Beim Wiesel 1 HOT handelt es sich um eine Spezialvariante der Wiesel-1-Fahrzeugfamilie. Die Idee, einen Wiesel 1 mit einem HOT-Raketensystem auszustatten (das zu jener Zeit noch gar nicht so hieß), wurde bereits in der allerersten Aufstellung der taktischen Forderungen im Jahr 1970 formuliert.
Das Panzerabwehrraketensystem Euromissile HOT (französisch Haut subsonique Optiquement Téléguidé = deutsch hoher Unterschallbereich optisch ferngelenkt) stellte eine logische Wahl für das geplante Fahrzeug dar. Es wurde gemeinsam von der Bundesrepublik Deutschland (Bölkow) und Frankreich (Nord) als Ersatz für das ältere SS.11-System entwickelt, wobei die Entwicklung 1970 bereits weit fortgeschritten war. Die Durchschlagskraft der 136-mm-Kaliber-Raketen konnte sich sehen lassen – zu Beginn der limitierten Produktion waren die Geschosse in der Lage, ca. 800 mm RHAe zu durchschlagen ( theoretisch also 200 mm mehr gegenüber einem vergleichbaren TOW-Modell) und besaßen eine Kampfreichweite von bis zu 4000 Metern.
Bei dem ursprünglichen, später abgelehnten Modellvorschlag von Porsche entschied man sich für den TOW-Werfer, was das Ende der HOT-Variante für nahezu 30 Jahre bedeutete. Die Gründe für den Wechsel wurden damals zwar nicht publik gemacht, liegen jedoch auf der Hand. Zum einen befand sich die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit bei der Waffenentwicklung im Jahr 1970 noch im Aufbau. Um des Erfolges willen waren die Deutschen generell zu Kompromissen und Zugeständnissen bereit. Zum anderen wurde das ursprüngliche TOW-System nicht nur in den frühen 1970er-Jahren entwickelt, sondern auch im Kampf getestet (der erste Einsatz fand im Vietnamkrieg statt). Es ist daher gut möglich, dass die Deutschen darin eine realistischere Option sahen, als im HOT, dessen Produktion erst sechs Jahre später begann.
Der Prototyp einer weiteren, mit dem HOT-System ausgerüsteten Variante des Wiesels 1 wurde der Öffentlichkeit 1988 während des Tags der offenen Tür der Luftlandebrigade 26 „Saarland“ vorgestellt. Diese Variante war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Euromissile und Thomson TTD Optronique.
Anders als bei der vorangegangenen TOW-Version war der Werfer Teil eines Moduls namens ATM (Anti-Tank Modular System), der den Werfer mit moderner Elektronik und Optik kombinierte, darunter:
- Wärmebildkamera
- Laserabstandsmesser
- CCD-Tageslichtkamera
Interessanterweise ließ sich das elektronische Modul um ca. 2 Meter erweitern, was einen besseren Blickwinkel ermöglichen sollte. Der Geschützturm war unbemannt und wurde von der Wanne aus bedient.
Das Fahrzeug war nicht als reiner Panzerkiller ausgelegt, es eignete sich für eine Vielzahl unterschiedlicher Aufklärungsaufgaben und konnte auch gegen gepanzerte Ziele eingesetzt werden. Gegen leichtere Ziele war das Fahrzeug mit einer 20-mm-Kanone von Rheinmetall ausgerüstet, die je nach Aufgabe durch ein 12,7-mm-Maschinengewehr oder einen Granatwerfer ausgetauscht werden konnte.
Ein weiterer ATM-Prototyp mit abermals verbesserter Optik wurde während des Tags der Infanterie 2004 präsentiert. Die modernste Version kam ohne Maschinenkanone aus, es blieben nur noch der Werfer und das Maschinengewehr übrig. Es existiert eine weiteres Modell mit zwei Werfern anstelle von einem, das als Tier-7-Jagdpanzer Eingang in Armored Warfare gefunden hat.
Bei dem HOT-System im ATM-Modul handelt es sich natürlich nicht um das in den 1970ern vorgeschlagene System. Die neueste Variante (HOT-3) wurde 1998 entwickelt und besteht aus einem 150-mm-Tandemsprengkopf, der nicht nur ERA-Panzerung außer Gefecht setzt, sondern nach neuesten Angaben bis zu 1000 mm RHAe durchschlägt. Darüberhinaus wurde die maximale Reichweite um 300 auf 4300 Meter erhöht und das Geschoss durch zusätzliche Maßnahmen entstört. Ältere HOT-Varianten wurden nach ihrer Einführung weithin exportiert und einige kamen sogar zum Einsatz (darunter im Syrienkrieg).
Thomson und Euromissile boten die ATM-Variante der Bundeswehr an und präsentierten ihre Vorzüge an den oben genannten Prototypen. Die HOT-Variante des Wiesels war jedoch nicht in der Lage, die TOW-Version aus der eingefahrenen Versorgungskette der Bundeswehr zu verdrängen.
Bei Armored Warfare ist der Wiesel HOT in zwei Versionen verfügbar – als Standard-Jagdpanzer auf Tier 7 in Sophie Wölflis Baum und als Premium-Tier-7-Jagdpanzer Wiesel HOT WOLF mit besonderer Tarnung. Beide wurden im Update 0.19 vorgestellt, um das alte Wiesel-1-Modell zu ersetzen. Der Wiesel 1 HOT kann aktuell mit einem anderen neuen Tier-7-Fahrzeug freigeschaltet werden, dem Warrior MILAN.
Der Wiesel 1 HOT gehört zu den mobilsten Fahrzeugen seiner Klasse. Er ist sehr schnell und extrem wendig – viel mehr, als vergleichbare Jagdpanzer auf Rädern. Gleichzeitig ist er sehr klein und verwundbar, weshalb er sich auf seine Qualitäten verlassen muss. Der Wiesel 1 HOT ist das ideale Fahrzeug für Spieler, die ihre Feinde auf große Distanz halten und mit mächtigen Raketen beschießen wollen.
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!