Kommandanten!
Heute möchten wir euch etwas über ein Fahrzeug erzählen, das ihr euch schon seit langem gewünscht habt – den französischen SPz-Aufklärer EBRC Jaguar.
EBRC Jaguar
Lasst uns wie immer mit etwas Geschichte beginnen.
Seit dem Zweiten Weltkrieg favorisierte man in Frankreich den Bau leichter und schneller Kampffahrzeuge. Auch die Kampfpanzer der AMX-30-Reihe folgten diesem Ansatz, ebenso wie der deutsche Leopard 1 – bei beiden Modellen ging die hohe Mobilität mit Abstrichen beim Schutzfaktor einher. Ein weiteres Beispiel war der französische AMX-13, einer der weltweit populärsten und erfolgreichsten Leichtpanzer der Nachkriegszeit.
Dieser Ansatz beeinflusste natürlich auch die Entwicklung von gepanzerten Radfahrzeugen in den letzten vierzig Jahren, darunter solcher exzellenten Modelle, wie des ERC 90 Sagaie oder des AMX 10 RC. Es ist daher nur verständlich, dass die französische Armee der Tradition höchst mobiler Panzerstreitkräfte treu bleiben will. Da die oben genannten Fahrzeuge jedoch langsam in die Jahre kommen, wurde 2014 ein Programm gestartet, das die alte Flotte mit neuen Modellen ersetzen soll. Es fungiert unter dem Namen „Scorpion“.
Das Scorpion-Programm basiert auf dem Plan des französischen Verteidigungsministeriums zum Bau einer neuen Familie höchst mobiler Fahrzeuge, die sich für schnelle Eingreiftruppen eignen und problemlos in weite Teile der Welt versendet werden können, um an Kriegshandlungen unterschiedlicher Intensität teilzunehmen. Die Fahrzeugfamilie soll neben gepanzerten Truppentransportern auch Feuerunterstützungsfahrzeuge umfassen, die sich selbst im Einsatz gegen modernste Panzer behaupten sollen.
EBRC Jaguar-Prototyp
Die leitende Entwicklungsgruppe des Programms nennt sich GME (Groupement Momentané d'Entreprises) und besteht aus drei französischen Konzernen: Nexter, Renault Trucks Defense (RTD) und Thales. Nexter und RTD sind für Fahrgestelle und Waffen zuständig, während Thales sich für die Elektronik, die Sensoren und die Kommunikationssysteme verantwortlich zeichnet.
Das Programm teilt sich in zwei Hauptgruppen von Fahrzeugen:
- EBRC (Engin Blindé de Reconnaissance et de Combat), Aufklärungs- und Feuerunterstützungsfahrzeug auf einer Radplattform
- VBMR (Véhicule Blindé Multi-Role), multifunktional einsetzbares Radfahrzeug
Die EBRC-Reihe wird durch den Jaguar repräsentiert. Der andere Kandidat in dieser Baureihe – der SPHINX von Panhard, der als Tier-10-SPz bei Armored Warfare zugegen ist – hat den Wettbewerb gegen den Jaguar verloren und ist nicht über das Prototypenstadium hinausgegangen.
Ähnlich wie der SPHINX ist auch der Jaguar ein 6x6-Schützenpanzer mit Drei-Mann-Besatzung (Kommandant, Richtschütze und Fahrer). Er wiegt 25 Tonnen und wird von dem 490-PS-Motor Renault DXi 7 angetrieben (20 PS/t Leistungsgewicht). Seine Reichweite mit internen Treibstofftanks beträgt 800 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Quelle zwischen 90 und 110 km/h. Beachtenswert ist die Tatsache, dass die Hinterachse gelenkt werden kann, was den Lenkradius des Fahrzeugs wesentlich erhöht. Die Höhe des Fahrwerks ist verstellbar.
EBRC Jaguar
Die Bewaffnung des Jaguar besteht aus einer 40-mm-CTCC-Maschinenkanone (die mit der Munitionszufuhr und der FLA das „Cased Telescoped Armament System“ bildet) und MMP-Lenkflugkörpern in einem fortgeschrittenen CTAS-Turm.
Das Geschütz ist kompakt und kraftvoll zugleich und kann es selbst mit den modernsten SPz aufnehmen. Die APFSDS-Projektile mit Wolframkern können beispielsweise Panzerung mit einem Wert von 140 mm RHAe auf 1500 Meter durchschlagen. Wem das nicht genug ist, kann auf die MMP-Lenkflugkörper mit Tandem-Sprengköpfen zurückgreifen, die bis zu 1000 mm RHAe durchschlagen und eine Reichweite von 4000 Metern bieten. Es sind Raketen vom Typ „Fire and Forget“ mit einer selbstlenkenden Mechanik, bei der das Ziel nur vor dem Start erfasst werden muss und nicht während der gesamten Flugzeit des Projektils.
Der Höhenrichtwert des Jaguar liegt bei -10/+45 Grad und dank des modernen Stabilisierungssystems ist er in der Lage, bewegliche Ziele auch in schwierigem Gelände ins Ziel zu nehmen. Die Feuerrate der Kanone beträgt 200 Schuss pro Minute. Das Geschütz wird mithilfe des PASEO-Visiersystems ausgerichtet (PASEO-C für den Kommandanten, PASEO-T für den Richtschützen), unterstützt von dem Reservevisier LST 11.
Die Panzerung besitzt Stufe 4 nach STANAG 4569, was einem Frontalschutz gegen 14,5-mm-AP-Geschosse und 155-mm-HE-Granatsplitter auf 30 Meter entspricht. Interessanterweise sind die Vorderräder nicht mit ballistischen Kappen bedeckt, was die Offroad-Fähigkeiten des Fahrzeugs zwar auf Kosten der Sicherheit erhöht, gleichzeitig aber einen wichtigen Faktor für den Einsatz in Dritte-Welt-Ländern ausmacht. Der Boden des Fahrzeugs ist gegen Detonationen gewappnet, die einer Menge von 10 Kilogramm TNT entsprechen. Der Schutz kann durch den Einsatz von Gitterpanzerung noch zusätzlich erhöht werden, die vor allem gegen die berüchtigten RPG-7 effektiv ist.
Jaguar mit der Gitterpanzerung
Eine der wichtigsten Eigenschaften des Jaguar ist seine Kompatibilität mit dem französischen Kommando- und Kontrollsystem der nächsten Generation, C4ISTAR, das den Kommandanten dank modernster Technologie einen exzellenten Überblick über das Geschehen auf dem Schlachtfeld bietet. Das Produktionsmodell verfügt außerdem über das Soft-Kill APS Antares und den akustischen Sensor Pilar V, mit dem festgestellt werden kann, woher das Fahrzeug beschossen wird.
Ursprünglich war geplant gewesen, bis zum Jahr 2030 etwa 300 Fahrzeuge dieses Typs in Betrieb zu nehmen, und soweit wir wissen, ist dieser Plan noch immer gültig. Der Auftrag wurde allerdings in mehrere kleinere Partien aufgeteilt.
Im September 2020 hat die französische Armee die ersten 42 EBRC Jaguar bestellt. Die ersten Fahrzeuge sollen zwischen Januar und Februar 2022 zu Ausbildungszwecken an eine Einheit namens 1er Régiment de Chasseurs d’Afrique (Kavalerieeinheit der französischen Armee) ausgeliefert worden sein, auch wenn die erste Einheit, die den Jaguar regulär in Betrieb nehmen soll, die 1er Régiment Étranger de Cavalerie (1. ausländisches Kavallerieregiment) der Fremdenlegion sein wird. Dies soll im Jahr 2023 geschehen. Diese Einheit hat die ersten Jaguars im August 2022 erhalten.
Nach dem Erfolg der ersten Testläufe wurde die bestellte Menge im Mai 2022 auf 150 Fahrzeuge erhöht, die bis 2025 geliefert werden sollen. Und das ist der aktuelle Stand der Dinge – die Jaguars sollen ihren Dienst zwar erst im nächsten Jahr antreten, doch einige von ihnen sind bereits einsatzbereit.
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Bei Armored Warfare wird der EBRC Jaguar ein Tier-10-Premium-Schützenpanzer sein und eine Spezialbelohnung im künftigen Battle Path „Eclipse“ darstellen.
Nein, nicht die Hauptbelohnung – diese Ehre wird einem anderen Fahrzeug zuteil. Und so ist es dazu gekommen: Zunächst hatten wir geplant, das Fahrzeug wie üblich in Form von Beutekisten ins Spiel zu bringen. Allerdings waren viele von euch nach der Lektüre des Artikels über die Zukunft des Storytellings bei Armored Warfare der Meinung, dass der Panzer Teil des Battle Paths sein sollte, weil:
- Er bereits in der Storyline erwähnt wurde
- Es fairer ist, ihn auf diese Weise zu vertreiben
Außerdem (und das ist etwas, was ihr noch nicht wissen könnt, aber bald wissen werdet) passt das Fahrzeug thematisch zu dem nächsten Battle Path, dessen Inhalt wir euch schon bald mitteilen werden.
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Nachdem wir uns euer Feedback zu Herzen genommen und die entsprechenden Berechnungen erstellt haben, müssen wir euch zustimmen, deshalb:
- Wird der Battle Path „Eclipse“ 5 Fahrzeuge beinhalten statt wie üblich 4 (zwei davon auf Tier 10)
- Der Jaguar wird als zusätzlicher Preis für „außergewöhnliche Leistungen“ winken und schwieriger (wenn auch nicht unmöglich) zu erlangen sein als der „Hauptpreis“
Einzelheiten werden noch bekannt gegeben, lasst uns deshalb den Werten und Fähigkeiten des Panzers zuwenden.
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Kurz gefasst, wird der EBRC die Premiumversion des Sphinx darstellen, die bisher im Spiel gefehlt hat (bis auf die obskure Monster-Version, die vor langer Zeit einmal erhältlich gewesen ist). Diese Variante wird folgende Charakteristiken aufweisen:
- Dieselbe Panzerung (außer der partiellen Gitterpanzerung des Sphinx)
- Annähernd gleiche Feuerkraft mit zusätzlichem Fokus auf die Kanone statt auf die Lenkflugkörper
- Etwas schlechtere Schwenkrate und Beschleunigung
- Dieselben Werte im Bereich Tarnung und Sichtweite
Wir haben uns gegen die Gitterpanzerung entschieden, weil die das Fahrzeug etwas seltsam aussehen lässt und im Spiel ohnehin nicht allzu effektiv ist. Außerdem verursachte sie bei Testläufen Probleme mit dem Kollisionsmodell. Dafür wird das Fahrzeug über ein Soft-Kill APS und 360-Grad-Nebelschutz verfügen.
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Die Feuerkraft wird geringfügig erhöht. Die Lenkflugkörper bleiben weitgehend unverändert, auch wenn der Werfer (ähnlich wie beim echten Jaguar) sich nicht in gleichem Maße heben und senken lässt und nur über eine Abschussvorrichtung mit zwei Rohren verfügt, statt über jeweils ein Rohr an den Seiten des Panzers. Die Maschinenkanone wird zusätzlich zu den APFSDS-Geschossen PELE-Munition verwenden (etwas besser als beim Namer), während die HE-Munition entfernt worden ist. Das Geschütz wird über einen verbesserten Höhenrichtwert von -10/+75 Grad verfügen.
Die reduzierten Mobilitätswerte (Beschleunigung, Wannenschwenkung) mögen wie ein Nerf anmuten, sind es in Wirklichkeit aber nicht. Sie erleichtern vielmehr die Steuerung des Fahrzeugs und den Einsatz im Kampf, da der Sphinx an manchen Stellen dazu neigt, etwas zu schnell zu lenken. In Sachen Zusatzmodule wird das Erkundungspaket und ein IR-Maskierungssystem erhältlich sein, das die Tarnung des Panzers verbessern wird.
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Wir hoffen, dass euch der Jaguar gefällt und sagen wie immer:
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld!