Seit der Gründung der NATO gehört die Standardisierung von Ausrüstung zu den wichtigsten Grundpfeilern des westlichen Militärbündnisses. Das bezieht sich natürlich auch auf Panzer und ist der Grund, warum sich viele kleinere europäische Länder für die Anschaffung des deutschen Kampfpanzers Leopard 2 entschieden haben. Eine Panzerflotte aus einheimischer Produktion ist und bleibt eine Sache der Prestige, daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die größten Armeen Europas ihre eigenen KPz unterhalten: Die Briten den Challenger 2, die Franzosen ihre Leclercs und die Italiener den C1 Ariete.
Diese drei Panzer haben viel gemeinsam. Sie sind ein Gegenstand militärischer Ehre (es würde sich für die französische Armee schlichtweg nicht ziemen, auf deutsche Panzer zurückzugreifen). Sie sind extrem teuer in Herstellung und Wartung und ihre Leistung lässt sich grob mit der modernisierter Leopard 2 vergleichen.
Der C1 Ariete kommt dem deutschen Modell dabei wohl am nächsten. Er wurde von OTO Melara und Fiat Iveco (das dafür ins Leben gerufene Konsortium hieß CIO) als Teil des Modernisierungsprogramms der italienischen Armee entwickelt. Dieses umfasste einen SPz, der den veralteten M113 ersetzen sollte (das Ergebnis hieß VCC-80 Dardo), einen Jagdpanzer (entstanden ist dabei der Centauro ), sowie einen Panzer als Ersatz für die amerikanischen M60A1 und die schwer modernisierten M47.
Im Verlauf des Programms zeichnete sich OTO Melara für die Entwicklung der Wanne, des Turms und der Waffensysteme verantwortlich, während Fiat Iveco den Motor, das Getriebe und die Federung entwickelte.
Die Entwicklung begann 1984, der erste Prototyp entstand 1986 und bis 1988 wurden sechs weitere Vorserienmodelle gebaut. Der Panzer wurde 1992 in den Dienst akzeptiert und die italienische Armee orderte 200 Arietes. Der genaue Zeitpunkt des Serienproduktionsstarts ist nicht bekannt. Manche Quellen behaupten, die ersten Fahrzeuge wären bereits 1992 fertig gewesen, mit weiteren 18 Fahrzeugen im Jahr 1993 und laufender Produktion bis 1999, an anderer Stelle heißt es, dass die eigentliche Produktion erst 1995 startete und 2002 endete. Eines jedenfalls ist sicher – am Ende wurden tatsächlich 200 Einheiten an das italienische Militär ausgeliefert und ersetzen die älteren Panzervarianten.
Das Design des Ariete kann man als konventionell bezeichnen. Der Panzer wiegt ungefähr 54 Tonnen und wird durch Verbundpanzerung des Typs Chobham geschützt, wobei der Panzerungswert dem des Leopard 2A5 entspricht, auch wenn manche Quellen behaupten, die Schutzhölle des Ariete wäre bedeutend dünner. Dieser Zustand konnte zum Teil mit einem Zusatzpanzerungsset verbessert werden, der am Ende des Produktionslaufs des Ariete im Jahr 2002 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es ist jedoch nicht bekannt, ob das italienische Militär entsprechend nachgerüstet hat. Zusätzlichen Schutz bietet ein Ensemble aus Granatwerfern, die sowohl Nebelmittel, als auch Düppelgeschosse verschießen können, letztere gedacht zur Störung von Lasererfassung.
Das Fahrzeug verfügt über eine Standardbesatzung aus Fahrer, Kommandanten, Richt- und Ladeschützen und wird von einem 1250-PS-Turbocharge-Dieselmotor des Typs MTCA V12 von Fiat-Iveco angetrieben, der das Fahrzeug auf bis zu 70 km/h beschleunigt – eine für seine Gewichtsklasse ansehnliche Leistung.
Die Bewaffnung des Ariete besteht aus der 120-mm-Glattrohrkanone OTO Melara L/44. Die namensgebende Kaliberlänge könnte zu der Annahme führen, die Kanone wäre eine Lizenzversion der Rheinmetall L/44, was jedoch nicht der Fall ist. Das Geschütz wurde in Italien entwickelt und produziert, auch wenn man davon ausgehen kann, dass die italienischen Ingenieure die deutsche Panzerwaffe gut unter die Lupe genommen haben. Die OTO-Melara-Kanone verschießt standardmäßige 120-mm-NATO-Projektile, sowie APFSDS-, HE- und HEAT-Geschosse, ist voll stabilisiert und wird manuell geladen.
Auch die Feuerleitanlage stammte aus italienischer Produktion. Dabei handelte es sich um das Modell OG14L3 TURMS von Galileo Avionica. Es war eine zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung sehr moderne FLA mit Laserabstandsmesser, Thermalsicht und einem digitalen Wettersensor. Theoretisch sehr wirkungsvoll, existieren jedoch Videoaufnahmen von Truppenübungen, die Ariete-Panzer dabei zeigen, wie sie unkontrolliert durch die Gegend schießen. Über die tatsächliche Leistungsfähigkeit existieren keine stichhaltigen Angaben.
Während der Dienstzeit des Ariete gab es wohl Beschwerden seitens des Militärs ob der Leistung des 1250-PS-Motors, weshalb eine modernisierte 1500-PS-Version mit optimierten Treibstoffverbrauch entwickelt wurde. Geplant war ursprünglich, die gesamte Flotte aus 200 Ariete-Panzern auf den neuen Antrieb umzurüsten, was jedoch – wie so oft in Friedenszeiten – aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden konnte.
Der seit nunmehr zwanzig Jahren im Einsatz stehende Ariete wurde zu keinem Zeitpunkt exportiert oder im Gefecht eingesetzt, was sich in Zukunft wohl kaum ändern wird, da sich die meisten potenziellen Käufer für den Abrams, den Leclerc oder der Leopard 2 entscheiden.
Die Natur der gepanzerten Kriegsführung hat sich in den letzten fünf Jahren dramatisch verändert. Man setzt heutzutage voraus, dass sich die Panzer in urbaner Umgebung bewähren und es gibt Bedenken, ob der relativ dünn gepanzerte Ariete dieser Aufgabe gewachsen ist.
Der Ariete soll bis mindestens 2025 im Dienst bleiben. Eine aufgewertete Version mit der Bezeichnung Ariete Mk.2, verbesserter Feuerleitanlage, optimiertem Schutz und einem Autolader wurde 2005 vorgestellt, wobei allerdings unklar ist, ob sie jemals in Dienst gestellt wird.
Bei Armored Warfare
Der Ariete ist ein Tier-8-Kampfpanzer in Marat Shishkins britischer Kampfpanzerlinie nach dem Challenger 1 und vor dem Challenger 2. Er wird zukünftig durch den Kampfpanzer Vickers Mk.7 ersetzt und in eine andere Linie versetzt.
Weitere Informationen zu den Änderungen im Balanceupgrade 2.0 erfahrt ihr auf unseren Portalseiten zum Thema Balanceupgrade 2.0.
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!