Der Kornet-EM ist eines von zwei Tier-10-Fahrzeugen, die im Update 0.24 ins Spiel kommen. Einfach ausgedrückt stellt er eine Kombination aus zwei bereits zuvor existierenden Komponenten dar:
- Schützenpanzer GAZ Tigr
- Lenkflugkörpersystem Kornet-EM
Lasst uns mit der Tigr-Plattform anfangen. Der GAZ Tigr ("Tiger") ist eine vielseitig einsetzbare zweiachsige Plattform, die in einer Vielzahl von Modifikationen erhältlich ist, angefangen von ungepanzerten Arbeitsfahrzeugen bis hin zu einem leichten, gegen Beschuss durch Kleinkaliberwaffen geschützten MTW.
Kornet-EM
Die Entwicklung des Tigr wurde um die Jahrtausendwende durch einen Auftrag der Bin Jabr Group Ltd. (BJG) initiiert. Diese aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende Firma war darauf aus, eine leichte universelle Rad-Fahzeugplattform zu entwickeln und wollte für diesen Zweck ca. 60 Millionen US-Dollar investieren. Man bestimmte das Gorkier Automobilwerk (GAZ) in Nischnij Nowgorod als Entwickler des Fahrzeugs und die ersten drei Prototypen wurden 2001 auf der IDEX-Ausstellung in Abu Dhabi unter dem Namen Tiger der Öffentlichkeit vorgestellt.
Den Arabern gefiel das Fahrzeug, was sie jedoch nicht daran hinderte, den Vertrag mit GAZ aus unerklärlichen Gründen vorzeitig zu beenden. Da die BJG sowohl für die Entwicklung des Projekts, als auch für die Prototypen bezahlt hatte, begann sie stattdessen, den Tiger vier Jahre später (in 2005) unter dem Namen "Nimr" (Tiger auf Arabisch) in den VAE zu produzieren.
Es versteht sich von selbst, dass die Vertreter von GAZ über diese Entwicklung nicht gerade glücklich waren, da der Vertrag schließlich Testläufe und eine in Russland angesiedelte Serienproduktion vorsah, in die GAZ bereits beträchtliche Summen investiert hatte.
Der Vertragsbruch hinterließ einen bitteren Nachgeschmack – und einen halb fertigen Prototypen. Die Russen jedenfalls sammelten sich wieder und machten sich an die Arbeit. Die meisten technischen Unterlagen wurden zwar den Arabern überlassen, doch mit dem Prototypen als Muster und einigen Kopien von Originaldokumenten, die "auf wundersame Weise zurückgeblieben" waren, konnten sie das Fahrzeug rekonstruieren, sodass der Direktor der GAZ-Fabrik 2002 die Herstellung von drei unterschiedlichen Prototypen in Auftrag geben konnte:
- Einen gepanzerten Dreitürer
- Einen ungepanzerten Zweitürer
- Einen ungepanzerten Viertürer
Alle drei Varianten waren auch im Innern unterschiedlich ausgestattet, erhielten jedoch dieselbe Bezeichnung – GAZ-2975 "Tigr" – und wurden 2002 auf der MIMS-Ausstellung in Moskau der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Präsentation war ein voller Erfolg. Nachdem zwei der drei Prototypen an die Moskauer SOBR-Abteilung (Schnelle Spezialeinsatztruppe der Russischen Nationalgarde) für einen Probebetrieb überlassen wurden, weckten sie das Interesse des Innenministeriums der Russischen Föderation, das fortan als Auftraggeber auftrat. Auch diese Testläufe waren von Erfolg gekrönt, sodass im Jahr 2005 eine Serienproduktion in der Maschinenbaufabrik Arsamaisk (AMZ) begann, wo bis heute mehrere Varianten dieses Fahrzeugs produziert werden.
Eine dieser Varianten ist der leichte Jagdpanzer Kornet-EM, der aus einer modernisierten gepanzerten Tigr-Variante namens Tigr-M (Chassis BPK-233116) und zwei Kornet-EM-Raketenwerfern besteht. Die Bezeichnung für diese kombinierte Variante lautet 3P163-3.
Kornet-EM
Das Fahrzeug wiegt ungefähr 7 Tonnen und bietet einen STANAG-4569 Schutz der 1. Stufe gegen nicht-panzerbrechende 5,56-mm- und 7,62-mm-Standard-NATO-Geschosse. Das ist natürlich nicht viel, aber angesichts der Rolle des Fahrzeugs als Panzerkiller auf lange Distanz völlig ausreichend. Die Chassis wäre schlichtweg zu leicht, um einen sinnvollen Schutz gegen andere gepanzerte Fahrzeuge zu installieren.
Das Fahrzeug wird von einem YaMZ-5347-Motor mit 215 PS angetrieben, der es auf mehr als 100 km/h beschleunigt (140 km/h im Falle des Tigr-M, während der schwerere Kornet-EM etwas langsamer ausfallen dürfte).
Die wichtigste Komponente stellt das Raketenwerfersystem Kornet dar. Beim Kornet-EM besteht es aus zwei Werferarmen mit je vier Lenkwaffen. Das Kornet-EM-System stellt eine Exportvariante der russischen Panzerabwehrlenkwaffe Kornet-D1 dar. Die beiden Werferarme können unabhängig voneinander bedient werden. Während der Fahrt sind sie ins Fahrzeug eingezogen und werden nur ausgefahren, wenn sie abgefeuert werden sollen. Sie sind in ca. 7 Sekunden einsatzbereit.
Im ausgefahrenen Zustand können sie auf +45 Grad angehoben und auf +5 Grad abgesenkt werden. Das Fahrzeug führt insgesamt 16 Raketen mit sich, wobei sich 8 in den Werfern befinden und weitere 8 als Reserve fungieren (jeweils eine für jeden Lauf). Nach dem Abschuss werden die Werferarme zum Nachladen ins Fahrzeug eingezogen.
Bei den von diesem System verwendeten lasergelenkten Raketen handelt es sich um 9M133-Kornet-Modelle, die in einer Vielzahl von Varianten angeboten werden, angefangen von der standardmäßigen Tandem-Sprengkopf-Panzerabwehrlenkwaffe 9M133 (die nach Überwindung von ERA bis zu 1000 mm RHAe durchschlagen kann) bis hin zu den größeren 9M133F mit einem massiven HE-Sprengkopf.
Darüber hinaus verwendet der Kornet-EM auch modernisierte Versionen dieser Lenkflugkörper (9M133M-2, 9M133FM-3), die bis zu 1300 mm Panzerung durchschlagen können und deren Reichweite von 5 auf 10 km erhöht wurde. Jede dieser Raketen wiegt ca. 30 kg und erreicht eine Fluggeschwindigkeit von ca. 310 m/s.
Der Werfer verfügt über eine Wärmebildkamera der dritten Generation, sowie einen Laserabstandsmesser.
Das Fahrzeug selbst wurde bis jetzt nicht im Kampf eingesetzt, ganz im Gegensatz zu dem Raketensystem, dessen Exportvariante seit dem Beginn des Jahrhunderts in großer Stückzahl an mehrere Staaten des Nahen Ostens verkauft wurde, darunter an Syrien, wo sie immer wieder bei Kampfhandlungen zum Einsatz kommen.
Erstmals wurden die Kornet-Raketenwerfer 2006 von der Hisbollah eingesetzt, wobei die Israelis einige ihrer Panzer verloren, einschließlich Merkavas. Die konkrete Menge von Panzern, die den Kornets zum Opfer gefallen sind, ist nicht bekannt, man geht jedoch von über hundert eliminierten Panzern und über 30 toten Besatzungsmitgliedern aus. Syrien soll die Waffen an die Hisbollah geliefert werden.
Kornet-EM
Eine große Menge dieser Raketensysteme wurde an Syrien geliefert, wo sie seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs praktisch von jeder Konfliktpartei eingesetzt wurden und eine große Zahl an Verlusten zu verantworten haben, sei es unter den Panzereinheiten der Regierungsarmee oder den M60T und Leopard 2A4 der türkischen Eingreiftruppen. Auch der IS erbeutete einige dieser Werfersysteme von Regierungstruppen und setzte sie sowohl in Syrien, als auch im Irak ein.
Bei Armored Warfare wird der Kornet-EM ein Jagdpanzer des 10. Tiers sein. Wie aus dem Text hervorgeht und der Name bereits andeutet, wird er mit zwei ATGM-Werfern ausgestattet sein, die über ein ganz besonderes System verfügen werden, das zwei unterschiedliche Abschussmodi ermöglichen wird.
In einem Modus wird nur ein Werfer aktiv sein, gleichwohl das Fahrzeug vier Raketen (eine Werferladung) in jede Richtung wird verschießen können. Im zweiten Modus ist die Abschussachse zwar begrenzt (nach vorn gerichtet), doch das Fahrzeug kann alle acht Raketen in einer einzigen Salve verschießen (ähnlich dem Abrams AGDS), worauf ein langes Nachladen folgt.
Während die Stahlpanzerung so gut wie keinen Schutz bietet, wird sihc das Fahrzeug in Sachen Manövrierfähigkeit mit dem Tier-9-SPz CRAB messen können und ihn damit zum ultimativen Raketenwerfer des Spiels machen.
Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!