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In Entwicklung: Strela S-8

Kommandanten!

Die Entwickler von Armored Warfare arbeiten derzeit sehr intensiv an der Einführung von zwei vollständigen Fahrzeuglinien mit israelischen und französischen Fortschrittspanzern, von denen die erste bereits in Season 1 eingeführt wird. Und während die neuen Linien durchaus mit interessanten Features aufwarten werden, wird ihr Aufbau eher konventionell sein und überwiegend wohlbekannte Panzermodelle umfassen. In der Zwischenzeit aber möchten wir euch etwas eher ungewöhnliches anbieten.

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Wir freuen uns, euch eine erste Vorschau auf den Tier-6-Schützenpanzer Strela S-8 geben zu können und lasst euch eins gesagt sein – noch ungewöhnlicher geht's kaum! Die untere Seite des Fahrzeugs besteht aus einer standardmäßigen Kettenplattform, die zwar überaus wendig ist, an sich jedoch nichts außergewöhnliches darstellt.

Interessant wird es erst im oberen Stockwerk. Das Fahrzeug ist mit zwei Abschussvorrichtingen ausgerüstet, wie sie üblicherweise bei Hubschraubern eingesetzt werden und Raketensalven abfeuern. Beide Startbehälter enthalten insgesamt 40 ungelenkte Raketen und können innerhalb von 30 Sekunden entleert werden – ja, richtig gehört, die Kadenz dieses Fahrzeugs liegt bei knapp 100 Schuss pro Minute und das bedeutet, dass ihr nahezu zwei Raketen pro Sekunde abfeuern könnt. Das ist eine bemerkenswerte Feuerrate. Kann es da noch besser werden? Natürlich kann es das.

Die Raketen verfügen nämlich über HEAT-MP-Sprengköpfe mit 420 mm Durchschlagskraft Das bedeutet, dass sie ihr Ziel auch dann beschädigen, wenn sie es nicht durchschlagen und bei einem Durchschlag erst recht verheerenden Schaden anrichten, insbesondere bei dünn gepanzerten Fahrzeugen, wo es zusätzlich noch bis zu 40% Bonusschaden gibt. Auch ohne diesen Bonusschaden wird das Fahrzeug in der Lage sein, potenziell 12.000 Schaden pro Minute zu verursachen, ihr könnt euch also vorstellen, was es mit einem BMD und dessen hauchdünner Panzerung anrichtet, der euch auf die Pelle rückt.

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Dabei sollte man natürlich nicht vergessen, dass es sich um ungelenkte Hubschrauberraketen mit relativ geringer Präzision handelt, die keine gezielten Angriffe ermöglichen. Beim Strela dreht sich eher alles darum, den Feuerknopf zu drücken und dabei zuzusehen, wie das halbe Schlachtfeld explodiert. Die Raketen sind auch wesentlich langsamer als Panzergeschosse und können dementprechend leicht bei Distanzangriffen abgefangen werden, weshalb sie sich eher für kurze und mittlere Distanzen eignen.

Angesichts seiner massiven Feuerkraft weist das Fahrzeug überraschend gute Tarneigenschaften auf und ist sehr manövrierfähig, auch wenn es mit einer Höchstgeschwindigkeit von ca. 60 km/h im Vergleich zu anderen SPz ziemlich langsam ausfällt. Der Vorteil bei der Tarnung hört natürlich da auf, wo ihr beginnt, die ganze Gegend mit Raketen einzudecken. Immerhin werdet ihr die Möglichkeit haben, euch ungesehen in Position zu bringen, bevor es losgeht – macht euch diesen Vorteil zunutze!

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Wie die meisten Modelle bei Armored Warfare basiert auch der Strela S-8 auf einem bereits existierenden Fahrzeug. Üblicherweise entstehen solche "Geniestreiche der Ingenieurkunst" im Rahmen unkonventioneller bewaffneter Konflikte und symbolisieren das technologische Verständnis von Rebellengruppen, die eher den Umgang mit Macheten als mit Schweißbrennern gewohnt sind. Dieses Modell entstand jedoch als offizielles Projekt in Charkiw und sollte die ukrainischen Panzerverbände im Bürgerkrieg unterstützen. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  • Strela-10-Wanne (modifiziertes MTLB-Modell)
  • B-8-Abschussvorrichtung mit 80 mm S-8-Raketen

Lasst uns zunächst einen Blick auf das Chassis werfen. Der Strela-10 ist eher bekannt unter seiner NATO-Bezeichnung SA-13 Gopher. Es ist ein Boden-Luft-Luftabwehrsystem auf Basis des russischen Truppentransporters MT-LB. Die Idee dahinter war, sowjetische Landstreitkräfte mit einem höchst mobilen, nicht unbedingt bei jedem Wetter einsetzbaren (und deshalb auch erschwinglichen) Luftabwehrsystem auszustatten. Die ersten Ergebnisse ließen jedoch stark zu wünschen übrig, sodass die ersten Strela-Modelle erst 1976 in Dienst gestellt wurden. Die Fahrzeuge nahmen an diversen Konflikten unter Beteiligung von Luftstreitkräften teil, darunter der Operation Desert Storm.

Für eine Kettenplattform ist das Fahrzeug mit etwas über 12 Tonnen extrem leicht. Es wird von demselben Motor angetrieben, wie der Truppentransporter MT-LB – einem 8-Zylinder-Dieselmotor vom Typ JaMZ-238V mit 240 PS. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt, wie bereits erwähnt, circa 60 km/h. Wie man sich bei dem geringen Gewicht denken kann, ist seine Panzerung sehr dünn und liegt höchstens bei 14 mm Stahl.

Der Startbehälter für die ungelenkten S-8-Raketen wurde etwa zur selben Zeit entwickelt, wie das Strela-System – für Hubschrauber und Erdkampfflugzeuge. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher S-8-Raketenmodelle, darunter HE, Tandem-HEAT, HEAT mit zusätzlichem FRAG-Effekt (diese Projektile sind im Spiel), sowie bunkerbrechende und thermobarische Geschosse.

Die Startbehälter wurden in großen Mengen produziert und in der ganzen Sowjetunion eingesetzt. Nach dem Zerfall des Imperiums blieben sie in mehreren aus der Sowjetunion hervorgegangenen Ländern im Einsatz. Es ist nichts besonderes an ihnen – einfache 08/15-Raketen, ungelenkt. Der Spaß beginnt erst, wenn man versucht, sie am Boden abzufeuern, obwohl sie nicht dafür vorgesehen sind – die Stabilisierungsflächen verlieren bei zu wenig Luftwiderstand ihre Funktion und die Raketen beginnen, in alle Richtungen herumzufliegen.

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Das ist in diesem Fall allerdings kein Problem, weil das Fahrzeug von den Ukrainern von vornherein als behelfsmäßiger Artillerie-Raketenwerfer konzipiert wurde, der keine bestimmten Panzer oder Objekte treffen sollte, sondern ganze Zielflächen. Die Effizienz einer solchen Kombination ist fragwürdig, doch der Einsatz beider Element macht durchaus Sinn.

Die Separatisten im Donbass verfügen über keine Kampfflugzeuge, weshalb die alten SAM-Raketensysteme (anders als die mit Kanonen ausgestatteten Schilkas), die nicht zur Feuerunterstützung auf dem Boden geeignet sind, für die ukrainische Armee keinen Nutzen darstellen. Was die Separatisten jedoch besitzen, sind eigene Flugabwehrstellungen, die den ukrainischen Luftstreitkräften in den ersten Tagen des Krieges übel zugesetzt haben, wodurch eine Menge an Ausrüstung nicht zum Einsatz gekommen ist, einschließlich der oben genannten Startvorrichtungen.

Die Strela S-8 tauchten wohl 2015 erstmals auf, seitdem kursieren im Internet diverse Bilder und Videos von schießenden Einheiten. Es ist nicht bekannt, wie viele insgesamt gebaut worden sind (ein Dutzend vielleicht), auf jeden Fall machen sie den Eindruck, voll einsatzfähig zu sein.

Macht euch also bereit, Kommandanten, denn schon bald wird der Strela S-8 bei Armored Warfare auffahren!

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