Eine der wichtigsten Eigenschaften von Panzerfahrzeugen ist ihre Feuerkraft. Sie setzt sich aus den Eigenschaften der Kanone und der verwendeten Geschosse zusammen. In der heutigen Ausgabe des Entwicklertagebuchs werfen wir einen Blick auf die Letzteren.
Bei Armored Warfare ist jedes Geschütz in der Lage, mehr als einen der drei aktuell im Spiel vorhandenen Geschosstypen abzufeuern:
- Wuchtgeschosse, auch bekannt als panzerbrechende Geschosse
- HEAT-Projektile, also Hohlladungsgeschosse zur Panzerabwehr
- Sprenggeschosse
Beim Freischalten eines Fahrzeugs hast du fast immer umgehend die Wahl zwischen unterschiedlichen Geschosstypen. Weitere Geschosstypen können für die bei Schlachten gewonnene Reputation freigeschaltet werden. Jedes Geschoss verhält sich anders und ist für unterschiedliche Situationen geeignet. Jedes Projektil im Spiel besitzt einen eigenen Durchschlagswert (auch bekannt als Durchschlagsfaktor), der dazu dient, die Dicke der Panzerung zu ermitteln, die es durchdringen kann. Der Durchschlagsmechanismus unterscheidet sich von Geschoss zu Geschoss, weshalb wir euch in diesem Artikel die Besonderheiten der verschiedenen Typen und deren ideale Einsatzmöglichkeiten präsentieren wollen.
Wuchtgeschosse (AP)
Wuchtgeschosse ist die gängigste und am meisten benutzte Geschossart bei Armored Warfare. Nach der Energie, die AP-Geschosse zur Zerstörung ihrer Ziele einsetzen, werden sie auch kinetische Geschosse genannt und sind im Grunde unterschiedlich geformte Metallobjekte, die ihr zerstörerisches Potenzial dank immensen Geschwindigkeiten entfalten. Dieser universelle Geschosstyp kann bei Armored Warfare gegen eine Vielzahl von Zielen eingesetzt werden, von leichten Panzern über SPz bis hin zu den schwersten Fahrzeugen. Auch wenn sie in Sachen Durchschlagskraft und zugefügten Schaden den anderen Geschosstypen unterlegen sind, zerstören sie zuverlässig Verbundpanzerung, gegen die z.B. HEAT-Geschosse eher wenig ausrichten können.
Sobald diese Geschosse auf die Panzerung eines Fahrzeugs auftreffen, wird ihr Durchschlagsfaktor mit einem bestimmten Zufallswert modifiziert und mit der effektiven Panzerungsstärke des Fahrzeugs verrechnet (bei kinetischen Projektilen wird der Aufschlagwinkel um 5 Prozent korrigiert, was bei den anderen Geschosstypen nicht der Fall ist). Ist der Durchschlagsfaktor höher als die effektive Panzerungsstärke, dringt das Geschoss durch und fügt Schaden zu. Kinetische Geschosse können zwar mehrere Schichten Schottpanzerung durchdringen, fügen jedoch nur dann Schaden zu, wenn sie auch die Hauptpanzerung eines Fahrzeugs durchschlagen. Jedes mal, wenn das Geschoss eine Schicht Schottpanzerung durchdringt, reduziert sich der Durchschlagsfaktor um die Stärke der jeweiligen Schicht, bis das Projektil die Hauptpanzerung des Fahrzeugs erreicht.
Dieser Geschosstyp hat zwei große Nachteile. Zum einen verlieren kinetische Geschosse mit der zurückgelegten Distanz an Durchschlagskraft. Zum anderen fügen sie im Vergleich zu den beiden anderen Typen weniger Schaden zu. Auch wenn sie in den meisten Situationen eine annehmbare Leistung bringen, gibt es Fälle, in denen man den anderen Geschosstypen den Vorzug geben sollte.
Als Wuchtgeschosse gelten AP-, APCR-, APDS- und APFSDS-Projektile unterschiedlicher Art. Eine besondere Unterart kinetischer Munition stellen Brandgeschosse dar, die eine höhere Wahrscheinlichkeit bieten, die Motoren der angegriffenen Fahrzeuge in Brand zu setzen. Auch wenn sie in Sachen Durchschlagskraft und zugefügten Schaden den anderen Geschosstypen unterlegen sind, zerstören sie zuverlässig Verbundpanzerung, gegen die z.B. HEAT-Geschosse eher wenig ausrichten können. Auch wenn leichte Gegner mit ihnen ohne Schwierigkeiten fertig werden, können andere Geschosstypen je nach Situation effektiver sein.
Die Haupteigenschaften dieses Geschosstyps:
- effektiv gegen die meisten Ziele
- fügt weniger Schaden zu als andere Geschosstypen
- verliert mit der zurückgelegten Distanz an Durchschlagskraft
HEAT-Projektile
Die zum ersten Mal im Zweiten Weltkrieg zur Panzerabwehr eingesetzten hochexplosiven Hohlladungsgeschosse nutzen ein von der Detonation des Sprengkopfs verursachten Strahl aus geschmolzenem Metall, um die meisten Panzerungstypen zu durchdringen. Der Hauptvorteil dieses Projektils besteht darin, dass es für die Entwicklung seiner Zerstörungskraft nicht auf kinetische Energie angewiesen ist, weshalb es auch von schwächeren Kanonen und Panzerabwehrhandwaffen abgefeuert werden kann. Außerdem verlieren diese Geschosse mit der Distanz nichts an ihrer Durchschlagskraft, besitzen generell einen hohen Durchschlagsfaktor und fügen erheblich mehr Schaden zu, als Wuchtgeschosse.
Neben diesen signifikanten Vorteilen müssen auch die erheblichen Nachteile in Betracht gezogen werden. Generell fliegen HEAT-Geschosse langsamer als ihre kinetischen Gegenstücke und verlieren relativ schnell an Durchschlagskraft, sobald sie am Ziel detoniert sind, was jede Schottpanzerung zu einem effektiven Mittel gegen diese Hohlladungsgeschosse macht: Sobald der Strahl die Hauptpanzerung des Fahrzeugs erreicht, ist seine Durchschlagskraft unter Umständen aufgebraucht. Desweiteren gibt es bestimmte Panzerungstypen, die gegen diese Art von Geschoss erhöhten Schutz bieten oder es komplett neutralisieren - moderne Kampfpanzer mit Verbundpanzerung oder explosiver Reaktivpanzerung halten den meisten HEAT-Projektilen stand.
Deshalb werden diese Geschosse am besten gegen Ziele ohne Schottpanzerung oder zusätzliche Schutzmodule á la explosive Reaktivpanzerung eingesetzt, bzw. gegen leicht gepanzerte Ziele, die von solchen Geschossen penetriert werden können.
Es gibt zwei Hauptkategorien von HEAT-Projektilen - HEAT-Panzergeschosse und Lenkflugkörper, die nach demselben Hohlladungsprinzip funktionieren.
Bei geschickter Anwendung können HEAT-Geschosse bei Armored Warfare sehr viel Schaden anrichten, auch wenn sie etwas unberechenbar sind. Es existiert außerdem eine spezielle Unterkategorie von HEAT-Projektilen, die sog. Tandemsprengköpfe, die dafür ausgelegt sind, den Schutzeffekt von explosiver Reaktivpanzerung zu reduzieren.
Die Haupteigenschaften dieses Geschosstyps:
- kein Verlust von Durchschlagskraft auf Distanz
- sehr hoher zugefügter Schaden
- ineffektiv gegen bestimmte Arten von Panzerung
Sprenggeschosse (HE)
In ihrer elementarsten Form sind HE-Projektile sprengstoffgefüllte Behälter, die weiche Ziele und gegnerische Infanterie mit der Wucht ihrer Explosion und dem darauf folgenden tödlichem Splitterhagel eliminieren. Dank dieser explosiven Kraft fügen sie nicht nur immensen Schaden zu, sonder beschädigen auch Objekte innerhalb eines bestimmten Explosionsradius - tatsächlich ist der durch Sprenggeschosse verursachte Schaden der höchste aller drei Geschosstypen. Das bedeutet auch, dass durch eine Detonation eines Sprenggeschosses gleichzeitig mehrere Module zerstört werden können.
Diese immense Zerstörungskraft wird durch einen schwachen Durchschlagsfaktor nivelliert, der im Falle der Sprenggeschosse der niedrigste aller drei Geschosstypen ist und sich nur gegen dünne Panzerung effektiv einsetzen lässt - Ziele mit schwerer Panzerung reduzieren die Wirkung von HE-Geschossen bedeutend, auch wenn getroffene Objekt in den meisten Fällen einen gewissen Schaden nehmen.
Bei Armored Warfare verursachen Sprenggeschosse Schaden in einem bestimmten Explosionsbereich. Der Schaden reduziert sich je nachdem, wie weit ein Ziel vom Detonationszentrum entfernt ist. Der niedrige Durchschlagsfaktor dieser Geschosse bewahrt die Ziele üblicherweise davor, massiven Schaden aus deren voller Durchschlagskraft zu erhalten. Andererseits sind durchschlagende HE-Treffer extrem zerstörerisch und besitzen desaströse Nebeneffekte, indem sie mit ihren tödlichen Splittern interne Module und Besatzungsmitglieder eliminieren.
Hochexplosivgeschosse sind von Natur aus unberechenbar und besitzen eine hohe Zerstörungskraft, die am besten gegen leicht gepanzerte Ziele einsetzbar ist.
Die Haupteigenschaften dieses Geschosstyps:
- extrem hoher Schaden innerhalb eines bestimmten Explosionsradius
- niedrige Durchschlagskraft
- sehr effektiv gegen leicht gepanzerte Ziele, weniger gegen schwer gepanzerte
HESH-Geschosse (Hochexplosiver Quetschkopf) sind eine besondere Unterart von HE-Geschossen. Im Gegensatz zu regulären HE-Geschossen, die ohne Durchschlag keinen Explosionsradius innerhalb des Fahrzeugs kreieren, sind HESH-Projektile potenziell in der Lage, auch ohne Durchschlag Module zu zerstören und Besatzungsmitglieder zu verletzen, was sie auch gegen schwer gepanzerte Ziele effektiv macht.
Erfahrt mehr über Sprenggeschosse in unserem Infoartikel.
Durchschlagskraft bei Armored Warfare
Durchschlagskraft bei Armored Warfare:
- Ein Geschütz feuert Geschosse mit einem bestimmten Durchschlagspotenzial ab. Sobald das fliegende Projektil auf ein Ziel trifft, wird ein Treffer verzeichnet.
- Der Aufprall wird gegebenenfalls angepasst (um einen bestimmten Wert modifiziert) - im Falle von Wuchtgeschossen wird der Aufprallwinkel um 5 Grad verbessert, wogegen HE- und HEAT-Geschosse keine Normalisierung benötigen.
- Der Durchschlagsfaktor eines nicht abgeprallten Geschosses wird um einen bestimmten Zufallswert modifiziert (10 Prozent für AP- und HE-Geschosse, 15 Prozent für HEAT-Geschosse), worauf der Durchschlagsfaktor des Projektils mit der effektiven Panzerungsstärke des Ziels verrechnet wird.
- Fällt die Rechnung positiv aus, dringt das Geschoss entweder ins Innere des Panzers ein und zerstört interne Module (AP- und HEAT-Geschosse) oder explodiert im Inneren und fügt massiven Schaden an Modulen innerhalb des Detonationsradius zu.
Schaden am Fahrzeug wird nur beim Durchschlag der Hauptpanzerung zugefügt, nicht beim Durchdringen von Schottpanzerung oder anderen externen Modulen (gilt nicht für HE-Geschosse).