • Turmfront: 178 mm
  • Turmseiten: 76 mm
  • Turmheck: 51 mm
  • Oberseite Turm: 25 mm

Das Fahrzeug besaß einen AVDS-1790-2D 750-PS-Dieselmotor mit Allison CD-850-6A-Getriebe, der den Panzer auf bis zu 50 km/h beschleunigte. Wie bereits erwähnt, bestand die Hauptbewaffnung aus einer 105-mm-Kanone vom Typ M68, die ebenso wie die L7 NATO-Standardmunition verwendete. Die größte Änderung gegenüber anderen 105-mm-Panzern bestand in der erhöhten Munitionskapazität von 54 Schuss. Das Kanonenrohr konnte sich um +19 Grad heben und um -9 Grad senken und konnte unter Führung eines geschickten Ladeschützen 7 Schuss pro Minute verschießen. Seine Feuerleitanlage umfasste:

  • Koinzidenzentfernungsmesser M17B1C
  • Ballistisches Laufwerk M10A6
  • Ballistischer Computer M13A4
  • Teleskoparm M105D
  • Richtschützenperiskop M32

Auch das israelische Magach-5-Modell wurde mit nicht-entflammbarer Hydraulikflüssigkeit ausgestattet. Weitere Upgrades umfassten:

  • RISE-Upgrades des M60A1.
  • Blazer-ERA-Paket
  • Kanonenstabilisierung (die Originalversion des M48A5 besaß zwar keine, ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach aufgewertet worden)

Israel kaufte 150 dieser Fahrzeuge im Jahr 1978. Kurz nach ihrer Indienststellung wurden sie mit dem Blazer-Paket aufgewertet und kamen erstmas währen der Operation Frieden für Galiläa zum Einsatz. Ähnlich wie bei den Centurions, bewährte sich die Blazer-Panzerung auch in diesem Fall gegen russische ATGMs und schützte das Fahrzueg nahezu komplett, wenn nicht gerade Schwachstellen anvisiert und getroffen wurden.

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Magach 5 mit Blazer

Seit der Mitte der 1980er-Jahre wurden diese Panzer zunehmend als Reservekräfte betrachtet und schrittweise ausgemustert. Offiziell blieben einige Einheiten bis in die frühen 2000er-Jahre im Dienst, ohne jedoch aktiv eingesetzt zu werden.

Bei Armored Warfare wird der Magach 5 ein Kampfpanzer der israelischen Fortschrittslinie auf Tier 4 sein. Von der Technik her wird er seiner amerikanischen Tier-4-Entsprechung M69A1 überlegen sein (Wärmebildkamera etc.), sich irgendwo zwischen dem M60A1 und dem M60A3 bewegen und in Sachen Feuerkraft eine augesprochen gute Figur machen. Er wird präziser sein, als der M60A1, schneller zielen können und besser getarnt sein.

Außerdem wird er, wie der Sho't auf Tier 3, über die Blazer-ERA verfügen, was seinen Schutz vor HEAT-Geschossen und Lenkflugkörpern erhöhen wird. Dagegen wird seine Mobilität höchstens durchschnittlich sein und auch seine Panzerung wird trotz Blazer-ERA nur aus Stahl bestehen. Vom Gameplay her wird er an den Sho't und andere Panzer der IDF erinnern, wobei die LOsung lautet, die Ziele auf Distanz in den Kampf zu verwickeln, um die besten Ergebnisse zu erzielen!

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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