Der von den Italienern hergestellte Centauro 120 ist eine verbesserte Version des für das italienische Militär produzierten, älteren Jagdpanzers Centauro B1.
Die Geschichte des Centauro-Programms begann in den späten 80er und frühen 90er-Jahren, als das italienische Militär einen Jagdpanzer orderte, der sich in Sachen Feuerkraft mit dem Kampfpanzer Leopard 1 (und dessen italienischen Ableger, dem OF-40) messen konnte. Beide Fahrzeuge sind mit modernen Versionen der britischen Royal Ordnance 105mm L7 ausgerüstet gewesen, woraufhin dieses Kaliber auch für das neue Jagdpanzerprojekt gewählt wurde.
Eine weitere wichtige Anforderung war erhöhte Mobilität für die gesamte Plattform. Experimente und Berechnungen führten dazu, dass man sich für die Produktion eines Radpanzers mit einer 105mm L7-Kannone entschied (einer 105mm OTO Melara mit geringem Rückstoß). Das Fahrzeug ging schließlich 1991 unter der Bezeichnung B1 Centauro in Produktion, seitdem wurden über 500 auf der Centauro-Plattform basierende Fahrzeuge gebaut (einschließlich des TPz Freccia). Die meisten von ihnen sind beim italienischen Militär im Einsatz, einige wurden nach Spanien (84), Jordanien (141) und in den Oman (9) verkauft. Die jordanischen Centauro stammen aus italienischen Überschüssen.
Der Centauro 120 ist eine verbesserte Version des Fahrzeugs, mit optimierter Feuerkraft dank der OTO-Melara 120mm-Glattrohrkanone mit geringem Rückstoß auf einem neuen HITFACT-Geschützturm. Der HITFACT ist ein Drei-Mann-Geschützturm, der von OTO Melara entworfen wurde und mit einer 105mm L/52 gezogenen Kanone oder einer 120mm L/45 mit geringem Rückstoß ausgerüstet werden kann. Die 120mm L/45-Kanone ist keine Variante der 120mm-Glattrohrkanone von Rheinmetall, auch wenn sie 120mm-Nato-Standardmunition verfeuern kann, einschließlich moderner APFSDS-Projektile. Das macht den Centauro zu einem unglaublich potenten Panzerkiller, dessen Kosten den Bruchteil derer eines Kampfpanzers betragen. Die Kanone ist dank des italienischen HITFACT-Feuerkontrollsystems extrem Präzise und bietet potenziellen Käufern eine Vielzahl an Verbesserungsoptionen für die Optik. Beide Varianten des Geschützes (105mm und 120mm) besitzen dieselben Hebungs- und Senkungswerte (-6/+16 Grad) und teilen sich die problematische Anzahl schussbereiter Projektile (14 im Geschützturm, 26 im Rumpf).
Der Turm besteht aus Stahlpanzerung und Verbundelementen auf einem Rahmen aus Aluminium. Dank dem modernen Design ist er nicht viel schwerer als der Originalturm, weshalb der Centauro 120 seinem Vorgänger in Sachen Mobilität im Nichts nachsteht, wobei die 105mm-Variante des HITFACT-Tunnels 700 kg leichter ist, als die 120mm-Version (5100 bzw. 5800 kg). Im Vergleich zum Originalturm des Centauro wurde der Schutz verbessert - der Turm widersteht jetzt Beschuss von APFSDS-Projektilen bis zu 40mm. Außerdem kann er mit zusätzlichen Waffen verstärkt (inklusive 7,62mm und 12,7mm-NATO-MGs), sowie vollständig stabilisiert werden.
Die Exportvariante des Fahrzeugs für den Oman wird von einem verbesserten, 650 PS-starken Iveco-Motor angetrieben. Selbst mit seinem etwas vergrößerten Gewicht erreicht das Fahrzeug eine ansehnliche Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Anders als beim vielfach Produzierten Centauro B1 wurden von der 120mm-Variante nur wenige Exemplare gebaut. Neun wurden 2008 von Oman erworben (mit der Option, ein Dutzend weitere zu importieren) und einige Fahrzeuge gingen angeblich auch nach Russland. Angesichts der Tatsache, dass OTO Melara bereits an einem Nachfolger für den Centauro arbeitet, wird die 120mm-Variante wohl in diesem neuen Fahrzeug fortbestehen.
In Armored Warfare
Bei Armored Warfare ist der Centauro ein Jagdpanzer des 9. Tiers. Seine Haupteigenschaft ist die hohe Schadenstrate per Schuss, sowie der lange anhaltender Schaden. Seine 120mm-Kanone wirkt sich selbst auf schwer gepanzerte Gegner verheerend aus und ist in der Lage, modernste NATO-Projektile zu feuern, wie die M829A3-APFSDS mit abgereichertem Uran. Als nachteilig erweist sich die massive Explosionskraft der OTO Melara-Glattrohrkanone, die den Tarnfaktor des Fahrzeugs erheblich reduziert und das Feuern aus derselben Position über längere Zeit praktisch unmöglich macht. Ein weiterer Minuspunkt ist die praktisch nicht vorhandene Panzerung - die dünne Hülle des Fahrzeugs schützt nur gegen kleinkalibriges Maschinenkanonenfeuer, obwohl dieser Zustand durch einen optionalen Upgrade mit einem Rauchgranatenwerfer etwas abgemildert werden kann.
Der Centauro 120 ist dank seinem niedrigen Gewicht und optimiertem Antrieb von bis zu 800PS äußerst mobil, was ihn schnell aus Gefahrenzonen bringen kann und zu einer tödlichen Hit-and-Run-Maschine macht. Mobilität ist beim Centauro der Schlüssel zum Erfolg, weil einige gut gesetzte Treffer von einem nicht greifbaren Schützen den Gegner ganz schön verwirren können.