Eintrag 16 – Ins Gefecht
Auf halbem Wege den Hügel runter war die Anpassung plötzlich wie weggeblasen. Ich konnte mir das nicht erklären, aber ich denke mal, das hatte was damit zu tun, dass der Feind konkrete Formen annahm. Ich hatte keine schreckliche Angst mehr, wie damals, als wir diese schreckliche Stimme im Radio hörten, und der entschlossenen Haltung und dem stummen Nicken der Crew in der Mamba nach zu urteilen, ging es denen genau so, als wäre mit einem Mal ein Fluch von uns genommen worden.
Ich rutsche auf meinem Platz hin und her und suchte eifrig auf den Bildschirmen nach meinem ersten Ziel. Mehrere feindliche Fahrzeuge scherten vom Hauptstoß des Angriffs aus und nahmen Kurs auf uns, doch irgendwie benahmen die sich seltsam. Nicht, dass ich jetzt der große Experte in Sachen Panzertaktik wäre, aber ich hatte noch nie zuvor gesehen, dass Panzerfahrzeuge so bewegt wurden. Ständig hielten sie an, ohne zu feuern, und sie fuhren scheinbar orientierungslos durch die Gegend. Ihre Waffensysteme waren auf uns gerichtet, feuerten aber kaum einmal einen Schuss ab, wie Drohnen, deren Funkverbindung gestört ist.
Es ergab einfach keinen Sinn, dass die U.S. Army-Basis von so einem Gegner hätte besiegt werden können, und doch war das so passiert. Und was noch schlimmer war: Ich konnte die feindliche Infanterie nirgendwo mehr sehen, als hätte die sich in Luft aufgelöst. Ein halb beladener LKW war alles, was noch von dem übrig war, was ich erst vor wenigen Minuten gesehen hatte. Nicht zum ersten Mal kam mir die ganze Operation wie ein Traum vor, ein albtraumhafter Fiebertraum, aus dem ich jeden Augenblick aufwachen konnte. Doch das Geräusch der Kugeln, die von meinem Stahlross abprallten, hallte mir noch allzu real in den Ohren. Das rief ich mir wieder ins Gedächtnis, als ich mich wieder der Zielerfassung zuwandte.