Kommandanten!
Der Abrams gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten Panzern der Welt und heute freuen wir uns sehr, euch eine weitere Version dieses mächtigen Panzers vorstellen zu können, die bald Einzug bei Armored Warfare halten wird. Gleichwohl es kein Abrams im eigentlichen Sinne ist, sondern eine hypothetische Studie, wie das Fahrzeug hätte aussehen können, wenn die Sowjetunion nicht kollabiert wäre. Es ist ein Technologie-Demonstrator, der auf einer Abrams-Wanne basiert und Tank Test Bed oder kurz TTB getauft wurde.
Die Geschichte des Abrams haben wir bereits in der entsprechenden Artikelserie behandelt:
Lasst uns deshalb direkt zu der Geschichte dieses bestimmten Modells übergehen.
Als die Abrams-Produktion in den 1980er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte, suchten die Amerikaner nach Mitteln und Wegen, den Panzer fit gegen die nächste Generation von sowjetischen Superpanzern zu machen.
Außer der Kampwertsteigerung des Basisfahrzeugs auf den M1A1-Standard (auch Block II genannt), gab es die Idee, eine radikal andere neue Generation von Abrams-KPz zu bauen, die im Anschluss Block III bzw. M1A3 genannt wurde.
Was die Erhöhung der Schutzeigenschaften anging, so hätte die Aufstockung der Standardpanzerung nur Nachteile, weil jede zusätzliche Panzerungsschicht einen enormen Gewichtsanstieg mit sich bringen würde. In den 1980er-Jahren gelangten viele Panzermodelle an die Grenzen des aus praktischer und logistischer Sicht möglichen. Es war klar, dass die Erhöhung der Schutzeigenschaften nur durch eine radikale Neugestaltung des Panzerdesigns zu bewerkstelligen sein würde. Schließlich waren die Sowjets ebenfalls dieser Meinung und trieben diesen Ansatz bisweilen auf die Spitze.
Einer der radikalen amerikanischen Konzepte sah vor, den konventionellen Abrams-Turm durch einen unbemannten Turm zu ersetzen und die Besatzung in den vorderen Teil des Fahrzeugs zu verfrachten. Dieser Ansatz wurde in mehreren Studien ausgearbeitet und unter anderem im Rahmen des Technologie-Demonstrators "Tank Test Bed" aus dem Jahr 1980 umgesetzt.
In dessen modifizierter Abrams-Wanne saß die gesamte Drei-Mann-Besatzung im Bug (wo normalerweise nur der Fahrer sitzen würde) und war durch die stärkste Panzerungsschicht geschützt. Die Treibstofftanks wurden entfernt, um Platz für den vergrößerten Truppenraum zu schaffen. Die Besatzung verwendete ein modernes Kamerasystem, mit dessen Hilfe die Waffenanlagen des Panzers ausgerichtet werden konnten, die sich im unbemannten Turm befanden.
Dieser war mit der Standardwaffe des Abrams ausgerüstet – der Glattrohrkanone M256 L/44, die zu jener Zeit durchaus noch als modern galt. Das Geschütz wurde automatisch durch ein darunter liegendes 44-Schuss-Trommelmagazin geladen. Im Gegensatz zu sowjetischen Modellen dieser Ära bestanden die 120-mm-Geschosse aus einer einzigen Komponente, was zur Folge hatte, dass allein der Mechanismus eine große Fläche in Anspruch nahm. Die Geschosse wurden vertikal mit der Spitze nach unten gelagert, aufgenommen und mithilfe eines Ladearms in die Kanone gehievt.
Der Antrieb des TTB bestand, ebenso wie beim M1 Abrams, aus dem 1500-PS-Turbinenmotor Avco Lycoming AGT-1500 und dem Automatikgetriebe X1100-3B, was dem Demonstrator im Grunde dieselbe Mobilität ermöglichte, wie dem normalen M1 Abrams mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h (gleichwohl der Abrams ohne Geschwindigkeitsbegrenzer angeblich auf bis zu 100 km/h beschleunigen konnte).
Im Gegensatz zu ähnlichen Konzeptstudien wurde der TTB tatsächlich gebaut und getestet, einschließlich der einzelnen Komponenten. Der Autolader wurde eingehend geprüft und brachte auch nach 60 Tausend Ladevorgängen eine tadellose Leistung an den Tag.
Doch der TTB stellte nur die erste von mehreren Entwicklungsstufen dar, die im Lauf dieses Jahrzehnts konzipiert wurden. Ein ähnliches Fahrzeug namens SRV (Surrogate Research Vehicle) ohne Geschützturm wurde ebenfalls gebaut und getestet. Seine Aufgabe bestand darin, unterschiedliche Besatzungskonstellationen zu testen. Die nächste Stufe hieß ATD (Automotive Technology Demonstrator). Während der TTB und der SRV das Antriebssystem des Abrams verwendeten, diente die ATD-Phase dazu, neue Antriebe zu testen, darunter:
- Cummins-Dieselmotor XAP-1000
- Neuer Turbinenmotor von General Electric namens LV/100 AIPS
Die beiden erfolgreich konstruierten Motoren erhöhten jeweils maßgeblich die Treibstoffersparnis (um bis zur Hälfte) und nahmen gleichzeitig weniger Platz in Anspruch, als der standardmäßige Abrams-Turbinenmotor. Eine weitere getestete Komponente war die neue hydropneumatische Aufhängung, die ebenfalls wesentlich weniger Platz in Anspruch nahm und einen niedrigen Aufbau ermöglichte, ohne die Fahreigenschaften zu beeinträchtigen.
Die Forschungsarbeiten im Rahmen des Block-III-Projekts brachten weitere, teilweise radikale Ideen hervor, wie ein größeres Geschützkaliber oder modulare Panzerung, die 35 Prozent mehr Frontalschutz und 48 Prozent mehr Seitenschutz bot. Es entstanden auch andere Prototypen mit konventionellen Geschütztürmen, was jedoch ein Thema für sich ist und den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.
Bei Armored Warfare wird der TTB ein Tier-9-Kampfpanzer der Fortschrittslinie sein und mit dem M1A2 Abrams freigeschaltet werden können. Im Gegensatz zu den bereits existierenden Fahrzeugen von Oscar Faraday, werden die neuen Panzer im Update 0.30 mit Fahrzeugen anderer Händler freigespielt werden können, die ihnen entweder vom Spielstil her oder aufgrund anderer Verknüpfungen ähneln werden.
Eine Sache, die man im Zusammenhang mit dem TTB bei Armored Warfare bedenken sollte, ist seine relativ freie Interpretation als mögliche Variante eines Block III Abrams, wie er in den 1980ern hätte produziert und auf heutige Standards gebracht werden können, um den Anforderungen der modernen Schlachtfelder zu entsprechen, ähnlich wie es die Amerikaner heute mit der M1A2-Serie tun. Aus diesem Grund wird er zum Beispiel auch über ein APS-Modul verfügen. Doch das Wichtigste zuerst.
Als KPz wird der TTB dank seiner Kombination aus guter Mobilität, einer relativ gut geschützten Wanne und dem unbemannten Turm dem Armata ähneln. Der Geschützturm wird mit einer automatisch geladenen 120-mm-Glattrohrkanone ausgerüstet sein und im Spiel statt eines Ladeschützen über ein Schnellmagazin mit sechs Schuss verfügen.
Bei der Panzerung wird es sich – wie im Original – um Verbundpanzerung handeln, doch im Gegensatz zum realen Modell wird eine weitgehende Aufrüstung mit den folgenden Modulen möglich sein:
- Explosive Reaktivpanzerung TUSK v3
- Verbesserte Nebelmittel
- Soft-Kill APS AN/VLQ-8A
- Hard-Kill APS Trophy (erhältlich im Rahmen eines zusätzlichen Fahrzeugfortschritts für die besten TTB-Spieler)
- Gepanzerter Kampfraum (der den Schaden an der Fahrzeugbesatzung um 50% verringert)
In Sachen Mobilität wird dieser Panzer vergleichbar mit dem (wenn nicht besser als) M1A2 Abrams sein und gleich zu Beginn die Auswahlmöglichkeit zwischen zwei Motoren bieten:
- Dieselmotor MTU 883 Ka-500
- Turbinenmotor LV/100 AIPS
Beide Motoren werden 1500 Pferdestärken produzieren (nicht schlecht für 49 Tonnen!) und sich ansonsten in einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden. Der Dieselmotor wird mit 70 km/h zwar eine höhere Höchstgeschwindigkeit bieten, dafür nach Erreichen von 32 km/h langsamer beschleunigen. Der Turbinenmotor wird dagegen quer durch die Bank besser beschleunigen, dafür aber einen niedrigere Höchstgeschwindigkeit an den Tag legen (60 km/h). Zusätzlich wird für eingefleischte TTB-Spieler ein zusätzliches Modul zum Freischalten bereitstehen – ein hydraulisches Fahrwerk, mit dem sich das Fahrzeug nach vorn oder hinten neigen lassen kann, um sich in Hulldown-Position zu begeben und damit die Tarnung und die Zielzeit auf Kosten der Mobilität zu erhöhen.
Was die Feuerkraft betrifft, wird die Grundausstattung aus einer 120-mm-Glattrohrkanone vom Typ M256A2 bestehen, die auf eine moderne XM360E1 120-mm-Glattrohrkanone wird aufgerüstet werden können. Diese Kanone wird mit optimierten Geschossen und höherer Durchschlagskraft aufwarten und der dazugehörige optimierte Autolader wird die Kapazität der mitgeführten Munition um 16 Geschosse erhöhen.
Es gibt noch zwei Dinge, die ihr über dieses Fahrzeug wissen solltet. Zum einen werdet ihr mit ihm, ähnlich wie mit dem M113 Hellfire, einen neuen Retrofit freischalten können, der im Update 0.30 ins Spiel kommen wird. Zum anderen wird er Zugang zur aktiven Fähigkeit Motor-Overdrive bieten, mit der man kurzzeitig auf Kosten der Tarnung besser beschleunigen und schneller fahren kann.
Allerdings müsst ihr, ebenso wie im Fall des M113 Hellfire, bedenken, dass:
Die angegebenen Werte nur vorläufig sind, weil das Fahrzeug noch nicht eingehend getestet wurde. Dementsprechend können sich die Parameter noch ändern und sollten nur als Gradmesser für unsere Wunschvorstellung bezüglich dieses Modells verstanden werden.
Wir hoffen, dass euch dieses Fahrzeug gefällt und sehen uns auf dem Schlachtfeld!