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In Entwicklung: PLZ-89

Die chinesische Armee erkannte die Bedeutung von selbstfahrender Artillerie, wie sie von den großen Militärmächten der Welt längst propagiert wurde, relativ früh. Die ersten Modelle waren entweder direkte Kopien sowjetischer Fahrzeuge oder im großen Maße von ihnen beeinflusst. Die sowjetischen Vorbilder hatten der ganzen Welt die zerstörerische Macht mechanisierter Artillerie vorgeführt. Solche Selbstfahrlafetten, wie die 2S1 Gvozdika und die 2S3 Akatsiya hatten sich als erfolgreich und robust erwiesen. Es verwundert also kaum, dass China ein eigenes Fahrzeug dieser Art haben wollte.

Die naheliegendste Lösung bestand darin, ein bereits existierendes Geschütz mit einem bereits existierenden Fahrgestell zu kombinieren. Und obwohl dieser Ansatz nur selten die besten Fahrzeuge der Welt hervorbringt und eine speziell für die neue Selbstfahrlafette entwickelte Plattform von vornherein eine bessere Leistung garantiert hätte, machten die verringerten Kosten für Produktion, Wartung und Ersatzteile diesen Nachteil mehr als wett.

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PLZ-89

China produzierte eine Reihe solcher Fahrzeuge, wie etwa den Type 70 mit 122-mm-Geschütz aus dem Jahr 1970, dessen offene Bauweise jedoch sehr anfällig für alle Arten von Bedrohungen war, angefangen bei Kleinkaliberwaffen und leichtem Artilleriefeuer. NORINCOs Type 85 aus dem Jahr 1985 glättete einige Fehler seines Vorgängers, wurde jedoch nur in kleiner Stückzahl produziert und die Situation besserte sich erst mit dem Auftauchen der selbstfahrenden Haubitze Type 89 (auch bekannt unter der militärischen Bezeichnung PLZ-89).

Wie üblich sind auch zu diesem Fahrzeug nur wenige Einzelheiten bekannt. Der PLZ-89 wurde in den 1980-er Jahren entwickelt und sollte eine Leistung an den Tag legen, die der des sowjetischen 2S1 Gvosdika entsprach – unter Verwendung von zwei erprobten und zuverlässigen Komponenten:

  • Modifiziertes Fahrgestell des MTW Type 77
  • 122-mm-Haubitze Type 68

Das Type-77-Fahrgestell wies zwar einige Ähnlichkeit mit dem sowjetischen BTR-50-Modell auf, entstand jedoch bereits in den 1970er-Jahren auf Basis des Leichtpanzers Type 63. Es ist ein relativ einfaches, robustes Design mit angewinkelter Frontalpanzerung und Stahlwanne. Wie beim ursprünglichen MTW besteht auch die Panzerung des PLZ-89 aus Stahl und schützt die 5-Mann-Besatzung vor Kleinkaliberwaffen und Granatsplittern kleiner und mittlerer Kaliber. Zusätzlich wird das Fahrzeug durch Nebelmittelwurfanlagen, eine automatische Brandunterdrückungsanlage und ein effektives ABC-Paket geschützt, was den Einsatz in chemisch oder radioaktiv verseuchten Kampfgebieten ermöglicht.

Das Fahrzeug verfügt über einen rundum schwenkbaren Geschützturm und wiegt ungefähr 20 Tonnen. Es wird von einem 450-PS-starken Dieselmotor vom Typ 12V150L12 angetrieben, der es auf bis zu 60 km/h beschleunigt. Die Federung besteht aus einem relativ einfachen Torsionsstabsystem, was sie einerseits sehr robust, andererseits aber im Feldeinsatz schwer reparierbar macht. Das Fahrzeug kann mit Schwimmvorrichtungen modifiziert werden, die ihm eine begrenzte Überquerung von Gewässern ermöglichen.

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PLZ-89

Die Hauptwaffe ist eine manuell geladene 122-mm-Haubitze mit der Bezeichnung L/32 Type 86, bei der es sich um eine nahezu exakte Kopie der sowjetischen D-30-Haubitze handelt – sie kann sowohl sowjetische, als auch chinesische Munition verschießen, hat eine maximale Reichweite von 18 Kilometern (kann mithilfe leichterer HE-Projektile auf 21 Kilometer erweitert werden) und eine Feuerrate von sechs bis acht Projektilen pro Minute (je nach Qualität der Besatzung). Die digitale Feuerleitanlage trotz ihres Alters immer noch modern, was ebenfalls für die Tag-/Nachtoptik gilt. Das Fahrzeug führt 40 Projektile mit sich.

Wie der Name suggeriert, trat die Selbstfahrlafette ihren offiziellen Dienst 1989 an, auch wenn die Öffentlichkeit sie erst 1999 im Rahmen der Militärparade zum 50. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China in Peking zu sehen bekam.

Das Fahrzeug wurde nicht exportiert und wird aktuell nur von der chinesischen Armee eingesetzt – sowohl vom Heer, als auch von der Marine. Es ist nicht bekannt, wie viele dieser Fahrzeuge seit 1989 gebaut worden sind, die Schätzungen gehen von etwas über Hundert bis zu mehreren Hundert Einheiten. Das Modell gilt mittlerweile als überholt, weshalb man davon ausgehen kann, dass es in Zukunft durch moderne Fahrzeuge ersetzt wird.

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Bei Armored Warfare wird der PLZ-89 eine Selbstfahrlafette des Tier 7 sein. Im Vergleich zu dem 152-mm-Akatsiya oder dem 155 Palmaria wird der PLZ-89 wird er über eine höhere Feuerrate und modernere Elektronik verfügen, allerdings bei niedrigerer Schadensrate pro Minute. Ähnlich wie die anderen Fahrzeuge seiner Klasse wird der PLZ-89 nur im PvE-Modus verfügbar sein.

Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefallen wird und sehen uns auf dem Schlachtfeld!

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