Kommandanten!
Wir sind stolz, euch die ultimative Belohnung dieser Saison des Storyline-Feldzugs ankündigen zu können. Diejenigen von Euch, die alle Episoden des Events beenden, werden neben anderen tollen Gewinnen den Abrams AGDS erhalten!
Abrams AGDS
Der Abrams AGDS ist ein Konzeptfahrzeug, das im Juli 1996 von Dr. Asher H. Sharoni (ehemaliger Oberst der Israelischen Armee) und Lawrence D. Bacon vorgestellt wurde. Die beiden arbeiteten für eine in Kalifornien ansässige Firma namens Western Design Howden, die sich auf die Entwicklung von Waffensystemen für das amerikanische Department of Defense spezialisiert hat. Die Firma existiert im gewissen Sinn bis heute, allerdings wurde sie 2004 an die Meggitt PLC Group verkauft und in Meggitt Western Design umbenannt und anschließend mit anderen Tochtergesellschaften zusammengelegt.
Den Anstoß für die Entwicklung des Abrams AGDS bildete die militärische Situation der U.S. Army, die sich zunehmend mit Gegnern konfrontiert sah, deren fortgeschrittene technologische Möglichkeiten wuchsen. Dies betraf insbesondere folgende Bedrohungen:
- Kampfflugzeuge (insb. Erdkampfflugzeuge zur Luftnahunterstützung)
- Hubschrauber
- Drohnen
- Infanterie und mit Lenkflugkörpern bewaffnete leichte Kampffahrzeuge
- Eine große Menge an Schützenpanzern, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf den Markt geworfen wurden, zu einer Zeit, als man für den richtigen Preis nahezu alles kaufen konnte
Die U.S. Army hatte diesen Bedrohungen nicht viel entgegenzusetzen, jedenfalls nicht in einer universellen und kompakten Form. Bereits seit den 1960er-Jahren verwendeten die Amerikaner eine Kombination aus dem Flakpanzer M163 Volcano (ausgerüstet mit dem gleichnamigen 20-mm-Rotationsgeschütz) und dem Raketenwerfer MIM-72 Chaparral mit einer für die Boden-Luft-Abwehr modifizierten Version der berühmten Luft-Luft-Rakete Sidewinder.
Diese Lösung war aus mehreren Gründen problematisch. Der Vulcan besaß eine schnelle Reaktionszeit und konnte leicht einen Hubschrauber vom Himmel holen, allerdings war seine Reichweite extrem kurz – sie betrug ungefähr ein Drittel der Reichweite der Antipanzerrakten des sowjetischen Mi-24 Hind. Außerdem verfügte er nur über einen Kurzstreckenradar, weil es natürlich nur wenig Sinn machen würde, einen leistungsstärkeren Radar für ein Waffensystem zu installieren, dessen Reichweite maximal 1200 Meter betrug.
Das Chaparal-System konnte Hubschrauber auf längere Distanz angreifen und besaß einen leistungsstarken Radar, benötigte aber viel länger, um einsatzbereit gemacht zu werden – während dieser wertvollen Zeit konnte der Hubschrauber in Deckung gehen, eine Rakete abschießen und sich wieder verstecken. Außerdem besaß der Chaparral keine nennenswerte Panzerung und war bei Bodenangriffen komplett schutzlos.
MIM-72 Chaparral
Die Lösung sollte ein neues Luftabwehrsystem für Panzerdivisionen sein (das Programm hieß dementsprechend DIVAD für Division Air Defense). Es wurden mehrere Lösungen in Betracht bezogen (darunter einige hanebüchene, wie etwa der Vorschlag, ein Patton-Fahrgestell mit dem gigantischen 30-mm-Rotationsgeschütz GAU-8 Avenger auszurüsten, wie es normalerweise beim Erdkampfflugzeug A-10 Thunderbolt II zum Einsatz kam), von denen der vielversprechendste der 1978 vorgestellte M247 Sergeant York von Ford Aerospace war, der ein M48-Fahrgestell mit zwei 40-mm-Bofors-Kanonen kombinierte. Der M247 stellte sich als Misserfolg auf ganzer Linie heraus, er war schrecklich unzuverlässig, unpräzise und schnitt schlecht bei gezielten Angriffen ab. Außerdem galt er am Ende der Entwicklungsphase im Jahr 1984 bereits überholt, weil die neuen sowjetischen Raketen seinen 40-mm-Geschützen den Rang abliefen. Ungeachtet der Tatsache, dass diese Probleme bereits recht früh bekannt waren, wurde das Projekt bis 1985 am Leben gehalten, einfach weil es keinen geeigneten Ersatz gab. Erst nachdem 50 dieser unzuverlässigen Monstrositäten produziert worden waren, wurde das Projekt im August 1985 eingestellt und die Armee blieb nichts anderes übrig, als wieder auf die völlig überholte Kombination aus Vulcan und Chaparral zurückzugreifen.
M247 Sergeant York
Im Jahr 1987 wurde ein weiteres Flugabwehrsystem vorgestellt – das ADATS (Air Defense Anti-Tank System) von Oerlikon-Contraves, das aus einem massiven Raketenwerfer bestand, der Ziele am Boden und in der Luft angreifen konnte. Das System war durchaus effektiv, aber auch extrem teuer und wurde wegen finanziellen Engpässen nicht in den Dienst akzeptiert (auch wenn einige Fahrzeuge seit 1989 von Kanada in Betrieb genommen wurden).
Am Ende setzte die U.S. Army auf das seit 1987 produzierte Avenger-System (ein Luftabwehrturm aus zwei FIM-92-Stinger-Magazinen auf einem Humvee-Fahrgestell) als mobile Luftabwehreinrichtung mit kurzer Reichweite, das 1990 in den Dienst gestellt wurde.
Avenger
Doch das Avenger-System war nicht in der Lage, die ursprünglichen Probleme der amerikanischen Luftabwehr zu lösen. Es konnte weder Bodenziele angreifen, noch war es mit Geschützen bewaffnet und das ebenfalls verwendete LAV-AD-System war den U.S. Marines vorbehalten, weil die Armee die LAV-Plattform nicht einsetzte.
In seinem Bestreben, eine Lösung für diese Probleme zu finden, orientierte sich Dr. Sharoni im Grunde an demselben Muster, das auch die Russen in Form der Terminator-Serie umsetzten, indem sie ein Fahrzeug mit Doppelfunktion entwarfen, das sowohl Luft- als auch Bodenobjekte angreifen konnte, einschließlich schwer gepanzerter Ziele. Er nannte das geplante Fahrzeug Armored Ground Defense System (AGDS).
Seiner Analyse nach sollte ein solches Fahrzeug folgende Anforderungen erfüllen:
- Gute Panzerung mit einem Schutzfaktor, der mit dem Kampfpanzer M1 Abrams vergleichbar wäre
- Kosteneffizienz dank Verwendung möglichst vieler existierender Komponenten
- Zuverlässigkeit und einfache Wartung
- Schnelle Reaktionszeit
- Multiple Waffensysteme, die jedes beliebige Ziel auf unterschiedlichen Distanzen erfassen konnten
- Fähigkeit zum Schießen in Bewegung
- Die Fähigkeit, mit den Abrams-Panzern und den Bradley-SPz mitzuhalten
- Wetterunabhängig; Tag- und Nachteinsatzfähigkeit
- ABC-Schutz
Auch die eingesetzten Waffensysteme sollten diese Anforderungen erfüllen, um dem geplanten taktischen Einsatz des Fahrzeugs gerecht zu werden. Das AGDS-Fahrzeug sollte Panzerverbände und Infanterieeinheiten begleiten und auf vorderster Linie eingesetzt werden (deshalb die Schutzanforderungen). Angesichts dieser Pläne waren Zusammenstöße mit feindlichen Panzern nicht nur theoretisch möglich, sondern fast unumgänglich, weshalb das AGDS-System auch über Möglichkeiten verfügen müsste, um diese Bedrohungen zu zerstören. Mit anderen Worten mussten Lenkflugkörper her.
Ein weiteres Element, das bei der Entwicklung in Betracht gezogen wurde, waren Erfahrungen der Luftabwehr aus der Vergangenheit. Im Jahr 1996 erreichten die im Sowjetisch-Afghanischen Krieg und bei ähnlichen Konflikten gelernten Lektionen auch den Westen. Im Zuge dieser bewaffneten Konflikte setzten die Sowjets selbstfahrende Flakgeschütze ein, wie die Selbstfahrlafette ZSU-23-4 „Schilka“, die große Erfolge gegen die Mudschahedin verzeichnen konnte. Das Höllenfeuer der 23-mm-Projektile riss buchstäblich jeden feindlichen Kämpfer in Stücke, der sich in der Angriffszone des Fahrzeugs befand. Etwas ähnliches geschah einige Jahre später während des Jugoslawischen Bürgerkriegs, als die mobilen 30-mm-Flugabwehr-Waffensysteme Praga mit zwei Flugabwehrkanonen mit tödlicher Effizienz zum Einsatz kamen. Anders gesagt waren zwei oder mehr Maschinenkanonen ideal für diesen Job.
Auch die im Zuge des DIVAD-Programms postulierte Idee, ein Panzerfahrgestell mit einem FlaK-Geschütz auszurüsten, hatte immer noch Relevanz. Ein solches Fahrzeug würde genügend Mobilität und ausreichend Schutz bieten (vorausgesetzt, es würde keine veraltete Plattform zum Zuge kommen, wie das beim Sergeant York der Fall gewesen ist, dessen Grundlage das M48-Fahrgestell bildete). Das war die Geburtsstunde des Abrams AGDS.
Das Abrams-AGDS-Konzept besteht aus einer Abrams-Wanne und neu entwickeltem Geschützturm. Das für den Fronteinsatz gewappnete Fahrzeug bietet seiner Besatzung den Schutz eines regulären Panzers (die Panzerung kann mit standardmäßigen Abrams-ERA-Elementen weiter verstärkt werden) und ist in der Lage, mit dem Rest der amerikanischen Panzerverbände (Abrams-Panzer und Bradley-SPz) mitzuhalten. Die Besatzung besteht aus drei Mann (Kommandant, Richtschütze, Fahrer).
Die Wanne entstammt der M1A2-Variante. Ausgehend von Dr. Sharonis Berechnungen kann das Fahrzeug im Vergleich zur Standardausführung des M1A2 Abrams 20-25 Prozent zusätzliche Belastung auf sich nehmen, was im Laufe der Zeit durch die Installation schwerer zusätzlicher Panzerungssets bestätigt wurde. Die Basisversion des Abrams AGDS würde zwischen 55 und 60 Tonnen wiegen. Der Antrieb der Wahl würde unverändert aus dem Turbinenmotor Honeywell AGT1500 mit ca. 1500 PS bestehen, der dem Fahrzeug ein Leistungsgewicht von 25 PS/t und einer Höchstgeschwindigkeit von 65 Km/h verleihen würde.
Die größte Änderung besteht jedoch in dem vorgeschlagenen Geschützturm. Wie bereits erwähnt ist der Turm dank dem Einsatz fortgeschrittener Verbundpanzerung schutzmäßig der Panzerversion ebenbürtig, was auch durch die Präsenz von Nebelmittelwurfanlagen und Berstscheiben gewährleistet wird. Der Geschützturm trägt zwei Hauptwaffensysteme (und ein ferngesteuertes Maschinengewehr):
- ADATS-Raketen
- Zwei Bushmaster III 35-mm-Maschinenkanonen
Beide Waffensysteme können in Bewegung abgefeuert werden.
Die ADATS-Lenkflugkörper bilden das primäre Waffensystem des AGDS. Sie werden in zwei versenkbaren Magazinen mit jeweils sechs Raketen aufbewahrt, die sich in ihrer Ruhestellung in der Wanne befinden. Diese massiven 152-mm-HEAT-FRAG-Raketen wiegen jeweils 51 kg (allein 12,5 kg davon macht der Sprengstoff aus), können sowohl Luft- als auch Bodenziele angreifen und 900 mm RHAe durchschlagen, auch wenn diese Einschätzung ziemlich vorsichtig ist und andere Quellen behaupten, der wahre Wert würde bei ganzen 1300 mm liegen. Die maximale Reichweite des Systems liegt bei 10 km für Luft- und Bodenziele und die tödliche Geschwindigkeit der Raketen beträgt Mach 3+ (ca. 1027 m/s).
Die Bushmaster III 35-mm-Kanonen werden gegen Ziele auf kurze Distanz, Flugzeuge, Hubschrauber und weiche Ziele eingesetzt. Dank ihres dualen Zuladungssystems können sie sowohl HE-, als auch APFSDS-Projektile mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 1400 m/s bei 250 Schuss pro Minute abfeuern (bzw. 500 Schuss pro Minute bei gleichzeitigem Einsatz der Geschütze). Für einen effizienten Einsatz der Munition werden Salven von 1,5 bis 2 Sekunden Dauer empfohlen. Der Höhenrichtwert der Geschütze liegt bei -15 und +90 Grad.
Andere Vorteile des Fahrzeugs umfassen:
- Moderne Elektronik, die es dem Kommandanten ermöglicht, 10 Ziele gleichzeitig zu erfassen
- Fortgeschrittene Sensoren, die Gegner auf große Entfernungen erfassen
- Kompatibilität der Komponenten mit dem Abrams-Panzer
- Visuelle Ähnlichkeit mit dem Abrams, was dem Gegner eine korrekte Erfassung des AGDS erschwert
Das war jedenfalls der Plan.
In Wirklichkeit schaffte es der AGDS Abrams niemals über die Konzeptphase hinaus. Statt dieses vielversprechenden Fahrzeugs erhielt die Armee schließlich eine Luftabwehr-Version des Bradley namens M6 Linebacker, dessen Produktion 1997 begann. Wir haben das Modell wegen seiner einzigartigen Beschaffenheit und dem realistischen Konzept ausgewählt.
Bei Armored Warfare wird der Abrams AGDS ein Belohnungsfahrzeug auf Tier 9 sein und im Update 0.23 auftauchen. Dank seinem beachtlichen Raketenvorrat wird es in der Lage sein, jedes Ziel auf dem Schlachtfeld zu vernichten, während die hohe Mobilität einen schnellen Rückzug ermöglicht, sobald es an der Front zu heiß wird.
Seid ihr an dieser Kampfbestie interessiert, habt aber Episode 1 oder Episode 2 noch nicht abgeschlossen? Keine Angst: Ihr werdet die Möglichkeit haben, alles in Episode 3 nachzuholen, die bereits im September 2017 startet. Seid aber gewarnt, denn die Mission wird keine einfache sein!
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!