Kommandanten!
Wie wir bereits angedeutet haben, wird die für den zweiten Teil der Season Arabian Nights geplante neue Fortschrittslinie nicht ausschließlich aus französischen Fahrzeugen bestehen. Auf Tier 4 werdet ihr zum Beispiel auf den ins Spiel zurückgekehrten italienischen KPz OF-40 treffen. Und heute möchten wir euch ein weiteres italienisches Fahrzeug vorstellen, das auf Tier 6 auftauchen wird – den Jagdpanzer C-13 TUA.
C-13 TUA
Wie der Name bereits andeutet, bildet das Fahrzeug eine Kombination aus dem italienischen SPz C-13 und dem Waffensystem TUA (TOW Under Armor). Beim C-13 handelte es sich um ein privates italienisches Entwicklungsprogramm von OTO Melara aus den 1980er-Jahren, bei dem eine vielseitig einsetzbare Kettenplattform für den Export entwickelt werden sollte.
Die Plattform wurde kreiert, um eine ziemlich enge Nische zu besetzen. Damals wimmelte es geradezu rund um den Globus von M113. Sie waren billig, robust, einfach zu warten und für jeden in großen Mengen zu haben, der nicht an die Ausrüstung der Sowjets gebunden war. Gleichzeitig boten sie nur rudimentären Schutz und verfügten über relativ einfache Technik. Auf der anderen Seite des Spektrums standen moderne westliche SPz vom Typ FV510 Warrior, die zwar über fortschrittlichste Technik verfügten, dafür aber auch sehr teuer waren.
Die C-13-Plattform hingegen lag irgendwo dazwischen. Der Name bezog sich auf die Gewichtsklasse – die Grundversion der Plattform (ein MTW) wog circa 13 Tonnen. Die Idee bestand darin, etwas zu kreieren, das nicht so primitiv und billig rüberkommen sollte, wie der M113, gleichzeitig aber nicht allzu teuer sein würde und mit diversen Waffensystemen ausgerüstet werden konnte. Den Entwicklern schwebten dabei mehrere Rollen vor, angefangen mit einem einfachen MTW, über einen SPz bis hin zu einem ausgewiesenen Jagdpanzer. Zu den potenziellen Kunden zählten neben Italienern und Franzosen Länder des Nahen Ostens. Die ersten zwei Prototypen wurden 1983 präsentiert und drei weitere, unterschiedlich konfigurierte Vorführmodelle entstanden zwischen 1984 und 1987. Eines dieser Modelle wurde mit einem Turm vom Typ Emerson (ESCO) TUA (TOW Under Armor) ausgestattet, wie er auch vom amerikanischen M901 ITV verwendet wurde.
Die Aufgabe dieser Variante sollte darin bestehen, gegnerische Panzer auszuschalten, wie sie seit Jahrzehnten auf den Schlachtfeldern des Nahen Ostens anzutreffen waren, ohne die Besatzung des TOW-Raketenwerfers dem Beschuss durch Kleinkaliberwaffen und andere Bedrohungen auszusetzen. Die Lösung bestand in einem einfahrbaren Turm, der für den Abschuss ausgefahren werden konnte, um für den Nachladevorgang wieder versenkt zu werden. Die große und geräumige Wanne eines MTW galt für diese Variante als ideal, schließlich wählten auch die Amerikaner einen M113 für diese Rolle.
Die italienische C-13-Variante war mit 14,6 Tonnen etwas schwerer als der amerikanische M901 ITV. Die übliche Drei-Mann-Besatzung mit Kommandant, Richtschützen und Fahrer musste, wie beim M901, auf vier Mann erweitert werden – der zusätzliche Ladeschütze musste die eingefahrenen leeren Startgeräte aus der Wanne heraus mit Raketen nachfüllen.
C-13
Der C-13 war ähnlich breit, wie der M113, dabei jedoch ungefähr einen Meter länger. Um das Gewicht niedrig zu halten wurde das Fahrzeug komplett aus Aluminium gebaut. Die Wannenstärke betrug rundum 50 mm, die Panzerung wurde durch zusätzliche, 10 mm starke Stahlplatten an den Seiten und an der Front verstärkt. Insgesamt bot das Fahrzeug seiner Besatzung vollständigen Schutz gegen panzerbrechende 12,7-mm-Maschinengewehrkugeln auf 100 Meter, was eine signifikante Verbesserung gegenüber dem M113 darstellte. Zusätzlich konnte das Fahrzeug mit Schürzen aus Hartgummi oder Aluminium ausgestattet werden, die teilweise das Fahrwerk abdeckten, als Schottpanzerung agierten und den Schutz gegen reaktive Panzerbüchsen erhöhten. Als Standardausrüstung verfügte der Panzer außerdem über eine automatisierte Brandunterdrückungsanlage, weitere Module, wie das ABC-Filtersystem, waren jedoch optional.
Der C-13 TUA wurde von einem 9,72-Liter-Turbolader-V6-Dieselmotor vom Typ Isotta-Fraschini ID38 SS angetrieben. Interessanterweise war dieses Modell ursprünglich ein Schiffsmotor, der für den Bodeneinsatz modifiziert und abgeschwächt wurde (die Seevariante brachte es auf bis zu 1000 PS). Die Leistung des modifizierten Motors ist nicht eindeutig bekannt, da er es offiziellen Quellen zufolge zwar auf 334 PS brachte, der Hersteller aber auch eine optionale Verstärkung auf 449 bis 500 PS anbot. In seiner Basisform beschleunigte er den C-13 jedenfalls auf bis zu 70 km/h und sorgte für eine ansehnliche Wendigkeit. Parallel wurden andere Motoroptionen angeboten, wie etwa der Dieselmotor MTU 8V183TA22 mit 368 PS.
C-13
Wie bereits erwähnt wurde das Fahrzeug mit einem Turm des Typs Emerson (ESCO) TUA mit zwei TOW ATGM-Werfern ausgerüstet. Der Turm war zentral am Fahrzeug angebracht und komplett schwenkbar. Beim Abschuss neigte sich der Turm automatisch aufwärts und zog sich anschließend in Richtung Heckluke, wo der Ladeschütze wartete, um den Starter nachzuladen, wobei er zwar Kopf und Arme bloßlegen musste, diese allerdings durch spezielle Panzerplatten geschützt waren.
Das ursprüngliche Modell BGM-71 TOW konnte auf BGM-71 TOW-2 aufgerüstet werden, der folgende Lenkflugkörper verschießen konnte:
- BGM-71C ITOW mit standardmäßigem HEAT-Sprengkopf und 630 mm Durchschlagskraft
- BGM-71D TOW-2 mit standardmäßigem HEAT-Sprengkopf und 900 mm Durchschlagskraft
- BGM-71E TOW-2A mit Tandem-HEAT-Sprengkopf und 900 mm Durchschlagskraft nach ERA
- BGM-71F TOW-2B, ein HEAT-Lenkflugkörper mit Top-Down-Angriffsmodus
Der Höhenrichtbereich der Raketenwerfer betrug +35° bis -30°.
Die C-13-Plattform wurde stets als zuverlässig und solide gelobt, wann immer einer der entstandenen Prototypen irgendwo seine Aufwartung machte, konnte am Ende jedoch keine Käufer begeistern. Das usrprüngliche, auf den spezialiserten Einsatz ausgerichtete Marketing wurde verworfen und die Plattform anschließend als direkte Nachfolge des M113 beworben, allerdings wieder ohne Erfolg. Und weil immer neue Fahrzeuge dieser Kategorie auf den Markt kamen, entschied man sich bei OTO Melara, die Entwicklung des C-13 einzustellen und die Ressourcen in einer Zusammenarbeit mit dem deutschen MaK-Konzern einzusetzen. Die dabei entstandene AV90-Plattform stellte im Grunde eine größere, aufgewertete Version des C-13 dar und ersetzte das ältere Modell komplett.
Aber auch dieser Plattform war kein Erfolg beschieden, sodass die Entwicklung des Modells AV90 Ende der 1990er-Jahre eingestellt und das im Verlauf des Projekts angehäufte Wissen bei der Entstehung des italienischen SPz Dardo zum Einsatz kam. In diesem Sinn wirkt das Vermächtnis des C-13 bis heute nach.
Bei Armored Warfare wird der C-13 TUA ein Jagdpanzer des 6. Tiers sein. Vom Gameplay her wird er an die größeren TOW-Jagdpanzer im Spiel vom Typ NM142 erinnern und sich darauf konzentrieren, hinter der Frontline zu bleiben und mächtige Angriffe mit Lenkflugkörpern aus sicherer Distanz zu starten, ohne dabei selbst entdeckt zu werden.
Wie bei der neuen Händlerin im Update Arabian Nights üblich, wird es auch bei diesem Panzer diverse Aufrüstungsoptionen geben, um euch interessante Wahlmöglichkeiten zu bieten. Zum einen kann das Fahrzeug wie folgt konfiguriert werden:
- Als Scharfschütze auf lange Distanz durch erhöhte Tarnung einschließlich Extrabonus auf feindliche Wärmebildgeräte
- Als mobiler taktischer Scharfschütze mit erhöhter Mobilität, erhöhter Robustheit und Reaktionszeit
Zusätzlich bekommt ihr in den höchsten Ebenen des Upgradebaums die Möglichkeit, das Fahrzeug erneut aufzurüsten,
- sodass ihr effektiv in Salven schießen und beide Raketen gleichzeitig in die Luft schicken könnt, um eure Gegner mit einem tödlichen Doppelschlag zu vernichten.
- Oder ihr konfiguriert das Fahrzeug für den Einsatz von TOW-2B-Raketen mit Top-Attack-Funktion.
Der C-13 TUA wird das vorerst letzte Fahrzeug sein, das im Update 0.28 vorgestellt wird. Die Einführung der übrigen Fahrzeuge der neuen Linie, die wir euch zu gegebener Zeit vorstellen werden, ist für ein zukünftiges Update geplant. Bleibt also dran!
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!