Kommandanten!
Wie bereits erwähnt wird der Kampfpanzer M60A3 SLEP zu den wertvollsten Belohnungen im anstehenden Event Riders on the Storm gehören und an dieser Stelle wollen wir euch etwas mehr über ihn erzählen.
M60A3 SLEP (2016)
Das Kürzel SLEP steht für Service Life Extension Program (Programm zu Verlängerung der Laufzeit), was auch schon das Wesen dieses Modells bestens umschreibt. Denn auch wenn die ersten Modelle des M60A3 bereits vor mehr als 40 Jahren vom Laufband gelaufen sind, setzen zahlreiche Staaten rund um den Globus den altehrwürdigen Panzer immer noch ein. Vor dem Abrams bildete er das Rückgrat der amerikanischen Panzerverbände. Zwischen 1978/79 und 1987 entstanden 5.400 M60A3-Panzer, darunter 1.700 brandneue Modelle und 3.700 umgewandelte M60 älterer Jahrgänge.
AMBT (2011)
Das SLEP-Programm wurde ins Leben gerufen, um diesen alten Maschinen neues Leben einzuhauchen und sie für einen Bruchteil der Produktionskosten eines neuen KPz für die Schlachtfelder des 21. Jahrhunderts zu wappnen. Zu den wichtigsten Verbesserungen der Kampfwertsteigerung gehören:
- Die 105-mm-Kanone M68 wurde durch die 120-mm-Glattrohrkanone M256 ersetzt
- Optimierter Motor
- Optimierte FLA von L3 Technologies
- Zusätzliches Panzerungspaket aus Schott- und Käfigpanzerung
Die Geschichte dieses Modells begann aller Wahrscheinlichkeit nach 2010-2011, als ein türkischer Konzern namens StandartBio (bekannt für die Herstellung von schwerer Maschinerie und leichter Panzerung) in Kooperation mit der amerikanischen Firma L3Harris einen Prototypen mit der Bezeichnung AMBT (Affordable Main Battle Tank, sprich „Erschwinglicher Kampfpanzer“) vorstellte. Das Vorführmodell war auch unter dem Namen „Destroyer“ oder „L3 Destroyer“ bekannt und verfügte neben den oben aufgezählten Verbesserungen über zwei charakteristische Elemente:
- Ein neues Maschinengewehr für den Kommandanten (.50cal FN M3P) mit Hitzeummantelung
- Fernbedienbare Waffenstation mit kurzer 25-mm-Kettenkanone LW-25
Letztere war zur Bekämpfung von Infanterie vorgesehen. Die optimierte FLA wurde von L3 geliefert und die Leistung des alten AVDS-1790-5A-Dieselmotor auf 1.200 PS verbessert, was vor allem dank neuer Nachrüstelemente gelang. StandartBio gelang es nicht, potenzielle Käufer für ihren Entwurf zu begeistern. Die Türkei war mit dem Sabra zufrieden und im Falle der anderen Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens, die immer noch Fahrzeuge der M60-Reihe verwendeten (Ägypten, Marokko und einige mehr), spielte wohl die Politik eine Rolle. Nach einiger Zeit wurde das Modell aus dem Angebot von StandartBio genommen und man konzentrierte sich stattdessen auf lohnendere Geschäfte.
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Was danach passierte, ist nicht genau bekannt. So wie es aussieht, wurden die Pläne irgendwann um 2012-2013 herum von Raytheon aufgekauft und 2015-2016 stellte Raytheon eine eigene Version desselben Panzers vor, dieses Mal unter dem Namen M60A3 SLEP.
Auf den ersten Blick sind die beiden Entwürfe so gut wie identisch, und zwar so weit, dass eine zufällige Ähnlichkeit ausgeschlossen werden kann. Und doch gibt es einige Unterschiede, als da wären:
- Die Waffenstation mit der 25-mm-Kettenkanone wurde entfernt (auch wenn die Halterung immer noch vorhanden ist)
- Das FN-M3P-Maschinengewehr wurde mitsamt Halterung entfernt und durch eine Standardversion der Browning M2 ersetzt
- Der Motor wurde ebenfalls getunt, allerdings nicht in dem gleichen Ausmaß, wie beim AMBT-Modell – statt der 1.200 PS bringt es diese Variante nur auf 950 PS, was zum einen den Kraftstoffverbrauch und die Laufzeit optimiert, zum anderen immer noch eine Verbesserung gegenüber den 750 PS des Originals darstellt
- Die L3-FLA wurde durch ein System von Curtiss Wright ersetzt, wie es auch bei der jordanischen Kampfwertsteigerung des M60 zum Einsatz kommt (deshalb auch das andere Kanonenvisier)
- Der hydraulische Turmantrieb wurde durch einen elektrischen ersetzt, was die Sicherheit des Panzers erhöht, da die Hydraulikflüssigkeit leicht entzündlich ist und das Fahrzeug bei einem Treffer in Brand setzen kann
Das Gewicht des SLEP-Modells von Raytheon ist nicht bekannt, man kann allerdings davon ausgehen, dass die zusätzliche Panzerung mitsamt Käfigen das Originalgewicht von 50 Tonnen um kaum mehr als 2 bis 3 Tonnen erhöht haben können. Auch in Sachen Geschwindigkeit und Wendigkeit hat sich wohl kaum etwas geändert, gleichwohl zusätzliche 200 PS nicht fehl am Platz wären, um den Panzer besser zu beschleunigen. Die 120-mm-Kanone M256 stellt da schon eine bedeutende Verbesserung dar, wenn auch deren reale Auswirkungen auf die Feuerrate und die mitgeführte Munitionsmenge (das Geschütz wird manuell geladen) nicht bekannt sind.
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Bislang hat auch der SLEP keine Abnehmer gefunden. Der Grund dafür liegt auf der Hand – die M60-Plattform ist schlichtweg zu alt, um selbst zu relativ geringen Kosten aufgerüstet zu werden. Und wenn dieser Panzer auch durchaus auf dem Schlachtfeld bestehen könnte, gibt der Markt zahlreiche andere Optionen mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis her.
Unser SLEP basiert auf dem Raytheon-Modell und verfügt deshalb (unter anderem) nicht über die leichte 25-mm-Kettenkanone, die gegen Panzerung sowieso nichts ausrichten könnte.
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Bei Armored Warfare wird der M60A3 SLEP als Premium-Kampfpanzer auf Tier 6 angesiedelt sein.
Es gibt nicht viel, was wir euch sonst noch darüber erzählen könnten. Es ist eine Variante des M60A3 mit einer 120-mm-Glattrohrkanone (ähnlich der des M1A1), die im Vergleich zum Standardmodell des M60A3 etwas mobiler ist und einen einigermaßen verbesserten Seitenschutz bietet. Die Bugpanzerung besteht auch bei diesem Modell leider nur aus Stahl, weshalb sich der SLEP eher für die Feuerunterstützung eignet, als für den Einsatz an vorderster Front.
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Wir hoffen, dass er euch gefällt und sagen wie immer:
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!