Kommandanten!
Wir freuen uns, euch den ersten japanischen Panzer bei Armored Warfare vorzustellen – den Kampfpanzer Type 90!
Die Entwicklung dieses Fahrzeugs begann 1976 als Teil des STC-Programms zum Bau eines modernen Panzers für die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte. Das Programm wurde kurz nach dem Start in TK-X umbenannt.
Es war durchaus nicht so, dass der damalige, in Massen produzierte Dienstpanzer der Japanzer, der KPz Type 74, kein solides Fahrzeug wäre, besonders wenn man die Zeit seiner Entstehung in Betracht zieht (frühe 1960er-Jahre). Doch das Auftauchen moderner sowjetischer Panzer, wie des T-64, T-64A und T-72, ließ den Type 74 schnell alt aussehen, sodass er Ende der 1970er, als er in nennenswerten Mengen einsatzfähig war, bereits als überholt galt. Mit seiner Stahlpanzerung und der 105-mm-Kanone war er zwar ungefähr auf einer Stufe mit der M60-Serie und dem Leopard 1, doch diese Attribute würden ihn nicht gegen die potenzielle Bedrohung gewappnet machen, die von der modernsten sowjetischen Panzertechnik ausging. Die Japaner jedenfalls wussten, dass die Zeit für einen besseren Panzer reif war – es war die Geburtsstunde des Type 90.
Und wo der Schwerpunkt bei japanischen Panzern bis dahin überwiegend auf deren defensiven Eigenschaften lag, würde auch diese Modell keine Ausnahme machen. Seit seinem Start im Jahr 1976 brauchte das Projekt einige Jahre, um Fahrt aufzunehmen. Einer der wichtigsten Grundsätze der japanischen Panzerproduktion hieß Autarkie. Demnach sollten so viele Teile der Herstellungskette aus einheimischer Produktion stammen, wie nur möglich. Das war nicht nur zeitraubend, sondern auch kostspielig. Zwischen 1978 und 1980 wra die japanische Öffentlichkeit jedoch nur widerwillig dabei, die Mittel für diverse Panzerkomponenten freizugeben, sei es für Kanonen oder Motoren.
Die allgemeinen Anforderungen an den Paner selbst wurden 1980 formuliert. Abgesehen von der bereits erwähnten Autarkie sollte der Panzer über modernste Verbundpanzerung verfügen und mit einer aus einheimischer Produktion stammenden 120-mm-Kanone von Japan Steel Works Ltd. ausgerüstet werden, die japanische Munition verschießen würde. Das war keine gute Entscheidung zugunsten des Fahrzeugs, weil die Entwicklung eines solchen Waffensystems langwierig und teuer ist. Dessen ungeachtet bauten die Japanzer zwischen 1982 und 1984 zwei Prototypen mit einer solchen Kanone, die bis 1986 eingehend getestet wurden.
Etwa um diese Zeit entschieden sich die Verantwortlichen aufgrund von steigenden Kosten und ständigen Verzögerungen dazu, ihre ursprünglichen Anforderungen zu revidieren und beschlossen stattdessen die Lizenzproduktion der berühmten 120-mm-Glattrohrkanone L/44 von Rheinmetall. Dies war die deutlich kostengünstigere Lösung und auch das Prinzip der Autarkie wurde aufrechterhalten, weil die Kanone schließlich in Japan selbst hergestellt werden sollte.
Dieses deutsch-japanische Projekt erwies sich deutlich erfolgreicher, als die letzte, vierzig Jahre zurückliegende Kooperation zwischen den beiden Ländern. Die zweite Serie von vier Prototypen entstand zwischen 1986 und 1988. Diese Modelle wurden bereits mit der deutschen Kanone ausgestattet und bis 1989 eingehend und erfolgreich getestet. Der Panzer wurde 1991 unter dem Namen Type 90 offiziell in den Dienst akzeptiert.
Das solide konzipierte Fahrzeug konnte sich mit seinen Zeitgenossen, dem amerikanischen Abrams und dem deutschen Leopard 2 durchaus messen. Es wog 50 Tonnen (das Gewicht war, unter anderem, so begrenzt, dass der Panzer die meisten japanischen Brücken überqueren konnte) und besaß im Gegensatz zu den meisten westlichen Panzerfahrzeugen (mit Ausnahme des Leclerc) eine 3er-Besatzung – der Ladeschütze wurde durch einen automatischen Lademechanismus ersetzt.
Die genaue Zusammensetzung der Panzerung ist bis heute geheim, man nimmt jedoch an, dass sie aus Stahl mit einer Art von Keramikeinlagen besteht. Obwohl der Turm an den des Leopard 2 erinnert, wurde er komplett in Japan entworfen und gebaut. Die Schutzeigenschaften standen deren anderer moderner Panzer aus den frühen 1990er-Jahren jedenfalls im Nichts nach und wurden durch folgende Komponenten noch erhöht:
- Laserwarnsystem
- ABC-Schutzsystem
- Nebelmittelwurfanlagen
Auch an Mobilität magelte es dem Type 90 nicht. Er wurde durch den wassergekühlten Zehnzylinder-Zweitakt-Dieselmotor Mitsubishi 10ZG mit automatischem Getriebe (4 Vorwärtsgänge, 2 Rückwärtsgänge) angetrieben, der ihn auf bis zu 70 km/h beschleunigte (42 km/h im Rückwärtsgang).
Mit einer hohen maximalen Geschwindigkeit war es jedoch noch nicht getan – am Ende spielt Agilität und Aufhängung die entscheidende Rolle auf dem Schlachtfeld und auch hier stach der Type 90 mit seinem Leistungsgewicht von 30 kW/t und der Kombination aus Drehstab- und pneumatischer Federung hervor, dank der die Wanne nach vorne oder nach hinten geneigt werden konnte. Eine Neigung zur Seite ist war nicht möglich.
Um die Beudetung dieser Eigenschaft zu würdigen, muss man wissen, dass Japan ein bergiges Land ist und die Fähigkeit, das Geschütz gut heben und senken zu können, ein wichtiges Merkmal darstellt. Ein Panzer, der mit Leichtigkeit sowohl ober- als auch unterhalb seiner Position feuern kann und eine hydropneumatische Federung besitzt, ist für Einsätze in solchen Konditionen perfekt geeignet. In diesem Fall konnte der Panzer seine Bodenfreiheit von 20 auf 60 cm erhöhen. Auf der anderen Seite war ein solches System extrem teuer und trieb die ohnehin schon hohen Produktionskosten weiter in die Höhe.
Dieses Manko sollte eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Fahrzeugs nach dem Zeitpunkt seiner Einführung spielen.
Eine weitere wichtige Komponente war die Feuerkraft. Wie bereits erwähnt ist der Panzer mit einer automatisch geladenen Lizenzversion der Rheinmetall L/44 Glattrohrkanone ausgerüstet gewesen. Die Präzision des Geschützes wurde durch eine Rohrschutzhülle und ein Mündungskontrollsystem gewährleistet. Die Kanone selbst wurde von einem im Turmheck angebrachten Mitsubishi-Autolader geladen und war voll stabilisiert. Sechzehn 120-mm-NATO-Standardgeschosse befanden sich abschussbereit im Autolader, weitere Munition wurde im Panzer gelagert. Die Feuerrate betrug zwischen 10 und 15 Schuss pro Minute.
Die computergesteuerte Feuerleitanlage des Panzers bestand aus einem Nikon-Visier, einer Fujitsu-Wärmebildkamera und einem Laserentfernungsmesser. Dank der automatischen Zielerfassung – einer seinerzeit hochmodernen Technologie – war die FLA in der Lage, Ziele aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Fahrtrichtung weiter zu verfolgen, die längst aus dem Blickfeld des Panzers verschwunden sind. Zusätzlich konnte das Fahrzeug im Hunter-Killer-Modus bedient werden, was bedeutet, dass der Kommandant ein Ziel markierten konnte, während der Richtschütze gleichzeitig noch ein anderes Ziel in Beschlag nahm.
Derart komplexe und fortschrittliche Funktionen hatten allerdings ihren Preis. Dessen ungeachtet waren die Japaner bereit, in ihr Militär zu investieren, um sich mit der bestmöglichen Ausrüstung einzudecken, die ihre Heimat vor der allgegenwärtigen Bedrohung durch die Sowjetunion schützen würde. Dann aber brach die Sowjetunion zusammen.
Jeder von euch, der die Artikel bai Armored Warfare aufmerksam verfolgt, kann sich sicher ausdenken, was als nächstes geschah. Einige Budgetkürzungen später, die im Zusammenhang mit dem Wegfall der unmittelbaren Bedrohung standen, verlangsamten die Herstellung des Panzers beträchtlich, weshalb die Japaner ihre in die Jahre gekommenen Type 74 und Type 61 über zwei Jahrzehnte verteilt ersetzten.
Der Type 90 wurde in mehreren Chargen zwischen 1990 und 2009 hergestellt. Die so entstandenen 341 Panzer reichten bei weitem nicht aus, um die älteren Maschinen im Dienst der Selbstverteidigungsstreitkräfte zu ersetzen. Der uralte Type 61 wurde 2000 endgültig ausgemustert, während der Type 74 bis heute in hundertfacher Ausführung seinen Dienst an der Seite des Type 90 versieht. Was den Type 90 selbst betrifft, so ist der oft als sein Nachfolger genannte KPz Type 10 nicht etwa als dessen Ersatz konzipiert worden, sondern als Ergänzung der Panzerflotte, allerdings ist es wieder ein kostspieliges Fahrzeug, dessen Herstellung nur langsam voranschreitet. Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, dass der Type 90 seinen Dienst noch lange Jahre versehen wird. Da der Panzer nur in Japan eingesetzt und nicht exportiert wurde (was auch durch sehr restriktive Exportbestimmungen bedingt war), verlief seine Einsatzgeschichte bislang ohne besondere Zwischenfälle und er wird wohl auch zukünftig keinen einzigen Schuss im Zorn abgeben.
Bei Armored Warfare wird der Type 90 ein Premium-Kampfpanzer des 7. Tiers sein. Vom Gameplay her wird er dem Leopard 2 und dem Abrams-Modell desselben Tiers ähneln und irgendwo zwischen den Basis- und Premiumversionen der genannten Fahrzeuge angesiedelt sein. Der Unterschied zwischen dem Leopard 2A5 und dem Type 90 wird im Vorhandensein eines automatischen Lademechanismus liegen, während die Panzer in Sachen Feuerkraft und Schutzeigenschaften ungefähr gleichauf sein werden. Die Panzerung des japanischen Fahrzeugs wird dabei etwas dünner ausfallen, was durch eine höhere Zahlvon Modul-Trefferpunkten kompensiert wird. Alles in allem wird er nicht der am besten gepanzerte KPz auf dem Schlachtfeld sein und bedachtes Spiel auf lange Distanz erfordern. Die fortschrittliche Elektronik wird es diesem Panzer ermöglichen, schneller zu zielen als jeder andere Panzer seiner Klasse und seines Tiers.
Doch die wirklich besondere Eigenschaft, die ihn von den anderen Fahrzeugen abheben wird, ist seine hydropneumatische Federung. Mit eurer Maus (genau wie beim regulären Zielen) könnt ihr das Fahrzeug nach vorne und nach hinten kippen, wodurch die Geschützhöhe und Neigung verändert wird. Dies erlaubt Schüsse, die andere Panzer nicht austeilen könnten. Darüber hinaus verfügt dieser Panzer über die Fähigkeit, sich ähnlich wie der Objekt 279 abzusenken und so seine Silhouette zu reduzieren. Wenn diese Fähigkeit aktiviert ist, verliert der Panzer etwas an Beweglichkeit und Sichtweite. Er erhält jedoch einen Tarnungsbonus und die Fähigkeit schneller zu zielen. In dieser abgesenkten Einstellung, stehen die hydropneumatischen Hubfunktionen nicht zu Verfügung.
Maximale Geschützhöhe:
Maximale Geschützsenkung:
Gesenkter Modus:
Präzise taktische Positionierung wird bei diesem Panzer der Schlüssel zum Erfolg sein.
Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!