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In Entwicklung: Magach 6B Gal Batash

Kommandanten!

In den vorangegangenen Artikeln haben ihr euch bereits mit der Kampfpanzerserie Magach vertraut gemacht, die eine Kampfwertsteigerung der amerikanischen M48-Patton-Serie für den Einsatz in der israelischen Armee darstellte. Bei unserem heutigen Helden, dem Magach 6 handelt es sich, einfach ausgedrückt, um ein Modell der M60-Serie, das wiederum für den Dienst in der IDF aufgewertet wurde. Klingt einfach? Keine Bange, es wird noch kompliziert genug.

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Magach 6B Gal Batash

In den frühen 1970er-Jahren wurde Israel konstant mit amerikanischen Waffen beliefert, was ein Gegengewicht zu den massenhaften Waffenlieferungen der Sowjetunion an deren arabische Verbündete darstellen sollte. Darunter waren auch einige der zu jenner Zeit besten amerikanischen Panzer. So wurden im Jahr 1971 die ersten 150 Einheiten der M60-Serie M60 in Haifa angeliefert und erhielten die Bezeichnung Magach 6 gefolgt von einigen M60A1 in 1973.

Und hier wird die Sache erst richtig interessant.

Zum einen wurden die M60 (anders als in vorangegangenen Artikeln beschrieben) zusammen mit M60A1-Modellen und deren Nachfolgern ausgeliefert. Der Grund, warum diese Tatsache so selten angehführt wird, liegt wohl an der Ähnlichkeit zwischen dem M60 und den aufgewerteten M48-Versionen und den daraus resultierenden Verwechslungen.

Zum anderen wurden zwei unterschiedliche Panzer mit dem Namen Magach 6 bedacht:

  • Der eigentliche M60 (Magach 6) bzw. die ersten Modelle der M60-Serie mit dem charakteristischen, an den M48 erinnernden runden Turm und einer massiven Kuppel.
  • Der M60A1 (und der M60A3) mit der Bezeichnung Magach 6A (6 Alef)

Leider neigen viele Quellen dazu, die Fahrzeuge nach Belieben auszutauschen und pauschal als M60 abzuhandeln, was zu einiger Verwirrung führt. Um etwas Klarheit in das Thema einzubringen:

  • Der M60 Magach 6 war parallel zum Magach 6A im Einsatz und wurde später zum Magach 7 aufgewertet
  • Das Modell M60A1/M60A3 Magach 6A wurde zum Magach 6B und schließlich zum Magach 6B Gal Batash aufgewertet

Bevor wir uns jedoch der Geschichte des M60 Magach 6 zuwenden, wollen wir einen Blick auf die M60A1-Serie werfen.

Von allen Panzern, die den Israelis zur Auswahl standen, stellten die Fahrzeuge der M60A1-Serie zu jener Zeit die wohl beste Wahl dar. Nach dem misslungenen Versuch, an britische Chieftain-KPz zu gelangen, stellten sich die amerikanischen Panzer als optimale Option dar, insbesondere angesichts der wankelmütigen Natur der britischen und französischen Nahostpolitik.

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Magach 6A

Der M60A1 in seiner Grundausführung stellte im Vergleich zur M48-Serie eine klare Kampfwertsteigerung dar. Eine ausführliche Beschreibung seiner Entwicklung findet ihr in unserem Artikel zum Thema, doch, in Kürze, war die Konstruktion weitgehend unverändert geblieben. Das Fahrzeug wog 47,6 Tonnen und verfügte über dieselbe Besatzung aus Kommandant, Richtschützen, Richtschützen und Fahrer. Die Schutzwerte wurden auf folgende Parameter erhöht:

  • Obere Frontalplatte: 109 mm (angewinkelt bei 65 Grad; erhöht von 93 mm)
  • Untere Frontalplatte: 143-85 mm (angewinkelt bei 55 Grad)
  • Seitenpanzerung Wanne: 74-36 mm
  • Heckpanzerung Wanne: 41-30 mm (die Motorhaube war 25 mm dick)
  • Unterseite Wanne: 19-13 mm
  • Oberseite Wanne: 36 mm

Auch sein neuer gedrungener Turm stellte eine Verbesserung dar:

  • Kanonenblende: 127 mm (angewinkelt bei 60 Grad - die Panzerung der Kanonenblende wurde im Vergleich zum älteren Magach 5 von 130 mm auf 254 mm verstärkt)
  • Turmfront: entsprach 254 mm
  • Turmseiten: entsprach 140 mm
  • Turmheck: entsprach 57 mm
  • Oberseite Turm: 25 mm

Als Hauptwaffe wurde wiederum eine 105-mm-Zugrohrkanone gewählt, die im Vergleich zu älteren Magachs jedoch einen besseren Höhenrichtwert besaß (-10/+20 Grad). Außerdem konnte das Fahrzeug mehr Munition mitführen (63 Schuss).

Abgesehen von der verbesserten Panzerung und der optimierten Kanone besaß der Panzer den gleichen Dieselmotor, wie er auch bei anderen Magach- und Sho't-Modellen verwendet wurde – den Continental AVDS-1790-2A mit 750 PS, der das Fahrzeug auf bis zu 48 km/h beschleunigte. Die israelischen Truppen lobten seine Mobilität und Wendigkeit gegenüber den älteren Fahrzeugen – bis sie im Jahr 1973 zum ersten Mal in den Einsatz zogen.

Es war ein Desaster. Der Panzer legte zwar eine gute Leistung an den Tag, doch seine Panzerung konnte die Besatzung nicht vor den Maljutka-Lenkflugkörpern schützen, die von der ägyptischern und syrischen Infanterie, sowie den im Dienst dieser Länder stehenden sowjetischen BMP-1 abgefeuert wurden. Bei Kriegsausbruch wurden die meisten M60A1 in den Süden abkommandiert, wo sie schwere Verluste gegen die Ägypter hinnehmen mussten. Im Verlauf des Konflikts wurde mehr als die Hälfte der einsatzfähigen Magachs zerstört (insgesamt 200 aller 540 Magach-Panzer, wobei die letztere Zahl auch Einheiten der M48-Serie umfasst).

Was die Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass auch die Besatzungen des Magach 6 mit dem Problem der leicht entzündlichen Hydraulikflüssigkeit zu kämpfen hatten, die bereits den Crews der Magach-5-Modelle vielfach zum Verhängnis wurde. Nach Kriegsende war die israelische Nation tief geschockt, wobei auch die massiven Verluste der Magach-Flotte eine entscheidende Rolle spielten. Einer weit verbreiteten Geschichte zufolge setzten sich Eltern der eingezogenen Soldaten dafür ein, ihre Töchter und Söhne in Centurions einzusetzen, weil sich die Sho'ts im Gegensatz zu den Magachs eine solide Reputation erkämpft hatten. Die Soldaten wiederum begannen ihre Magach-Panzer "Movil Gviyot Charukhot" (dt. "Verkohlte-Körper-Transporter") zu nennen und spielten mit diesem makabren Scherz auf die leicht entzündliche Hydraulikflüssigkeit an.

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Magach 6B

Die Situation sollte sich jedoch schon bald ändern.

Im Jahr 1978 erreichte eine große Partie M60A1-RISE-Panzer Israel. Die RISE-Modelle besaßen einen neuen Motor (AVDS-1790-2C 750-PS-Diesel mit einem verbesserten CD-850-6A-Getriebe). Das Ziel des RISE-Upgrades bestand darin, die Verlässlichkeit des Panzers zu verbessern. Die 2C-Motorvariante erhielt eine verbesserte Zündung, Einspritzung, neue Zylinder, modernere Elektronik und Kompressoren. Obwohl das neue Modell im Vergleich zum Originalmotor keine höhere Leistung aufbrachte, verfügte es über eine längere Laufzeit. Das Fahrzeug besaß außerdem folgende Upgrades des M60A1 (AOS):

  • Neue T142-Gleisketten
  • Kanonenstabilisierung (Add-On Stabilization, AOS)
  • Neuer Hilfsmotor für die Turmschwenkung

Die Panzer erhielten umgehend folgende zusätzliche Upgrades:

  • Blazer-ERA
  • Urdan-Kommandantenkuppel aus israelischer Produktion, die das ursprüngliche M19-Modell ersetzte
  • 60-mm-Mörser
  • Zusätzliches Maschinengewehr am Geschützturm

Die so aufgewerteten Fahrzeuge wurden Magach 6 Bet (6B) genannt und zwischen 1980 und 1981 brachte man alle Magach-6A-Panzer auf Magach-6-Bet-Standard.

Die Fahrzeuge nahmen 1982 an der Operation Frieden für Galiläa im Libanon teil, wo sich die verstärkte Panzerung gegen den Großteil des sowjetischen Maljutka-Lenkflugkörper behaupten konnte. Die Verluste von 1973 sollten sich nicht wiederholen.

Doch es gab kein Entrinnen vor dem Lauf der Zeit. Selbst mit dem Blazer-ERA-Upgrade galten die Magach-Panzer zusehends als überholt. Der Frontalschutz der M60A1-Basisversion betrug 254-mm-Stahlpanzerung, doch am Ende der 1970er-Jahre war jedes moderne kinetische Geschoss in der Lage, ca. 400-mm-RHAe zu durchschlagen, und dieser Wert stieg rapide. Das Blazer-Set verbesserte die Situation nur geringfügig. Es war effektiv gegen ätere Lenkflugkörper und reaktive Panzerbüchsen (bzw. HEAT-Geschosse), konnte jedoch ungeachtet des zusätzlichen Gewichts von 1 Tonne nahezu nichts gegen kinetische Geschosse ausrichten.

Beginnend mit den späten 1970er-Jahren erwarb Israel 300 modernere amerikanische KPz vom Typ M60A3 TTS, die das Panzerungsproblem jedoch nicht lösten, weil ihre Panzerungswerte mit denen des M60A1 identisch waren. Diese neuen Modelle wurden Magach 6C (6 Gimel) genannt und auf den 6B-Standard aufgewertet.

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Magach 6B

Der Merkava, der die ältesten israelischen Panzer ersetzen sollte, war zu jener Zeit noch nicht in ausreichenden Mengen vorhanden und der Kauf eines weiteren modernen KPz-Typs stellte aufgrund der zu erwartenden horrenden Kosten eines solchen Unterfangens keine Option dar. Für die Israelis gab es daher nur zwei Lösungsvarianten für das Magach-Problem:

  • Verbesserung der Feuerkraft und der optischen Vorrichtungen der Fahrzeuge (schließlich kann der Feind niemanden angreifen, der ihn zuerst angreift und ihn außer Gefecht setzt)
  • Verbesserung der Schutzvorrichtungen über den Standard der Blazer-ERA hinaus

Der erste Lösungsansatz gipfelte in mehreren Upgrades, darunter der Feuerleitanlage Gal ("Welle") für den Magach 6B, aus dem die Variante Magach 6B Gal hervorging (die Magach 6C wurden nicht aufgewertet, da sie bereits mit einer modernen amerikanischen FLA ausgestattet waren).

Diese Variante lässt sich leicht an dem großen Optikgehäuse vor der Urdan-Kommandantenkuppel erkennen und stellt eine signifikante Verbesserung gegenüber der Kombination aus dem in die Jahre gekommenen ballistischen Computer M13 und dem optischen Entfernungsmesser M17 dar. Die neue Feuerleitanlage bestand aus einem Laserentfernungsmesser und einem neuen ballistischen Computer. Sie wurde auch international unter dem Namen "Matador" vertrieben. Das Fahrzeug wurde auch mit einer neuen Hitzeummantelung der Kanone im Merkava-Stil und einem Querwindsensor auf dem Turmdach ausgestattet. Bis in die 1990er-Jahre hinein galt es in Israel als beste Magach-Variante.

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Magach 6B Gal

Doch der letzte Schritt der Magach-6B-Evolution sollte Ende der 1990er erfolgen. Zu jenem Zeitpunkt war der Magach 6B bereits länger als zwanzig Jahre im Einsatz und seine usrprüngliche Panzerung galt selbst mit Blazer-ERA als überholt. Und auch wenn Israel seit 1982 keinen größeren Kriegseinsatz erlebt hatte, waren seine Panzer immer wieder Ziel von Angriffen der Hisbollah-Miliz, die über durchaus moderne Lenkflugkörper verfügte.

Um dieser Gefahr etwas entgegenzusetzen, wurde ein Zusatzpanzerungspaket von IMI am Magach-6B-Turm installiert. Interessanterweise wurde es gerade einmal 10 Wochen nach der Vergabe des Auftrags fertiggestellt und war auf den Einsatz gegen Angriffe der Rebellen zugeschnitten. Das Paket basierte auf der Schottpanzerung des Merkava und wurde durch Verbesserungen der Wannenpanzerung (einschließlich optimierten Blazer-Komponenten) und eine Verstärkung der Unterseite und der Seitenschürzen ergänzt, die das Fahrzeug gegen unkonventionelle Sprengsätze wappnen sollte. Diese Kampfwertsteigerung wurde "Batash" genannt, eine Kurzform für "Bitachom Shotef", zu deutsch "allgemeine Sicherheit".

Die zusätzliche Panzerung hatte natürlich einen Anstieg des Gewichts zur Folge. Um diese Gewichtserhöhung zu kompensieren, erhielt das Fahrzeug eine neu 980-PS-Version des alten AVDS-Dieselmotors mit der Bezeichnung AVDS-1790-5A und dem gleichen Getriebe, wie beim KPz Merkava 1. Auch das Fahrwerk wurde aufgewertet und der Panzer erhielt leichtere Ketten im Merkava-Stil. Am Ende erreichte man eine nur geringfügige Gewichtszunahme auf ca. 50 Tonnen.

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Magach 6B Gal Batash

Die so im Kampfwert gesteigerten Magach 6B Gals erhielten die Bezeichnung Magach 6B Gal Batash und wurden ein weiteres Jahrzehnt lang bei Gefechten eingesetzt (wie bei der palästinensischen Intifada von 2002), bevor sie 2014 zusammen mit den anderen Magach-Modellen komplett ausgemustert wurden.

Bei Armored Warfare wird der Magach 6B Gal Batash ein Kampfpanzer der israelischen Fortschrittslinie auf Tier 5 sein.

Vom Gameplay her wird er an den Magach 5 anknüpfen, allerdings abgerundeter und mobiler daherkommen. Seine Schutz- und Mobilitätswerte werden für sein Tier durchschittlich und mit seinem amerikanischen Gegenstück, dem M60A3, vergleichbar sein. Dagegen wird er mit seiner Präzision hervorstechen und die zielsicherste Waffe seiner Klasse und seines Tiers besitzen, was ihn zu einem perfekten Scharfschützen machen wird.

Die übrigen Feuerkraft-Parameter (Schaden pro Minute und Schaden pro Schuss) werden eher durchschnittlich ausfallen, doch die für einen KPz exzellente Sichtweite und solide Tarnung ergeben einen effektiven Sniper für alle Spieler, die ihre Gegner mit Vorliebe aus dem Hinterhalt überraschen.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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