Der Name Vickers steht seit jeher für solide britische Militärtechnologie. Die im 19. Jahrhundert gegründete Firma gehörte bei Beginn des Zweiten Weltkriegs zu den einflussreichsten Waffenherstellern der Welt. Die Produktpalette umfasste auch Panzerfahrzeuge.
Der Leichtpanzer Vickers 6-ton war einer der tonangebenden Panzer der frühen Kriegsjahre. Das Fahrzeug gehörte zu den besten seiner Zeit, wurde zum Leidwesen der Briten jedoch nur für den Export produziert. Sowohl der polnische 7TP, als auch der sowjetische T-26 basierten auf dem Original von Vickers und insbesondere der T-26 wurde in extrem hohen Stückzahlen hergestellt. Mit Fortschreiten des Krieges begann Vickers mit der Produktion eines weiteren berühmten Panzers, dem Valentine.
Nach dem Krieg sank der Bedarf an massenhaft produzierten Waffen wegen des überfüllten Marktes dramatisch, was für Vickers harte Zeiten bedeutete. Die Gesellschaft wurde mehrmals umstrukturiert, ging eine Fusion mit Alvis ein und endete schließlich als Tochterunternehmen von BEA mit der Bezeichnung BAE Systems Land Systems (Weapons & Vehicles) Limited im Jahr 2004.
In der Vergangenheit brachten die Vickers-Werke einige durchaus interessante Modelle auf den Markt. Zu den bekanntesten gehören der Vickers MBT (in Indien als Vijayanta bekannt) und der Vickers Mk.5 Light Tank.
Der VFM Mk.5 Light Tank war als Privatprojekt von Beginn an für den Export vorgesehen. Anders als Fahrzeuge, die im Auftrag und auf Kosten lokaler Streitkräfte entwickelt werden, finanzieren sich private Projekte ausschließlich mit Geldern der Unternehmen, die darauf hoffen, mit ihrem Produkt genügend Käufer zu finden.
Der Mk.5 wurde in den 1980er-Jahren in Kooperation mit der amerikanischen FMC Corp. entwickelt und 1986 zum ersten mal in einer Prototypversion 1986 vorgestellt. Die Feuer- und Mobilitätstest wurden 1987 abgeschlossen.
Auch wenn die Entwicklung eines gut gepanzerten Leichtpanzers durch ein privates Unternehmen Mitte der 80er Jahre etwas seltsam anmutet, stand dahinter ein durchaus nachvollziehbares Kalkül. Angesichts der zu jener Zeit auf der ganzen Welt auftauchenden schnellen Eingreiftruppen gab es nämlich Bedarf nach einem leichten Panzer mit exzellenter Bewaffnung, der für entsprechende Einsätze geeignet wäre. Üblicherweise führten Einheiten dieser Art leichte, mit ATGMs ausgerüstete Panzerfahrzeuge mit sich, doch die rasch fortschreitende Entwicklung bei der Fahrzeugpanzerung und anderen Schutzmaßnahmen in den 1980er Jahren überzeugte die Ingenieure bei Vickers, dass die klassische Kanone auch für das moderne Schlachtfeld die beste Wahl darstellte. Die mächtige britische L7 105-mm-Kanone des Mk.5 besaß genug Feuerkraft, um wahlweise mit den modernen APFSDS- oder den britischen HESH-Projektilen jedes noch so gut gerüstete Ziel zu zerstören. Die Kanone war voll stabilisiert und mit einem fortschrittlichen Marconi-Feuerkontrollsystem ausgerüstet. Sie konnte frontal um +20 Grad gehoben und um -10 Grad gesenkt werden.
Das Fahrzeug musste ebenso leicht (maximal 20 Tonnen), wie schnell und von niedrigem Profil sein. Eine Voraussetzung für den Einsatz bei schnellen Eingreiftruppen war die Kompatibilität mit modernen Frachtflugzeugen vom Typ C-130 Hercules. Das Fahrzeug war dementsprechend für Einsätze mit dem LAPES-System geeignet (Low Altitude Parachute Extraction System, engl. System zum Fallschirm-Herausziehen in geringer Höhe). Dank seiner Panzerung konnte es Angriffen widerstehen, bis besser ausgestattete Verstärkung eintraf. Die Schutzhülle der Wanne bestand aus geschweißtem Aluminium und gehärteten Stahlplatten. Aluminium wurde eingesetzt, um das Fahrzeuggewicht niedrig zu halten, bei Kundenwünschen nach erhöhtem Schutz bot Vickers eine Aufrüstung mit ERA-Panzerung an.
Das Design des Modells an sich war ziemlich interessant. Zum einen war es nicht britischen Ursprungs, sondern basierte auf dem FMC Close Combat Vehicle – Light (CCV-L), der aus dem amerikanischen „Armored Gun System (AGS)“-Programm hervorging. In diesem Sinne war der Mk.5 ein Verwandter des amerikanischen M8, wobei der große Nachteil des CCV-L in dessen extrem hohen Preis bestand, den sich die meisten potenziellen Kunden des VFM schlichtweg nicht leisten konnten.
Anders als das amerikanische System, das mit einer 2-Mann-Besatzung auskam und über ein automatisches Ladesystem verfügte, wurde beim Mk.5 von Hand geladen und die Crew bestand aus vier Mann. Dem typischen Abnehmer des Modells würde es nicht an Bemannung mangeln, wohingegen kompliziert zu bedienende Mechanik zu Problemen führen könnte. Auf der anderen Seite führten zwei zusätzliche Besatzungsmitglieder bei den strikten Anforderungen an Größe und Gewicht zu ergonomischen Problemen, speziell innerhalb des Turms.
Eines der interessantesten Merkmale des VFM war der um 3 Grad nach vorn geneigte Turm, was für ein Panzerfahrzeug ziemlich ungewöhnlich ist.
Der Vickers VFM Mk.5 wurde von einem Detroit-Dieselmotor des Typs 6V-92TA mit 552 PS angetrieben, der ihm ein Leistungsgewicht von eindrucksvollen 28 PS/t verlieh. Er besaß eine Torsionsstabaufhängung und Antriebsritzel am Heck. Der VFM Mk.5 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h auf harten Oberflächen.
Ungeachtet der Tatsache, dass der VFM Mk.5 ein solides Modell war, erschien er leider zur falschen Zeit. Kurz nachdem die zweijährige Testphase abgeschlossen war, kollabierte die Sowjetunion und der Weltmarkt wurde von Tausenden billigen Panzerfahrzeugen überschwemmt. Der VFM Mk.5 konnte keinen Abnehmer finden und das gesamte Projekt endete im Prototypstadium.
Bei Armored Warfare
Bei Armored Warfare ist der Vickers VFM 5 Mk. 5 ein Premium-Leichtpanzer des 6. Tiers, den es für 3250 Gold bei Marat Shishkin gibt. Für Spieler, die Geschwindigkeit und Mobilität lieben, ist es eines der besten Premiumfahrzeuge im Spiel.
Es besitzt eine für sein Tier und seine Klasse gute Frontalpanzerung mit 140 mm am Turm und 162 mm an der Wanne. Die hervorragend angewinkelte Panzerung ist in der Lage, die meisten Maschinenkanonenprojektile abzulenken, auch wenn die Tatsache, dass die Schutzhülle überwiegend aus Aluminium besteht, deren Effektivität etwas reduziert. Der Panzer verfügt aber auch über Rauchgranaten, mit deren Hilfe er sich tarnen und bei Bedarf schnell zurückziehen kann.
Seine 105-mm-Kanone durchschlägt selbst schwerere KPz und lässt sich mit jeder anderen 105-mm-Kanone seines Tiers messen. Auch in Sachen Mobilität beeindruckt der Leichtpanzer, wobei er in 2,9 Sekunden auf 32 km/h beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 68,4 km/h erreicht.
- Technologie
- Universal
- Mobilität
- Panzerung
Das macht den VFM Mk.5 zu einem extrem vielseitigen Fahrzeug, das in vielerlei Weise konfiguriert werden kann. Ungeachtet der persönlichen Konfiguration lautet die Devise stets: Nutze die Mobilität, um schwere Gegner zu flankieren und ihre Schwachstellen anzugreifen.