Die sowjetische Panzerentwicklung der 1950er ist von dem Bestreben bestimmt gewesen, einen würdigen Nachfolger für den langsam alternden mittleren Panzer T-54 zu finden. Ein Programm wurde von dem Spezialentwicklungsbüro KB-60M der Charkow-Werke in Angriff genommen und gipfelte in einem der interessantesten sowjetischen Panzerprototypen seiner Zeit, dem Objekt 430.
Um die Hintergründe seiner Entwicklung besser zu verstehen, müssen wir uns in die dramatischen frühen Tage der Operation Barbarossa versetzen, als die deutsche Armee die sowjetischen Streitkräfte zermalmte und ins Landesinnere vordrang. Um die kostbaren Maschinen vor den Angreifern zu schützen, wurde das gesamte Werk aus Charkow nach Nizhnij Tagil verlegt, wo die Ingenieure bis zum Ende des Krieges an neuen Panzerfahrzeugen arbeiteten. Ihre Fahrzeuge sollten die deutschen Besatzer vernichten. Das charkower Entwicklungsbüro wurde mit dem Büro von Uralwagonsawod zusammengelegt und konnte erst in den frühen 1950ern in das vom Krieg verwüstete Charkow zurückkehren. Die Trennung setzte dem Büro von Uralwagonsawod unerwartet schwer zu, auch weil einige der besten Ingenieure in die ukrainische Sowjetrepublik zurückkehrten, darunter A.A. Morosow, der spätere Chefingenieur des KB-60M.
Als die Armee in den 50er Jahren den Auftrag für einen Nachfolger des T-54 vergab, ist das Entwicklungsbüro in Charkow als einziges in der Lage gewesen, umgehend reagieren zu können. Bei Uralwagonsawod erholte man sich von personellen Verlusten, während die Entwicklungsbüros in Tscheljabinsk und Leningrad damit beschäftigt waren, schwere Panzer zu entwerfen.
Der erste Prototyp mit dem Arbeitsnamen „T-64“ wurde den Militärs 1953 vorgestellt. Den Verantwortlichen gefiel, was sie sahen und so wurde am 2. April 1954 per Erlass Nr. 598-265 des Ministerrats der UdSSR die Weiterentwicklung des Projekts unter dem Namen „Objekt 430“ in Auftrag gegeben. Bereits im selben Jahr wurde ein detaillierter Entwurf präsentiert, im Mai 1955 war das technische Entwicklungsstadium abgeschlossen. Am 11. Juli 1956 trat das Projekt mit der Vorstellung eines Holzmodells des Objekt 430 in die heiße Phase.
Objekt 430 hielt sich an das Standarddesign der sowjetischen Panzer, das stellenweise noch heute gültig ist: gut gewinkelte und sehr dicke Panzerung der Wannenfront (120 mm; in Sachen Panzerstärke vergleichbar mit dem schweren Panzer T-10), einen geschweißten, extrem widerstandsfähigen Geschützturm und eine gezogene 100-mm-D-54TS-Kanone. Auch wenn die Kanone selbst eine interessante Entwicklungsgeschichte besaß, erwies sie sich am Ende als zu schwach, um die D-10T würdig zu ersetzen.
Im Jahre 1957 wurden zwei Prototypen gebaut („Objekt 430-1Z“ und „Objekt 430-2Z“). Neben Fabriktests wurden Vergleichstests mit dem Konkurrenzprojekt angesetzt - dem „Objekt 140“ von Uralwagonsawod, an dem die Arbeiten 1952 begannen. Die Testläufe brachten bei beiden Prototypen einige Defekte und Probleme ans Tageslicht (insbesondere bei Motoren und Wartung), was dem Erfolg beider Modelle jedoch keinen Abbruch tat und das Werk in Charkow am 6. Juni 1958 mit dem Bau drei weiterer Prototypen für Militärtests beauftragt. Die Modelle mit den Bezeichnungen „Objekt 430-1P“, „Objekt 430-2P“ und „Objekt 430-3P“ sind im Dezember 1959 bereit für die Tests gewesen.
Alle drei nahmen an den in zwei Abschnitte unterteilten Tests teil. Der erste Abschnitt, bei dem die Prototypen 2 und 3 teilnahmen, fand vom 7. März bis zum 10. Juli 1960 statt. Der zweite Testabschnitt mit den Prototypen 1 und 2 vom 26. Januar bis zum 20. Mai 1961.
Aufgrund der Testergebnisse wurden zwei der Modelle modifiziert (Objekt 430-2Z und Objekt 430-3P) und infolge dessen in „Objekt 430M-1“ und „Objekt 430M-2“ umbenannt. Auch wenn das Testkomitee mit den Testreihen von Objekt-430 durchgehend zufrieden war und das Modell alle Kriterien für die Serienproduktion erfüllte, konnte ein gewichtiger Nachteil nicht geleugnet werden: Der neue Panzer brachte im Vergleich zum T-54 keine nennenswerte Leistungssteigerung.
Zur selben Zeit fanden Tests von Objekt 165 und Objekt 166 statt - diese beiden Fahrzeuge (die anschließend als T-62A und T-62 in Produktion gehen sollten) besaßen einen bedeutenden Vorteil: Sie setzten keine neuen Infrastrukturen der Produktionswege voraus, weil sie auf Komponenten und Lösungen des T-54 aufbauten.
Ein Vergleich der Testreihen und die Tatsache, dass der Prototyp aus Charkow im Vergleich zum T-54 keine nennenswerte Steigerung bot, führte zum Erlass Nr. 141-58 des Ministerrats der UdSSR vom 17. Februar 1961, der das Projekt „Objekt 430“ offiziell für beendet erklärte. Die zeitweilig geführte Bezeichnung T-64 ging später auf den mittleren Panzer „Objekt 432“ über, der anschließend unter diesem Namen produziert wurde.
Bei Armored Warfare
Bei Armored Warfare ist Objekt 430 ein Premium-Kampfpanzer auf Tier 3. Aufgrund seines Premiumstatus besitzt er keine verbesserbaren Module, auch wenn es mit einer Nachrüstung im Universalslot aufgebessert werden kann. Er besitzt eine für sein Tier durchschnittliche Panzerung: Gut gewinkelt, sehr stark an der Turmfront, jedoch ohne die HEAT-Abwehr-Qualitäten einer Verbundpanzerung des T-64, weshalb sie von hochrangigen Kanonen vom Typ 105-mm-L7, 115 mm-Glattrohrkanonen (T-62) und ähnlicher Geschütze durchbohrt werden kann. Nichtsdestotrotz garantieren seine 990 HP dem Spieler eine für Tier 3 überdurchschnittliche Leistung.
Auch die Mobilität des Fahrzeugs liegt eher im Durchschnitt und ähnelt in der Leistung grob dem T-64. Sein 850-PS-Motor bringt ihn auf 55,8 km/h und beschleunigt auf 32 Km/h in 8,5 Sekunden. Objekt 430 ist mit seiner gezogenen 100-mm-Kanone D-54TS (auch bekannt als U-8TS) mehr als gut ausgerüstet. Es ist in der Lage, AP-, HEAT- und HE-Projektile mit den folgenden Eigenschaften zu feuern:
- Panzerbrechend: 233 mm Durchschlag, 262 Schaden, 1200 m/s Mündungsgeschwindigkeit
- HEAT: 193 mm Durchschlag, 288 Schaden, 750 m/s Mündungsgeschwindigkeit
- HE: 17 mm Durchschlag, 295 Schaden, 500 m/s Mündungsgeschwindigkeit
- Feuerrate: 7,5 Schuss pro Minute
- Nachladezeit: 8 Sekunden
- Zielzeit: 3,9 Sekunden
- Rohrsenkung: -6/+14
Die eher langsame Zielzeit und durchschnittliche Präzision machen das Fahrzeug bestenfalls zu einem „Raufbold“. Die panzerbrechenden Geschosse können gegen eine Vielzahl von Zielen eingesetzt werden, während die HEAT-Projektile Gegner mit dünner Panzerung vernichten können.
Wenn du den Nahkampf bevorzugst, ist der Objekt 430 der ideale Premium-Panzer für dich.