Der Kampfpanzer Type 79 ist die ultimative in Massenherstellung gefertigte Weiterentwicklung des Type 69. Auch wenn das Fahrzeug manchmal als Typ 69-III bezeichnet wird, wurden genügend Verbesserungen eingeführt, durch die er sich einen neuen Namen verdient.
Der Type 79 beginnt im Grunde genommen, wo der Type 69 aussteigt - mit einem Twist. Bei der Erörterung chinesischer Verbesserungen der Panzerung und Vorschläge der späten 1970er und frühen 1980er muss zuallererst die Entspannung der Beziehungen zwischen China und dem Westen, einschließlich der Vereinigten Staaten, angeführt werden. Der Jahrzehnte währende Vietnamkrieg wurde zu Gunsten der Verbesserung der Beziehungen beiseite gelegt und China gewann im Ergebnis Zugang zu zuvor nicht erreichbaren westlichen Technologien. Natürlich nicht zu allem, aber wo die Diplomatie scheiterte, halfen oft List und Spionage dabei, dem chinesischen Militär zu besorgen, was es wollte.
Einer der begehrtesten Gegenstände auf der Einkaufsliste der Chinesen war die berühmte britische Royal Ordnance 105-mm-Zugrohrkanone L7. Sie wurde in der einen oder anderen Form von der NATO eingesetzt und war eine ernstzunehmende Waffe, die der alten Generation der sowjetischen T-54/55 Kampfpanzer gnadenlos überlegen war. Da sowohl der Type 59 als auch Type 69 auf den Type 59 KPz basierten, der wiederum eine Kopie des T-54 war, waren die Chinesen scharf darauf, die Waffe für sich zu besorgen und ihre Panzer mit etwas gleichwertigem aufzurüsten.
In den späten 1970ern gelang es ihnen, eine österreichische Scheinfirma zu gründen und zumindest eine dieser Waffen zu erwerben. Dieses Vorgehen hätte nicht für die deutlich stärker bewachte 120mm-Glattrohrkanone funktioniert, aber vorerst waren die Chinesen zufrieden. Die Kanone wurde verpackt, nach China verschifft und dort sorgfältig untersucht und von den chinesischen NORCINO-Experten nachgebaut.
Das Ergebnis war die Type 83 Zugrohrkanone, die von der Leistung grob mit der L7 verglichen werden kann. Und, da die Kanone ziemlich kompakt war, sprach nichts dagegen, sie sofort zu verwenden, um die Type 69-II Version aufzurüsten, um ihre Feuerkraft weiter zu verbessern.
Die erste Version wurde, wie oben erwähnt, als Untervariante des Type 69 KPz unter der Bezeichnung Type 69-III registriert. Zeitlich gesehen war es der erste Versuch, einen bedeutenden Fahrzeug-Upgrade, basierend auf westlicher Technologie in Massenfertigung herzustellen mit nicht weniger als 42 neuen oder verbesserten einheimischer Elemente.
Der Type 69-III war im Kern das gleiche Fahrzeug wie der Type 69-II, mit Stahlpanzerung der Wanne und des Geschützturms. Die Verbundpanzerung der Wanne war nur 100mm dick (wenn auch günstig geneigt), während die Vorderseite des Geschützturms ungefähr 200mm dick war. Der Schutzfaktor wurde allerdings verbessert durch die Installation eines:
- ABC-Schutzsystems (Überdrucksystem)
- Automatischen Brandschutzsystems mit einer Erkennungsdauer von 10ms und Reaktionszeit von 60ms
- Verbesserten Rauchgenerators Typ 69-II
Außerdem war das Fahrzeug mit einer Anti-HEAT-Seitenschürzenpanzerung ausgestattet.
Als Antriebselement fungierte dabei ein Motor des Typs 580 PS 121150L-7BW Diesel. In Verbindung mit einem 5-Gang-Getriebe brachte dieser Motor das 37,5 Tonnen schwere Fahrzeug auf bis zu 50 km/h auf befestigten Straßen (30 bis 35 km/h im Gelände).
Die größte Änderung bestand jedoch wieder einmal in der Feuerkraft. Der Panzer war mit einer Zugrohrkanone des Typs 83 mit einer neuen Hitzeummantelung ausgerüstet, die NATO-105mm-Standardgeschosse abfeuert, darunter APFSDS, hochexplosive Hohlladungsgeschosse und HE-Projektile. Die Kanone wurde außerdem mit einem Mündungskontrollsystem ausgerüstet. Das Fahrzeug führte 44 Projektile mit 105mm-Munition mit sich.
Auch die Feuerleitanlage war vergleichbar mit Type 69-II und bestand aus:
- Laserabstandsmesser TLRLA (dieser deckte Distanzen zwischen 300 und 3000 Metern ab)
- Ballistischer Computer BCLA
- Kanonenvisier TSGA
- Neue zweiachsige Kanonenstabilisierung TSFC
Die Kombination dieser Technologien ermöglichten dem Panzer beim Feuern aus dem Stand, 80% Präzision auf 1000 Meter zu erzielen. Eine deutliche Verbesserung zu den vorherigen Ergebnissen. Außerdem war die Nachtsichtausrüstung für den Schützen und den Fahrer deutlich optimiert, wodurch der Einsatz des Panzers in der Nacht viel effizenter wurde.
Der erste Prototyp des Type 69-III KPz wurde 1981 gebaut oder besser gesagt abgewandelt. Zwei weitere (verbesserte) Prototypen gingen 1983 in die Herstellung. Diese Type 69-III Prototypen durchliefen einen strengen Testzyklus:
- Fahrtests (Winters wie Sommers wurden mindestens 1000 km gefahren)
- Feuerkrafttests (hinsichtlich der Präzision)
- Tests des Schutzfaktors (einschließlich des Widerstands des Fahrzeugs gegen elektromagnetische Interferenzen)
Die Tests waren erfolgreich und bewiesen, dass das Fahrzeug bereit war, in Massenproduktion zu gehen, die dann tatsächlich auch 1984 begann. Der Panzer tauche am 1. Oktober 1984 während einer Militärparade zum 35. Nationalfeiertag der Volksrepublik China in Peking zum ersten Mal auf. Es dauerte jedoch weitere 14 Monate, bis er im Januar 1986 offiziell seinen Dienst unter der Bezeichnung Type-79 antrat.
Anders als der Type 69-II wurde der Type-79 nie exportiert und nur in beschränkter Menge für den heimischen Gebrauch produziert. Er war nie weit verbreitet. Die Produktionsmenge wird auf 300 bis 800 Fahrzeuge geschätzt, von denen einige bis heute meist von Reserveeinheiten eingesetzt werden.
Zu erwähnen sei noch, dass es ebenso ein experimentelles Fahrzeug namens Type 79-II gab, das solch fortschrittliche Technologien wie:
- Wärmebildkamera
- Verbesserte Stabilisierung
- Optimierter Nebelmittelwerfer
- Lamellenpanzerung am Geschützturm besaß.
Ein Prototyp wurde 1984 hergestellt, ging aber niemals in die Massenproduktion.
Bei Armored Warfare ist der Type 79-II ein Tier-3-Kampfpanzer in Zhang Fengs Fahrzeugangebot. Die chinesischen Fahrzeuge nehmen in dem Spiel eine Art Sonderstellung ein, weil Chinas Militärindustrie relativ spät in das Rennen um die besten Panzerfahrzeuge eingestiegen ist. Aus diesem Grunde verwenden die Fahrzeuge geringeren Tiers für gewöhnlich obsolete Plattformen mit besserer Technologie. Gameplay-technisch verhalten sich Fahrzeuge geringerer bis mittlerer Tiers wie russische Panzer. Allerdings fokussieren sie sich auf einzelne Schüsse auf Kosten von Mobilität. Diese Panzer sind für gewöhnlich schwerfällig und nicht allzu gut geschützt, kompensieren diese Nachteile jedoch durch ihre solide Feuerkraft.
Wir hoffen, dass sie euch gefallen und sehen uns auf dem Schlachtfeld!