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In Entwicklung: ZTL-11

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Heute möchten wir euch etwas über einen weiteren Belohnungspanzer der Battle-Path-Kampagne „Aufstieg des Drachen“ erzählen – den chinesischen Premium-Jagdpanzer ZTL-11.

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ZTL-11

Lasst uns wie immer mit etwas Geschichte beginnen. Der ZTL-11 ist, wie der Name bereits andeutet, ein Rad-Jagdpanzer und stellt eine Variante der vierachsigen Plattform dar, die in Form des SPz ZBL-08 bereits bei Armored Warfare erhältlich ist. Die Entwicklung des ZTL-11 begann aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahr 2000, ein Prototyp soll 2006 fertiggestellt worden sein, gleichwohl diese Informationen rein spekulativer Natur sind. Der Idee nach sollte damit eine moderne Radplattform nach Vorbild des amerikanischen Stryker kreiert werden, die in unterschiedlichen Konfigurationen verfügbar sein sollte, darunter als Selbstfahrlafette und Jagdpanzer. Auf die letztere Option bezieht sich auch die hier verwendete Bezeichnung:

  • Z steht für „gepanzert“
  • T für „Jagdpanzer“
  • L für „Radaufhängung“

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass dieser Panzer in chinesischen Quellen bisweilen auch ZTL-11 genannt wird. Derzeit ist unklar, welche Bezeichnung offiziell ist, da ZTL aber am meisten verwendet wird, haben wir uns ebenfalls für diesen Namen entschieden und werden dabei bleiben. Das Fahrzeug wurde zum ersten Mal 2013 in der Öffentlichkeit gesehen, aber erst 2015 während einer Militärparade zum 70. Jahrestag des Sieges über Japan offiziell vorgestellt. Das bedeutet, dass es noch relativ neu ist und nicht viele Informationen darüber verfügbar sind – das meiste unterliegt der Geheimhaltung. Was wir allerdings wissen, ist, dass die Wanne, die der des ZBL-08 ähnelt, einen neuen Aluminium-Turm trägt.

Das Fahrzeug wiegt ungefähr 23 Tonnen und verfügt über eine 4-Mann-Besatzung. Wie üblich sitzen drei davon im Turm und einer in der Wanne.

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ZTL-11

Die Panzerung ist rudimentär – die Wanne besteht aus 20-30 mm starken Stahlplatten, der Turm aus Aluminiumlegierung von etwa 40 mm Dicke. In seiner Grundform kann das Fahrzeug deshalb nur frontal schweren Maschinengewehren widerstehen. Zusätzliche modulare Panzerung kann angebracht werden, die allerdings auch nur aus relativ dünnen Verbundpanzerungsplatten besteht und den frontalen Schutz höchstens gegen 25-mm-Maschinenkanonen erhöht, während der Rest des Panzers vor 12,7-mm-Kanonen geschützt wird. Außer simplen Nebelmitteln ist weder ein ERA-, noch ein APS-System für das Fahrzeug verfügbar, nur ein simples Nebelmittelsystem.

Der ZTL-11 ist mit der rückstoßfreien 105-mm-Zugrohrkanone ZPL-98A bewaffnet, da ein standardmäßiges 125-mm-Geschütz zu schwer für diese leichte Plattform sein würde. Die Kanone wird manuell geladen und basiert wahrscheinlich auf der namhaften britischen Royal Ordnance L7, verfügt jedoch im Gegensatz zu ihrem berühmten Vorbild über eine Mündungsbremse, die den wilden Rückstoß bändigt. Sie kann folgende Geschosse einsetzen:

  • APFSDS DTW-2 (6-kg-Penetrator mit einer Fluggeschwindigkeit von 1530 m/s, der imstande ist, auf 2 km Entfernung 160 mm RHAe bei 71 Grad zu durchschlagen)
  • APFSDS BTA2 (5,9-kg-Penetrator mit einer Fluggeschwindigkeit von 1540 m/s, der imstande ist, auf 2 km Entfernung 220 mm RHAe bei 66 Grad zu durchschlagen)
  • DTP1A-HEAT mit Tandem-Sprengkopf (kann angeblich 460 bis 500 mm dicke Panzerung durchschlagen)
  • GP105-Lenkflugkörper (diese Raketen sollen auf dem russischen Lenkflugkörper Bastion basieren und in der Lage sein, 550 bis 600 mm Panzerung auf 5 Kilometer Entfernung zu durchschlagen)

Das Fahrzeug führt ungefähr 30 Projektile mit sich. Es verfügt zwar über eine moderne Feuerleitanlage, besitzt aber kein Panoramavisier, was einen Einsatz im Hunter-Killer-Modus unmöglich macht. Auf der anderen Seite ist es mit einem chinesischen Schlachtfeldkontrollsystem ausgerüstet, das die Integration in modernen chinesischen Kampfformationen ermöglicht.

Der Antrieb des ZTL-11 besteht aus dem 440-PS-Deutz-Dieselmotor BF6M1015C (oder eher gesagt, einer lizenzierten Kopie), der den Panzer auf bis zu 100 km/h beschleunigt. Das Fahrzeug ist amphibisch und erreicht eine Schwimmgeschwindigkeit von 5 km/h. Das vierachsige Fahrwerk wird mithilfe der vorderen zwei Räder gelenkt, was dem Fahrzeug eine ansehnliche Mobilität verleiht. Hierbei sei zu erwähnen, dass einige chinesische Quellen behaupten, der Motor sei bei den später produzierten Fahrzeugen durch den 883-PS-Dieselmotor 132HB von Shanxi ersetzt wurde – das dürfte allerdings nicht der Fall sein.

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ZTL-11

Bisweilen wird dieses Fahrzeug auch unter dem Namen ZTL-09 geführt, da es angeblich zu diesem Zeitpunkt in Dienst gestellt wurde, es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass diese Bezeichnung falsch ist. Der ZTL-11 verwendet ein ziemlich veraltetes Kaliber, das nur für den Beschuss „weicher“ Ziele geeignet ist, da die Munition moderne Kampfpanzer in der Regel nicht frontal besiegen kann. Als Feuerunterstützungsfahrzeug hat er jedoch seine Vorzüge und kann gegen alles andere mit tödlicher Wirkung eingesetzt werden.

Der Jagdpanzer wurde angeblich in großen Mengen produziert, bis zu 950 dieser Fahrzeuge sollen sich bereits im Dienst befinden, was im Grund den Zahlen der amerikanischen Stryker-Brigaden entspricht, die extrem hohe Mobilität (inklusive Offroad- und Amphibien-Einsatz) mit ansehnlicher Feuerkraft kombinieren sollen. Ironischerweise rücken die Amerikaner neuerdings von diesem anfälligen Konzept wieder ab – ob und wann die Chinesen ihnen folgen werden, bleibt abzusehen.

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Bei Armored Warfare wird der ZTL-11 ein Premium-Jagdpanzer des 9. Tiers sein.

Im Gegensatz zum ZTZ-20 mit seiner neuen Mechanik wird der ZTL-11 ziemlich einfach gestrickt sein und einen klassischen Jagdpanzer seiner Klasse abgeben – mit allen Vor- und Nachteilen. Seine dünne Panzerung wird ihn ohne weitere Schutzmaßnahmen nur gegen Maschinenkanonen schützen können und aufgrund der vier Achsen wird auch die Wendigkeit beschränkt sein.

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Allerdings wird er dank seines geringen Gewichts und des relativ leistungsstarken Motors eine Höchstgeschwindigkeit von 99 km/h erreichen und extrem schnell beschleunigen können. Vor allem aber wird er über eine leistungsstarke 105-mm-Kanone verfügen, die der des Leichtpanzers ZTQ-15 entsprechen wird – es wird zwar nicht die gleiche Waffe sein, aber von der Leistung her in etwa gleichauf liegen.

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Zusammen mit der ordentlichen Sichtweite (400 Meter), der Tarnung (30 Prozent) und der aktiven Fähigkeit „Konzentration“ wird das einen anständigen Jagdpanzer ergeben, der auf große Entfernung tödlich sein wird. Wir hoffen sehr, dass er euch gefallen wird und sagen wie immer:

Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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