Alisa Korhonen wurde in den finsteren Tagen des Umsturzes als Tochter eines Neurochirurgen und einer Diplomatin im finnischen Espoo geboren, wo sie dank ihrer fürsorglichen Eltern eine relativ glückliche Kindheit verbrachte. Ihr Vater, ein strenger und doch herzensguter Mensch, der für sein medizinisches Können und die autoritäre Ausstrahlung bekannt war, die ihn zu einem natürlichen Anführer machten, tat alles in seiner Macht stehende, um seine Familie vor der Gewalt und der Nahrungsmittelknappheit zu schützen, die das einst so friedliche Land heimgesucht hatten. Doch das immer größer werdende Chaos zwang die Familie dazu, aus der Großstadt zu fliehen, wo sich die Anarchie breit machte und niemand mehr Bedarf nach einem hoch spezialisierten Mediziner hatte.
Zum Glück konnte sich Andreas Korhonen auf seine Hobbies verlassen. Er war ein begeisterter Jäger und Überlebenskünstler, der den größten Teil seiner Jugendjahre im Freien verbracht hatte. Sein Wissen und sein Gewehr stellten sicher, dass seine Familie weder Hunger leiden, noch Gefahren fürchten musste. Sie ließen sich schließlich in Karelien nieder und schlossen sich einer von vielen dort ansässigen Kommunen an. Die harschen Wetterbedingungen in der Region und die robuste Lebenseinstellung der New-Age-Siedler schützten sie vor dem allgegenwärtigen Chaos und so konnten sie fast zehn Jahre lang ein friedliches, naturverbundenes Landleben genießen.
Zusammen mit ihrem Vater verbrachte Alisa ganze Tage in der Wildnis und wurde nach seinem Vorbild zu einer geschickten Jägerin und Meisterschützin. Gemeinsam bildeten sie ein Bollwerk gegen jede Bedrohung, der ihre Siedlung anheim fallen konnte. Jagd und Landwirtschaft in der harschen nördlichen Gegend verlangten ihnen zwar alles ab, doch Alisa gewöhnte sich daran und lernte im Verlauf ihrer Pubertät eine ganze Menge von ihren Eltern und den anderen Siedlern, darunter die Grundlagen der Chemie und Medizin.
Nur wenige Nachrichten aus dem übrigen Europa drangen in die abgelegenen karelischen Dörfer durch, doch in den 2030er-Jahren häuften sich die Gerüchte über eine neue, machtvolle und von internationalen Konzernen finanzierte Organisation, die den Kontinent eroberte und dem Gräuel der Anarchie ein Ende setzte. Eines schönen Tages im Sommer kam schließlich ein fahrender Händler mit einer Glücksbotschaft in der Siedlung an und berichtete von der Befreiung Helsinkis durch jene Organisation, die sich Internationaler Sicherheitsrat nannte.
Nach monatelangen Diskussionen, die mal mehr, mal weniger friedlich verliefen, entschied sich die Familie Korhonen sowie ein großer Teil der Dorfgemeinschaft dazu, die Koffer zu packen und in den Süden zu ziehen, zurück in die Zivilisation und in der Hoffnung auf ein neues, friedliches Leben unter der wohlwollenden Schirmherrschaft der ISR. Der Sicherheitsrat kontrollierte mittlerweile alle größeren Städte und rief die Bevölkerung zur Rückkehr auf. Man stellte den Leuten Sicherheit und Arbeit in Aussicht und versprach ihnen, Europas einstige Größe wiederherzustellen.
Eine Zeit lang schien das auch tatsächlich zu funktionieren. Bei ihrer Ankunft in Finnlands Hauptstadt erhielt die Familie eine Wohnung, wurde mit Nahrungsmitteln versorgt und Alisas Vater begann schließlich wieder als Neurochirurg zu arbeiten. Er konnte vielen ISR-Soldaten bei der Überwindung ihrer traumatischen Verletzungen helfen und avancierte zu dem erfolgreichsten Spezialisten auf seinem Gebiet.
Alisa vergötterte ihren Vater und nahm sich fest vor, in seine Fußstapfen zu treten. Sie begann, Medizin zu studieren und eröffnete schon bald nach dem Abschluss ihre eigene Praxis.
In dieser Zeit wurde ihr Vater im Auftrag des ISR ständig auf Missionen rund um den Globus geschickt. Der einzige Kontakt zwischen ihnen wurde dann durch das perfekt funktionierende Kommunikationsnetz der ISR gewährleistet, einem echten Vorteil für alle Mitarbeiter der Organisation. Alisa gewöhnte sich an diese regelmäßige Verbindung mit ihrem Vater und ihrer Mutter, die ihre eigene Karriere im Dienst des diplomatischen Korps des ISR wieder aufgenommen hatte.
Eines Tages blieben ihre Anrufe jedoch unbeantwortet und jeder Versuch, etwas über den Verbleib ihres Vaters herauszufinden, scheiterte. Gemeinsam mit ihrer Mutter setzten sie alle Hebel in Bewegung und kontaktierten ihre Bekanntschaften in den höchsten Kreisen, um endlich Gewissheit zu haben, warum ihr Vater plötzlich verstummt war.
Die Wahrheit stellte sich als erschütternd heraus – Andreas Korhonen war im Verlauf einer Mission im Nahen Osten spurlos verschwunden. Zu ihrer Bestürzung war der ISR weder bereit, weitere Einzelheiten zu verraten, noch gewillt, den Vorfall offiziell zu untersuchen. Alisa vermutete etwas Faules dahinter, einen Unfall vielleicht, den der ISR vertuschen wollte, um sich keine Blöße zu geben.
Doch sie gab nicht auf. Wie das Schicksal es wollte, begann sie zu jener Zeit ihre Karriere als Ärztin beim Sicherheitsrat. Mit etwas Glück und dank der Beziehungen ihrer Mutter landete sie schließlich bei der ISR-Division im Nahen Osten. Von hier aus konnte sie sich endlich daran machen, die Wahrheit herauszufinden.
In den darauf folgenden Monaten arbeitete sie als Ärztin in einem Flüchtlingscamp des ISR und verbrachte jede freie Minute damit, die dort stationierten Soldaten und, soweit es ihre Sprachkenntnisse erlaubten, die Einheimischen nach ihrem Vater auszufragen. Kurz bevor ihr Vertrag auslief, traf sie schließlich eine kranke alte Frau, die von einem Mann berichtete, auf den die Beschreibung zutraf und der bei einem Überfall schwer verletzt wurde. Sein Zustand machte einen Transport ins Krankenhaus unmöglich und auch die Versuche der Dorfbewohner, einen Arzt herbeizuholen, blieben erfolglos.
In dieser Nacht desertierte Alisa vom ISR. Sie packte in Eile einige Sachen, stieg im Schutz der Dunkelheit aus dem Fenster, schnappte sich einen Jeep und fuhr Dutzende von Meilen durch feindliches Gebiet, um das Dorf der alten Frau zu finden. Sie erreichte die Siedlung in der Morgendämmerung und sorgte für Aufruhr bei den Bewohnern.
Der Mann, den sie in Decken gehüllt in einer der Lehmhütten vorfand, war in der Tat ihr Vater, allerdings erkannte sie ihn zuerst nicht. Wegen akuter Mangelernährung, Entwässerung und Blutvergiftung erinnerte seine ledrige Haut an altes Pergament und seine von Fieber gezeichneten Augen schienen sie gar nicht wahrzunehmen. Tief im Innern wusste sie bereits, dass ihrem Vater nicht mehr zu helfen war, doch sie überwand ihre Verzweiflung und behandelte ihn nach bestem Gewissen. Dabei entdeckte sie, dass er angeschossen wurde und es kaum noch Hoffnung gab, ihn zu retten.
Mithilfe von Schmerzmitteln, die sie aus dem Krankenhaus mitgenommen hatte, kam ihr Vater ein letztes Mal zu Bewusstsein, um sich von seiner Tochter zu verabschieden. Kurz darauf starb er und am selben Tag verschwand auch Alisa Korhonen, um an einem anderen Ort – und als jemand ganz anderes – wiedergeboren zu werden. Eins jedoch blieb – sie hatte sich geschworen, Rache zu üben an denjenigen, die ihrem Vater diesen qualvollen Tod bereitet hatten. Ihr Gewehr, ihr Geschick und ihr Charisma – das alles würde ihr dabei helfen. Sie würde ihre Rache bekommen, koste es, was es wolle.
Bei Armored Warfare
Alisa Korhonen gehört zu den tödlichsten Kommandanten im Spiel, was sie vor allem der einzigartigen Spezialfähigkeit "Mysteriöser Fremder" zu verdanken hat, mit deren Hilfe sie die Unterstützung von Alliierten außerhalb der Karte anfordern kann.
Sobald ein von ihr gelenktes Fahrzeug einen gegnerischen Panzer erwischt, stehen die Chancen gut, dass ein Verbündeter einen Lenkflugkörper auf dasselbe Ziel abfeuert. Je mehr Schaden dabei pro Schuss verursacht wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass der mysteriöse Fremde seine Raketen abfeuert. Der Lenkflugkörper ist bis zu einem gewissen Grad ferngelenkt und seine Ankunft wird dem Ziel angekündigt. Es ist also durchaus möglich, einem Treffer zu entgehen, allerdings nur, wenn sich das anvisierte Ziel sofort aus der Schusslinie bewegt. Am effektivsten lässt sich diese Fähigkeit also gegen langsame Ziele einsetzen. Der durch den Lenkflugkörper verursachte Schaden orientiert sich am jeweiligen Tier und die Fähigkeit verfügt über eine Abklingzeit.
Zusätzlich zu dieser Fähigkeit hat Alisa Zugang zu weiteren Fähigkeiten, einschließlich der folgenden Boni:
- Erhöhte Chance auf Aktivierung der Basisfähigkeit und Verringerung ihrer Abklingzeit
- Erhöhung der Menge der mitgeführten Munition
- Erhöhung der Trefferpunkte
- Reduzierung der Tarnungsstrafe bei Bewegung
- Reduzierung der Präzisionsstrafe bei Bewegung
- Reduzierung der Präzisionsstrafe bei Salvenschüssen
- Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit
- Erhöhung des Schadens durch Rammen
Und einige andere. Alisa ist eine beliebte und universell einsetzbare Kommandantin, die sich dank der Fähigkeit zum Einsatz zusätzlicher Munition hervorragend für Fahrzeuge mit begrenzter Munitionszufuhr eignet, wie etwa dem Kornet-EM.
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!